Ich habe mich aufgrund der positiven Bewertungen für ein Gyn Tertial bei den Barmherzigen Schwester/Brüder Linz entschieden.
Es ist eine gemeinsame Abteilung der zwei Krankenhäuser und es ist egal, wo man sich bewirbt, man kann sich frei zwischen den beiden Krankenhäusern bewegen.
Leider kann ich die positiven Bewertungen nicht bestätigen. Hauptproblem: Die Ärzte sind zwar grundsätzlich sehr nett, aber man wird nicht ins Team integriert und es interessiert sich keiner wirklich für einen. Zwischen KPJler/Famulanten gibt es keinen Unterschied in den Tätigkeiten.
Man wird recht oft als OP-Assistenz benötigt (Beckenbodenplastik, vaginale Hyterektomien, Sectios, Tumor OPs,...). Es sind zwar alle freundlich, aber die Tätigkeit beschränkt sich weitgehend auf Haken halten. Während des ganzen Tertial konnte ich kein einziges Mal selbst nähen.
Ansonsten kann man sich zwischen Station und Ambulanz bewegen. Auf der Station kann man Turnusärzten bei Aufnahmen helfen oder Blutabnehmen oder Zugang legen üben. Für Stationsarbeit (Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden etc) wird man nicht benötigt. Die Visite begleiten hat sich nicht als sehr lehrreich erwiesen, da man nur mitläuft und kaum erklärt wird, auch wenn man sich interessiert zeigt.
Auch in der Ambulanz schaut man primär zu und es wird (auf Nachfrage) einiges erklärt, selber eine gynäkologische Untersuchung durchführen ist jedoch kaum möglich. Manchmal kann man beim Schwangeren Ultraschall selbst probieren zu schallen.
Die freiwilligen Nachtdienste sind eine Möglichkeit vaginale Geburten zu sehen, allerdings muss man Glück mit den diensthabenden Hebammen haben.
Rein fachlich gesehen sieht man insbesondere was die Gynäkologie betrifft viele interessante Fälle, da das Krankenhaus Tumor- und Beckenbodenzentrum ist.
Insgesamt für mich daher enttäuschend und eher nicht zu empfehlen.