PJ-Tertial Orthopädie in Inselspital Bern (11/2021 bis 1/2022)

Station(en)
Poliklinik, OP
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Ich hatte mich aufgrund der positiven Bewertungen dazu entschieden die Hälfte meines chirurgischen Tertials am Inselspital in Bern zu absolvieren - dies würde ich jederzeit wieder so entscheiden!

Die Orthopädie und Unfallchirurgie teilt sich in mehrere kleine Bereiche: Fuß, Knie, Hüfte, Wirbelsäule und obere Extremität. Zu Beginn kann man seine favorisierten Teams wählen und wird je nach Kapazität eingeteilt. Jedes Team hat 3x/Woche OP und 2x/Woche Sprechstunde, zusätzlich wird man in der Regel noch eine Woche auf Station und im Notfall eingeteilt (was bei mir in die Ferien gefallen ist).
Besonders möchte ich die freundlichen und überaus hilfsbereiten Mitarbeiter in Sekretariat hervorheben, die alles koordinieren - egal, wo der Schuh drückt, sie haben immer ein offenes Ohr und helfen aus! Bei ihnen kann man auch ein Ausfahrticket fürs Parkhaus für 20CHF bekommen, wer sein Auto selten nutzt hat so eine Möglichkeit günstig zu parkieren.

OP:
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr entspannt und die Hierarchien flach. Als Student hat man viele Möglichkeiten sich einzubringen und darf auch immer wieder selbst Hand anlegen. Im OP fällt insbesondere das Zunähen fällt meist in den studentischen Bereich - verschiedene Hautnahttechniken, aber auch Subcutan- und Fasziennähte sowie chirurgischen Knoten. Wer gezeigt hat, dass dies gut funktioniert wird weiter gefördert und darf unter Aufsicht auch schrauben und bohren, den Hautschnitt setzen oder selbst das OP-Gebiet präparieren. Selbstverständlich gehört auch dazu, dass dabei hilft, dass ein reibungsloser Ablauf des OP-Programms möglich ist. Unterstützung in der Lagerung, beim Gipsen oder anderen Kleinigkeiten sind gern gesehen. Die OP-Pflege ist sehr freundlich. Nach kürzester Zeit wird man bereits mit Namen begrüßt, es werden die passenden Handschuhe bereitgelegt oder auch der Stuhl bezogen, wenn es mal etwas länger dauert oder im Sitzen operiert wird.

Sprechstunde:
Die Sprechstunden sind häufig gut besucht und die Ärzte dankbar, wenn sie Unterstützung bekommen. Bereits nach einer kurzen Einführung kann man sich selbst Patienten anschauen, diese direkt mit einem Oberarzt besprechen und im Anschluss den Bericht diktieren. Zu spannenden Fällen wird man dazu gerufen und wenn kleinere Eingriffe, wie Infiltrationen oder eine Nagelstreifenexzision stattfinden, darf man diese unter Supervision selbst durchführen. Die Einbindung im Team ist sehr gut, in der Mittagspause geht man gemeinsam Essen und hin und wieder wird man dazu auch eingeladen.

Pikett:
An den Wochenenden gibt es Bereitschaftsdienste, die von den PJlern selbst organisiert besetzt werden. von 08-18 Uhr kann man abgerufen werden und muss dann innerhalb von 30min im Spital, genauer gesagt im OP sein. In der Regel wird man nur gerufen, wenn es wirklich noch eine Hand braucht und sobald die OP fertig ist und nichts mehr auf dem Plan steht, kann man wieder heim gehen.

Lehre:
Die Lehre besteht einem Oberarzt-Teaching, einem Assistenzarzt-Teaching und einem Unterassistenten-Teaching, das selbst organisiert von den PJlern vorbereitet wird. Zusätzlich gibt es noch einmal wöchentlich eine Morgenfortbildung im Frührapport. Die meisten Ober- und Assistenzärzte sind gewillt einem etwas beizubringen und es besteht immer die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Freizeit:
Die Dienste sind lang und es wird erwartet, dass man auch mal Überstunden macht, wenn der OP noch läuft. Häufig bin ich nicht vor 18 Uhr nach Hause gekommen, sodass unter der Woche nicht mehr viel Freizeit stattgefunden hat, jedoch haben wir versucht immer mindestens einmal pro Woche ein PJler-Treffen mit gemeinsamen Abendessen und Glühwein trinken zu veranstalten, um ein bisschen zu socializen. An den freien Wochenenden ist das Angebot riesig. Bern ist eine schöne Stadt, die es zu erkunden lohnt und die Schweiz ist klein, dass man die Möglichkeit hat viel vom Land zu sehen und die sportlichen Möglichkeiten auszutesten. Empfehlen kann ich sich ein Halbtax (Äquivalent zur Bahncard50) zuzulegen, um die Gegend zu erkunden.

Wohnen:
Eine Frechheit sind die Wohnheime! Ich hatte ein völlig überteuertes Zimmer mit Gemeinschaftsbad und -küche für 650CHF, was dem mittleren Preissegment entspricht. Angekündigt war ein anderer Preis, welcher nach der Reservierung deutlich erhöht wurde. Zudem ist die Vermieterin unfreundlich und unflexibel, einzig die gute Lage mit 5min fußläufiger Entfernung zum Spital kann positiv erwähnt werden.
Bewerbung
Ich habe mich gut 2 Jahre im Voraus auf dem Platz beworben und umgehend eine Rückmeldung erhalten.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Gipsanlage
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
ca. 1200€
Gebühren in EUR
ca. 620€ für die Personalwohnung

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07