Allgemein: Die ärztliche Belegung im AK Altona ist auf den Stationen dünn, da bleibt leider immer wenig Zeit für Erklärungen, Anleitungen und Unterricht. Meist geht viel Zeit für Blutabnahmen und Abbos/Viggos/Braunülen/Flexülen drauf, dass Visiten meist nicht miterlebt werden und wenig Zeit für eigenenes Einarbeiten in Patient:innen bleibt. Das eigene Arbeiten ist erwünscht und gern gesehen, wird aufgrund der geringen Kapazitäten jedoch wenig unterstützt und man betreut am Ende nur sporadisch mal "eigene" Patient:innen. Der Arbeitsbeginn ist 8:00, Schluss ist meist zwischen 15:00 und 17:00. Mittagessen ist immer möglich, es gibt einen Bäcker und einen Kiosk, bei denen man sich per Namenslisten mit bis zu 3,50€/Tag versorgen kann. Studientage sind je nach Abteilung 1x/Woche oder seltener. Internistischer Unterricht findet theoretisch 1x/Woche statt, fällt aber auch relativ oft aus, oder der Raum wird spontag geändert und man findet ihn nicht etc.
Kardiologie: 6 Wochen. Studientage 1x/Woche, auch sammelbar. Sehr nette und engagierte Assistenzärzt:innen, die jedoch viel beschäftigt sind. Blutabnahmen dauern oft mehr als den halben Tag. In der Funktionsabteilung kann man bei Herzkatheteruntersuchungen, TTEs, TEEs, Kardioversionen, Vorhofablationen, Schrittmacherimplantationen etc. zuschauen. Die Pfege auf der Station und die Assistenz in der Funktion sind wirklich sehr nett, da fühlt man sich sehr willkommen. Das meiste gelernt habe ich in der Elektrophysiologie und beim EKGs besprechen.
Gastroenterologie: 6 Wochen. Studientage 1x/Woche, jedoch sollte jeden Tag mind. 1 Student:in da sein. Blutentnahmen haben auch mindestens den halben Tag beansprucht. Stationsärzt:innen viel beschäftigt, erklären aber gern auf Nachfrage, was da so passiert. Pflege war auch sehr freundlich. In der Endoskopie erklären die Oberärzte auch gern und viel, da lohnt es sich immer, mal vorbeizuschauen. Lehrreichste stationäre Aufgabe war das abdominelle Ultraschallen, man konnte die Patient:innen voruntersuchen, der Ärzt:in das Ergebnis präsentieren, die dann nochmal nachgeschallt hat. Ab und zu war auch eine Aszitespunktion drin.
Hämatologie: 4 Wochen. Studientage 1x/Monat. Spezielles Fachgebiet, nettes Ärzt:innenteam. Kaum Blutentnahmen, da das die ebenso sehr freundliche Pflege erledigt. Daher kann man gut bei der Visite mitgehen und lernt etwas über die Schwierigkeiten der Chemo-, Immun- und Stammzelltherapie. Knochenmarkpunktionen und ZVKs legen findet häufig statt, da kann man das auch mal selber machen. Man lernt insgesamt etwas zur DD des Blutbildes.
Kurze Pro-/Kontra-Liste:
+ sehr freundiche Teams, ärztlich und pflegerisch im ganzen Krankenhaus
+ Grundlagen wie EKGs, Ultraschall, Punktionen werden erlernt
- kein Geld, striktes 3,50€/Tag-Maximum für Bäcker oder Kiosk
- wenig stationäre Lehre
- sehr viele Blutentnahmen, daher wenig Einbindung in ärztlichen stationären Ablauf
Empfehlung: Man lernt eigentlich nicht viel, eine gute Vorbereitung auf den Berufsstart gibt es damit nicht. Das viele Blutabnehmen und die geringe Wertschätzung (€) durch das Krankenhaus nerven oft, was hilft ist nur das gemeinsame Beschweren mit Mit-PJler:innen. Wenn man aber doch nach Altona möchte, weil man woanders auch nicht mehr lernen würde, dann lohnt es sich, viel in den Funktionsabteilungen zu sein, da ist es wenigstens unterhaltsamer.