Gynäkologische Station, Wochenbettstation, allg. geburtshilfliche Station
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die beide Fachrichtungen Gynäkologie und Geburtshilfe sind an der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums mehr oder weniger strikt getrennt, sodass man je ungefähr die Hälfte des Tertials in der Gyn bzw. Geburtshilfe war.
Ich verbrachte die ersten Wochen als einzige Studentin in der Gynäkologie, die anderen beiden PJlerinnen in der Geburtshilfe. Dementsprechend war ich sehr oft im OP eingesetzt.
1. Gyn:
Kurz zum Tagesablauf: nach der kurzen Frühbesprechung sollte man auf Station zuerst das Blut abnehmen - das hielt sich aber sehr in Grenzen, das meiste waren mal sechs Blutentnahmen pro Tag. Meist ging es für mich danach bis Nachmittags in den OP, bei zwei PJlern oder Famulanten konnten wir uns es je nach OP-Plan frei einteilen, wer in den OP will und wer auf Station bleibt. Auf Station konnte man je nach Anzahl der Blutentnahmen mit auf Visite, falls diese nicht schon vorher vorbei war. Die Aufgaben der PJler auf Station waren: die nötigen Dokumente etc. für die OPs am nächsten Tag vorbereiten, Briefe schreiben (nur wenn man Lust hatte), Histos checken. Wir konnten neben OP und Station noch in die Sprechstunde und untersuchen üben. Ich war da leider nur sehr selten, weil es das OP-Programm nicht zuließ.
Das OP-Programm ist sehr vielfältig - von sehr viel Senologie (großes Brustzentrum), laparoskopischen und offenen Operationen war alles dabei. Bei laparoskopischen oder großen offenen Operationen am Abdomen war man meist zweite Assistenz, bei OPs an der Mamma oder einfacheren OPs meist erste Assistenz. Grundsätzlich war die Stimmung im OP sehr gut, auch zu der OP-Pflege (hatte ich davor noch nicht so harmonisch erlebt). Man konnte auch fast immer ohne Probleme alles fragen. Manche OPs waren sehr unbeliebt (das wusste man schon vorher), aber das ist wohl überall manchmal so. Ein Nachteil war, dass ich höchstens 5mal im ganzen Tertial nähen oder ähnliches durfte, was ich schon sehr schade fand.
2. Geburtshilfe
In der Geburtshilfe fühlte man sich vom ersten Tag an sehr wohl, man wurde als PJler ernst genommen und schnell integriert. Man rotierte zwischen der Ambulanz, der Wochenbettstation und dem Kreisssaal. Auch dort war ich wieder die einzige PJlerin, was zwar stressig war, aber auch super lehrreich!
In der Ambulanz war die PJ-ler Aufgabe, die Vorstellungen zur Geburt der unkomplizierten Schwangerschaften zu übernehmen (d.h. im Endeffekt Mutterpass durchgehen, Anamnese machen, Wünsche, Ängste etc. der Patientin aufschreiben und die Patientin informieren). Dies besprach man alles mit Assistenzärzt(innen) oder auch Oberärztinnen. Falls genug Zeit war, durfte man unter Anleitung auch versuchen, eine Fetometrie zu machen. Auf der Wochenbettstation standen meist sehr viele Blutentnahmen auf der Tagesordnung, dann oft Visite mit den Ärzt(innen) und als Hauptaufgabe die selbständige Durchführung der Abschlussuntersuchung. Es gibt noch eine Station mit meist präpartalen Patientinnen, z.B. bei Schwangerschaftskomplikationen. Dort konnte man auch hin rotieren und wenn man Interesse hatte, durfte man die Patientinnen wieder sonographieren. Ich war sehr selten im Kreisssaal, sodass es nicht einfach war, mich dort gut zurecht zu finden und kam mir sehr oft fehl am Platz bzw. störend vor. Ansonsten kann man dort sehr viel sehen, wenn man auch bei den Hebammen mitgeht. Von normaler Geburt bis VE und Section konnte man überall dabei sein. Die jungen Assistenzärzte sectionieren sehr früh, deswegen war man als PJler eher seltener eingesetzt.
3. Allgemeines:
Die Assistenzärzte waren ausnahmslos alle sehr sehr nett und motiviert, wobei in der Geburtshilfe viel mehr Zeit blieb, auch was zu erklären. In der Gyn hatte ich oft das Gefühl, dass diese eher weniger Kapazitäten dafür hatten. Meistens konnte man allerspätestens um 17 Uhr gehen, meistens wurde man schon früher heimgeschickt.
Eigentlich war einmal wöchentlich ein PJ-Seminar geplant, das oft ausfiel. Leider waren die Seminare oft auch wenig lehrreich.
Man bekommt Mittagessen umsonst, das man auch in den meisten Fällen zeitlich essen kann. Geld gibts leider keines.