Ein Chirurgietertial in Frutigen zu machen, kann ich allen nur wärmstens empfehlen!
Ich habe 8 Wochen dort verbracht und habe die Zeit sehr genossen. Die Stimmung im gesamten Spital ist äußerst familiär und freundlich. Es herrschen sehr flache bis keine Hierarchien und man wird sehr schnell und herzlich ins Team aufgenommen. Nach nur einem Tag können die allermeisten sogar schon deinen Namen ;) Bei Motivation und Interesse darf man vor allem in der Notaufnahme und im Ambulatorium wirklich viel selbstständig machen (Riss-Quetsch-Wunden nähen, Patienten von der Anamnese bis zur Therapieentscheidung in Absprache mit den Ober-/Kaderärzten betreuen, ...). Einmal die Woche gab es eine Chirurgie Fortbildung für die UHUs in Form von Nahtkursen oder ähnlichem. Zudem fanden häufig spontane Teachings während der Patientenversorgung statt. Auch Fragen wurden jederzeit gerne und ausführlich beantwortet.
Von Deutschland kannte ich einen eher rauen Ton im OP, dies war in Frutigen überhaupt nicht der Fall. Das Arbeitsklima ist angenehm und respektvoll und das Assistieren im OP machte viel Spaß. Oftmals ist man als UHU sogar 1. Assistenz.
Die Arbeitsabläufe und Aufgaben der UHUs, welche in den Vorberichten schon ausführlich geschildert sind, kann ich nur bestätigen und beschreibe sie deswegen nicht nochmals. Ab Beginn der Skisaison war sehr viel los im Spital und man konnte viele spannende Frakturen der Skiverunglückten sehen und mitoperieren.
Aufgrund der Lage von Frutigen inmitten der Berge kommt jeder bergbegeisterte Sportler auf seine Kosten ;) Super cool ist natürlich auch das kostenlose Skiticket der Elsigen-Metsch Bahn, welches man sich pro Monat 3x an der Rezeption reservieren kann. Kleiner Tipp – wer mit dem Auto im Winter nach Frutigen kommt nimmt sich am besten Schneeketten mit, damit man auch ohne Probleme an seine Ausflugsziele kommt (die braucht man zum Teil auch auf Hauptstraßen)! :D
Die Zimmer im Personalwohnheim sind sehr hell und modern. Zudem hat man eine herrliche Aussicht auf die Berge. Man wohnt zu viert auf dem Stock und lebt somit zusammen in einer kleinen WG, da man sich die Küche und die Bäder (ein Bad für jeweils zwei Bewohner) teilt. Die Küche ist mit allen Basics zum Kochen ausgestattet. Pro Woche werden die Gemeinschaftsräume einmal geputzt, sodass das Wohnheim insgesamt sehr sauber ist.
Alles in allem würde ich mein PJ dort jederzeit wieder machen und möchte mich bei allen vor Ort noch einmal für die schöne und lehrreiche Zeit bedanken!