Am 3. Orden gibt es leider weder Gehalt noch Studientage, was echt nötig wäre bei der Doppelbelastung durch PJ und Nebenjobs und auch aufgrund der großen Menge an Wissen, die man sich währenddessen aneignen sollte. Stattdessen muss man sogar ein wenig Geld und Aufwand für ein erweitertes Führungszeugnis investieren. Wir haben deshalb eine gemeinsame Mail aller PJler an die Verwaltung geschrieben worauf leider bis jetzt (Stand Dezember 2021) noch keine Antwort kam. Wäre super, wenn ihr da mal nachhaken würdet! Ihr könnt mich auch gerne für mehr Infos kontaktieren.
Insgesamt ist das PJ in der Inneren am 3. Orden relativ gut. Man rotiert normalerweise je 8 Wochen in Med 1 (Onko/Gastro) und Med 2 (Kardio/Pulmo) (immer nur eins von beiden). Da wir für das letzte Tertial dort waren und alle 20 Tage Urlaub nehmen wollten hat die Sekretärin die Rotationen direkt auf je 6 Wochen verkürzt. Um mehr zu sehen habe ich mit einem anderen Studenten zwischen Gastro und Onko nach 3 Wochen inoffiziell getauscht.
Dadurch war ich in Onkologie (14), Gastroenterologie (20), Kardiologie/Geriatrie (1) und Notaufnahme. Eine Rotation auf Intensivstation ist leider nicht möglich. Um dennoch einen Eindruck davon zu gewinnen, durfte ich auf Nachfrage eine Visite dort begleiten.
Wenn man es irgendwie beeinflussen kann (normalerweise werden die Studenten von der Sekretärin eingeteilt), dann würde ich empfehlen zuerst in die Pulmo/Kardio zu gehen. Onkologie als Start war uns zu heftig, da es sehr arbeitsintensiv ist und man sehr viel Neues nebenher lernen muss, wobei man ja eigentlich zunächst mit dem PC-System (Zugang und meist eigener Computer!) und der Orientierung im Krankenhaus klarkommen muss. Gleichzeitig ist die Onkologie in den seltensten Fällen Examens-relevant.
Die studentischen Aufgaben bestehen aus Mitschreiben bei der Visite, Aufnahmen, Untersuchungen anmelden, Briefe schreiben, telefonieren, Tumorpässe basteln und leider aufgrund von MFA-Mangel auch viel Blut-Abnehmen, zu meiner Zeit vor allem auf der Onko. Wer es sich zutraut und sich darum bemüht kann auch eigene Patienten betreuen. Die Neuzugänge wurden von uns Studenten in der Mittagsbesprechung vorgestellt und es kam auch mal vor, dass man in der Röntgendemo über seinen Patienten berichten musste, wenn der dazugehörige Assistent gerade nicht da war.
Man kann jederzeit in die Funktionsabteilungen gehen, wenn man auf Station nicht dringend benötigt wird. Ich habe Knochenmarkbiopsien, Sonos, Pleura/Aszites-Punktionen, ERCPs, ÖGDs, Kolos, TEE, TTE, Kardioversionen und Eingriffe im Herzkatheter beobachtet. Selbst tun konnte man leider nichts.
Eigentlich darf jeder 1 Woche in die Notaufnahme, man kann aber inoffiziell 2 Wochen mit einem anderen Studenten teilen. Einer übernimmt dann die Früh- (7:00 bis 15:30) und einer die Spätschicht (15:00 bis 22:30). Theoretisch gäb‘s noch die Zwischenschicht von 12:00 bis 20:30. In der Notaufnahme wird man sowohl von Ärzten als auch der Pflege beansprucht, wodurch es schnell stressig werden kann. Es ist wichtig sich auch gegen ein paar Aufträge zu wehren und selbst Pflege zur Hilfe zu holen, weil es bei dringenden Krankheitsbildern oft nicht möglich ist, gleichzeitig schnell genug Diagnostik, Anamnese und Untersuchung zu erledigen.
Unbedingt sollte man Notarzt mitfahren! Dafür fragt man Dr. Bielmeier aus der Anästhesie. Dieser gibt einem ein Formular für die Feuerwehr. Man benötigt feste Schuhe (Wanderschuhe, oder von netten Assistenten leihen) und eine Notarzt-Hose aus der Wäscherei. Die Feuerwache befindet sich hinter der Onkologischen Tagesklinik. Wenn es frei ist, darf man im Zimmer des Kinder-Notarztes übernachten.