PJ-Tertial Innere in Ostseeklinik Damp (10/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Rheumatologie, Schmerztherapie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Wie schon in anderen Berichten angedeutet, ist man in Damp für knapp 2 Monate in der kardiologischen und nephrologischen Rehabilitation unterwegs und danach nochmal knapp 2 Monate in der Rheumatologie in der Ostseeklinik. Für diesen Bericht beschränke ich mich auf die Rheumatologie in der Ostseeklinik, es gibt bereits einen extra Bericht über die Reha.

Ich kannte mich wegen der Seminare in der ersten Hälfte des Tertials schon halbwegs in der Klinik aus, Arbeitsbeginn ist immer um 8 Uhr mit der Frühbesprechung. Dort werden Aufnahmen und Untersuchungen für den Tag verteilt, besondere Fälle inkl. Bildgebung besprochen und interessante Artikel vorgestellt. Danach beginnt ziemlich bald das Ultraschallprogramm, das sich über den Tag verteilt je nach Körperregion (Bauch, Gelenke, Herz). Im Verlauf des Vormittags geht man Visite mit, bis 12 Uhr darf man meistens eine Aufnahme machen. Hier kann man viel an Krankheitsbildern des Bewegungsapparates sehen, degenerative, entzündliche, aber auch funktionelle Beschwerden. In Absprache mit dem Chef oder den Oberärzten legt man dann den vorläufigen Diagnostik- und Therapieplan fest und gibt ihn ins SAP ein. Hier gab es keinerlei Zwang irgendetwas machen zu müssen, im persönlichen Gespräch lobt der Chef auch ausführlich, wenn man sich Mühe gibt und vielleicht etwas erkannt hat. Nachmittags ist dann für PJler nicht mehr so viel los, teilweise habe ich noch die Aufnahme gemacht, falls sie vormittags nicht zu schaffen war. Die Rheumatologie in Damp ist trotz der kleinen Größe des Hauses und der nicht allzu zentralen Lage vielfältig und hat einen großen Einzugsbereich. Man kann sehr viele Krankheitsbilder aus den unterschiedlichen Bereichen der Rheumatologie sehen, bei interessanten Fällen wird man auch angerufen, damit man in die Ambulanz kommen kann.

Ich habe auch ein paar Patienten komplett selbst betreuen können (natürlich unter Rücksprache und Supervision!), das fand ich besonders hilfreich, um den Verlauf einschätzen zu können und nicht nur die Aufnahme zu machen und sich dann nur oberflächlich bei Visite zu begegnen.

Besonders in Damp ist auch die Schmerztherapie, die hier eben unter internistischer Federführung steht. Patienten mit chronischen Schmerzen sind für 2 Wochen im Haus und werden mit einem multimodalen Konzept behandelt.

Nadeln gab es zwar schon einige, aber es hielt sich alles im Rahmen, den Großteil der Blutentnahmen erledigen eine Arzthelferin und die Pflege, nur wenn es besonders viel war oder schwierig wurde ich manchmal gefragt. Man ist auf keinen Fall nur Vampir!

Echokardiografien habe ich in der Ostseeklinik keine mehr angestrebt, da gab es in der Reha schon viel Gelegenheit. Teilweise war ich auch beim Gelenk- und Abdomensono dabei, hier wird viel Freiraum gelassen und man darf gern vor- oder nachschallen, hier kann man sich bei Interesse sicher sehr viel einbringen. Cool war auch ein Einblick in die Kapillarmikroskopie.

Traut euch ruhig, selbst Patienten aufzunehmen und versucht vielleicht, ein Patientenzimmer selbst zu betreuen, das Team steht da absolut hinter den PJlern und damit lernt man am meisten (nicht nur vom Zusehen).

Das Ärzteteam ist relativ jung (oder junggeblieben), sehr offen für Fragen, Anmerkungen, Rückmeldungen und Reflexion (auch über Arzt-Patienten-Beziehungen und die eigene Sicht auf das Berufsleben und welcher Arzt man sein möchte). Sie sind sehr hilfsbereit, niemals belehrend oder genervt. Ich habe mich richtig wohl und gut integriert gefühlt.

Zu den Rahmenbedingungen: es war relativ schwierig, ein Zimmer zu ergattern, es gibt wohl nur ein kleines Kontingent für die Klinik. Ich sollte dann die ersten zwei Wochen selbst eine Unterkunft organisieren, wurde dann kurzfristig aber doch noch ins Wohnheim akzeptiert. Vielleicht wird das in Zukunft besser, kümmert euch auf jeden Fall frühzeitig um ein Zimmer, wenn ihr wisst, dass ihr nach Damp wollt und könnt. Es gibt täglich kostenloses Mittagessen, das von vielen der Ärzte eher nicht genutzt wird, ich fand die Atmosphäre in der Kantine sehr nett, aber macht euch am besten für eine Woche mal ein eigenes Bild.
Damp selbst ist eher ein kleiner Ort, in dem man sich zwar mit Edeka und Bäcker halbwegs gut versorgen kann, allerdings ist im Herbst wenig bis gar nichts los. In der Umgebung gibt es viele Möglichkeiten zum Wassersport, Segeln und Radfahren, direkt vor der Klinik gibt es auch einen schönen Sandstrand. Prinzipiell gibt es für das Hallenbad und in den Gastro-Einrichtungen Mitarbeiterkonditionen, es wird auch Betriebssport mit z.B. Beachen angeboten. Größere Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Kappeln und Eckernförde, je ca. 10 km entfernt, es gibt Busse, aber es ist empfehlenswert, ein Auto dabei zu haben.
Bewerbung
über PJ-Portal, für Wohnungen wohl am besten mindestens 1 Jahr vorher melden
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
420

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33