PJ-Tertial Innere in Kliniken Maria-Hilf Moenchengladbach (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
U2, W4, ZNA, internistische Intensiv (kardiologisch geführt)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Kliniken Mönchengladbach Maria Hilf – Tertial Innere Medizin
Das Tertial Innere Medizin in den Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach hat mir sehr gut gefallen. Ich habe jenes im Anschluss an mein anästhesiologisches Wahltertial absolviert. Aufgrund der guten Lehre im Hause, den zahlreichen positiven Bewertungen von Kommilitonen und Kommilitoninnen und dem familiären Arbeitsklima habe ich mich bewusst dafür entschieden meinen Aufenthalt in Mönchengladbach für das Tertial Innere Medizin zu verlängern. Rückblickend war dies eine gute Entscheidung, denn ich hatte ein angenehmes und zugleich lehrreiches Tertial auf den verschiedenen Stationen der Inneren Medizin. Ich durfte mir aus den verschiedenen Kliniken der Inneren (Wahl aus Kardio, Pneumo, Nephro, Hämato/Onko/Gastro, ZNA, Intensiv) in Absprache mit Frau Fervers, der PJ Beauftragten des Hauses, nahezu flexibel die Rotation einteilen. Mittlerweile wurde dies meines Wissens wieder geändert, sodass man alle Stationen durchläuft, um einen möglichst breiten Einblick in die verschiedenen Fachbereiche der Inneren Medizin zu erhalten.
Frau Fervers ist PJ-Beauftragte des Hauses und hat stets ein offenes Ohr hinsichtlich organisatorischer Angelegenheiten, wie beispielsweise Schlüsselübergabe, gehaltstechnische Angelegenheiten, Essenskartenaushändigung sowie der Vermittlung einer Unterkunft im PJ Wohnheim der Maria Hilf Kliniken, welches sich unweit entfernt der Klinik auf der Viersener Straße befindet. Niederschwellig lässt sich Kritik und Verbesserungswünsche auch über die PJ Mentoren der Kliniken Maria Hilf äußern, sofern man als PJler nicht selbst an die OA oder CA herantreten möchte. Die Vergütung im PJ beträgt insg. 400 EUR, wobei 150 EUR Aufwandsentschädigung gezahlt werden und zusätzlich ein Betrag von 250 EUR für die optionale, demnach also freiwillige, Ableistung eines Dienstes (NEF, ZNA oder Hausdienst Innere) pro Monat gezahlt wird. On top gibt es pro Tag ein kostenfreies Mittagessen incl. Getränk.
PJ Unterricht findet stets montags und dienstags nachmittags statt. Nach einem Tertial ist man fit in EKG Befundung (wöchentlich dienstags). Montags findet wöchentlich eine Unterrichtsstunde Radiologie-Kurs und im Anschluss im zweiwöchentlichen Rhythmus eine Unterrichtseinheit Nephrologie statt. Die Fortbildungen am Dienstag sind fächerübergreifend und werden durch motivierte Dozenten gehalten.
Rotationsbedingt kann ich Stellung zu den Stationen Kardiologie (U2, Intensiv), Hämato/Onko/Gastro (W4) und zur zentralen Notaufnahme (ZNA) nehmen.
Begonnen habe ich meine Rotationszeit im Anschluss an mein anästhesiologisches Tertial in der ZNA, und wenn es keinen Rotationszwang gegeben hätte, wäre ich da sicher bis zum Ende des Tertials geblieben ;). Warum? In der Notaufnahme hat man als PJler mal wirklich eigene Patienten, die man von Anfang bis Ende betreut und verlegen darf. Vorteil hier: Auch die Dokumentation kann der PJler durchführen. Leider ist auf den Normalstationen zwar der Einblick in alle Dokumente eines Patienten gewährt, aber die Dokumentation und das Anlegen von Arztbriefen ist leider den Assistenten vorbehalten, demnach ist dort die Mitarbeit verglichen zur ZNA nur eingeschränkt möglich.
Nun aber zurück zu den Impressionen in der Notaufnahme: Natürlich ist die eigene Arbeit immer durch einen Assistenten oder OA supervidiert, der sich selbst ein Bild des Patienten verschafft und das diagnostische und therapeutische Procedere bespricht. Das Team in der ZNA ist unglaublich freundlich und bemüht dem PJler viel mit auf den Weg zu geben, angefangen vom Chefarzt, über die Oberärzte bis hin zu den Assistenten. So macht die Arbeit auch wirklich Freude! Rückblickend habe ich zahlreiche eindrückliche klinische Befunde sehen und Einblicke in diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen erhalten können. Und wie so oft gelehrt: Anamnese und körperliche Untersuchung sind hier die halbe Miete!
Pluspunkt: Während meiner Rotationszeit in der ZNA hatte ich ein eigenes Telefon, was sehr nützlich war, denn so konnte ich für spannende lehrreiche Fälle in die Schockräume hinzugerufen werden und selbst Hand anlegen (Arterie, ZVK, RSI Intubation, Aszitespunktion). Definitiv Highlight der Inneren Rotation!
Meine Rotation setzte ich in der Klinik für Hämato/Onko/Gastro fort. Interessensbedingt habe ich meine Zeit vorwiegend auf der Station für Hämato/Onko (W4) verbracht. Hier habe ich häufig Viggos bei Patienten gelegt und bei der Blutabnahme geholfen, da für dies für die Pflege bei schlechtem Venenstatus häufig frustran war. Das ist aber auch kein Muss! Anschließend habe ich an der Visite teilgenommen und danach häufig noch in der Endoskopie des Hauses Sonographien und Interventionen angesehen. Jeden Mittag findet eine Supervision der täglichen Visite durch die Oberärztinnen statt, sodass auch unerfahrene Assistenten hier nicht direkt ins kalte Wasser geschmissen werden.
In der Kardiologie habe auf Normalstation Einblicke in den Stationsalltag erhalten. Auch hier sind die Assistenten sehr bemüht. Bei Visite habe ich häufig dokumentiert oder das Gespräch mit dem Patienten geführt. Jederzeit bestand die Möglichkeit die Funktionsabteilung, Herzkatheteruntersuchung oder Ablationen zu besuchen. Die internistische Intensivstation wird kardiologisch geführt, weshalb ich auf Nachfrage zusätzlich auf eben jene Station rotiert bin. Mein Aufenthalt war dort im Dezember 2021; eine Zeit, in der die Corona-Inzidenzen täglich weiter anstiegen, sodass hier fast 2/3 der Patienten an COVID-ARDS erkrankt waren. Meist waren etwa drei der COVID-Pneumonie Patienten ECMO-pflichtig. Ich erhielt definitiv sehenswerte Einblicke in den Alltag auf einer internistisch geführten Intensivstation und durfte hier eine Arterie, Pleuradrainage und einen Shaldon-Katheter legen.
Zusammenfassend kann ich die Kliniken Maria Hilf für das Tertial Innere Medizin weiterempfehlen. Deine Ansprechpartner:innen auf den verschiedenen Stationen sind um dein Wohl stets bemüht und es wird Dir viel ermöglicht, um eine lehrreiche PJ Zeit zu absolvieren.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
150 EUR Gehalt + 250 EUR für einen Dienst pro Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13