PJ-Tertial Thoraxchirurgie in Inselspital Bern (9/2021 bis 11/2021)
Station(en)
Thoraxchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Ich habe die erste Hälfte (also 2 Monate) meines Chirurgie-Tertials in der Thorax absolviert.
Team:
Insgesamt super Stimmung im Team, sehr flache Hierarchien und eine familiäre Atmosphäre. Die UAs werden fest eingebunden und im Prinzip verstehen sich alle super. Alle sind per Du, die Hierarchien sind wirklich sehr entspannt. Ausser dem OP-Team geht man immer zusammen Mittagessen :)
Wir waren eher "zu gut" besetzt, was die Studis angeht. Daher mussten wir uns ein bisschen aufteilen, damit jede/r genug in den OP kommt. Ging aber klar :)
OP:
Es gibt einen thoraxchirurgischen Saal, bei dem im Tagesprogramm fast immer ein Studi mit eingeteilt ist. Hier ist man meist 2. Assistenz, hat also keine Verantwortung für die Kamera :-) Manchmal springt man aber auch ein, wenn es schon los geht, bevor beide Operateur:innen da sind. Im OP sind sowohl das ärztliche als auch pflegerische Personal super nett.
Thoraxchirurgische Eingriffe sind recht schwierig, weshalb man wenig selbst mitoperiert. Aber am Ende kann man mit zunähen, man lernt super Thoraxdrainagen anzunähen und durch die meist thorakoskopischen OPs sieht man über die Monitore viele coole Eingriffe, sodass ich persönlich trotzdem viel gelernt habe. Chirurgische Basics kann man aber vermutlich nicht so ausgiebig üben wie in anderen Fachrichtungen.
Station:
Hier gibt es tatsächlich recht wenig zu tun. Man kann aber gut auf Visite mitlaufen und die Verläufe anschauen. Thoraxdrainagen werden ebenso meistens von UAs gezogen, das wird immer morgens im Rapport entschieden.
Tagesklinik:
Hier kommen vor allem Patient:innen, die zur präoperativen Untersuchung und Aufklärungsgespräch kommen. Man macht eine Anamnese und Status (=Körperliche Untersuchung) und koordiniert ein bisschen die angemeldeten Untersuchungen (Radio, EKG, Sono, LuFu usw). Dann bespricht man es mit einem AA oder OA, die dann die OP-Aufklärung durchführen.
PJ-Unterricht:
Festes Studi-Teaching findet nicht statt. Es gibt Donnerstag morgens eine Fortbildung für alle Ärzt:innen mit einem Vortrag. Meistens stellen auch die UAs an einem Termin ein Thema vor.
Notaufnahme/Schockraum:
Eine feste Rotation gibt es nicht, da die Thorax nur auf Abruf dazukommt. Wenn man als Studi möchte, kann man immer mit in den Schockraum und darf dort auch (wenns nicht gerade komplett brennt) mal eine Thoraxdrainage legen.
Dienste:
Verpflichtende Nacht- und/oder Wochenenddienste gibt es nicht. Man kann aber freiwillig am WE den Tag über mitmachen (Start: Visite um 09.00Uhr) und dafür sehr flexibel 1:1 Kompensationstage unter der Woche nehmen. Das entzerrt auch etwas, wenn es viele Studis gleichzeitig gibt und man sich unter der Woche auf den Füssen steht.
Fazit:
Kann die Thorax nur empfehlen und würde dort wieder einen Teil des PJs machen! Als halbes Tertial war es eine coole Ergänzung, ein ganzes Tertial wäre ein wenig speziell und es fehlt dann so die "Basischirurgie" mit Wundversorgung, ZNA, offenen OPs, grösseren Nähten usw.
Alle geben sich aber grösste Mühe, dass es einem gut gefällt und es ist insgesamt einfach ein sau nettes Team, bei denen man sich sehr wohlfühlt :)
Bewerbung
2 Jahre im Voraus direkt im Kliniksekretariat (bei Fr. Astrid Wittwer) per Mail