TOP: eine überragende Freundlichkeit + die Berge + die Sauna!
Wie sonst wohl in der Schweiz üblich mit allen (wirklich!) per Du vom ersten Tag an und extrem freundlicher und zuvorkommender Umgang, dass ich immer dachte, wie unfreundlich ich rüberkommen muss als Deutscher. Auch ab Tag 1 bekommt man sein Badge für die Cafeteria und einzelne Zimmer, Namenschild und kompletten PC-Zugang. Kleidung gibts vor Ort von der hauseigenen Wäscherei. Am ersten des Monats ist immer Einführungstag; da ich mittendrin angefangen habe, hat das eine UA-Kollegin übernommen.
Ansonsten rotiert man im "kleinen" Krankenhaus in seiner Zeit auf der chirurgischen und medizinischen (Inneren) Station, d.h. eine reine chirurgische oder Innere Zeit ist nicht vorgesehen. Aber man kann vor Ort alles gut regeln und im Wesentlichen in den Stellen helfen, wo man möchte (Innere, Chirurgie, Notfall). Sprachlich ist man zwar im räteromanischen, aber fast alle (auch die Patienten) sprechen Schweizerdeutsch und verstehen auch Hochdeutsch. Man kommt in die meisten Alltagsvokabeln gut rein.
Die Assistenzärzte sind (meist) frisch nach dem Studium und schmeissen den Stationsalltag (Verordnungen, Reha-Anträge) mit Rücksprache, sowie Visite am Vormittag und Rapport am Nachmittag mit den Kaderärzten. Die Unterassistenten (PJler und schweizer Wahlstudienjahr), unterstützen wo sie können: Aufnahme (Eintritte) + Eingangsuntersuchung, diverse selbstverordnete Untersuchungen, Entlassung und Entlassungsgespräche (Austritte), Telefonate mit den umliegenden Haus- oder Fachärzten, OPs als 1. oder 2. Assistenz.
Im Haus sind Röntgen, CT und Knie-MRT [Wintersport ;-) ], EKG, Sono, alles vorhanden. Ein Schockraum und 3 Notfallzimmer und 1 Wundraum runden die Sache ab. Im Wesentlichen ist alles da, was man so braucht.
Abwechslung in den Alltag brachte die eine oder andere Verlegung in ein anderes Krankenhaus oder Transport mit dem hauseigenen Rettungsdienst zum großen MRT im anderen Spital und wieder zurück.
Ansonsten konnte man meistens gemeinsam die Mittagspause (Innere 12-15 Uhr) genießen, meist mit den Kollegen die gerade in der Chirurgie helfen zusammen. Im Winter kann man wohl sogar Skifahren gehen in der Pause; ich war immer mal mit dem Bike unterwegs. Aber man kann auch da bleiben, auf der Terasse entspannen oder die UA unterstützen, wenn Arbeit ist. Oder man geht in die Sauna, die zur Gruppe gehört.
Das war sowieso das Beste: das https://www.bognengiadina.ch/de gehört zur Gruppe und Mitarbeiter haben freien Eintritt. D.h. man kann jeden Tag nach oder vor Arbeit in der Sauna verschwinden. Wenn man Pikett-Dienst hat, kann man Bescheid geben im Spital und beim Bademeister seinen Beschäftigtenausweis abgeben - im Notfall ruft das Spital an und man wird von demjenigen geholt. Die Leute im Aufguß machen unterschiedlich intensiv ihren Job - lass Dich überraschen!
Also wenn man viele nette Leute treffen will, die Berge und die Sauna geniessen - dann ist das ein idealer Standort. Ich fand meine Famulaturzeit überragend und denke gern daran zurück. Leider war nichts frei für die PJ-Zeit.
Bewerbung
per E-Mail bei personal@cseb.ch, am besten mind. 2 Jahre im voraus; ich hatte zufällig einen freien Zeitraum 2 Monate vorher bekommen
Achtung: als Famulant bekommt man - anders als sonst in der Schweiz - keine Vergütung und ist eher als Praktikant eingestellt
aber bis 4 Wochen bekommt man das Mittagessen bezahlt, darüber (wie bei mir) 500 CHF pro Monat als Essensvergütung
davon gingen ca. 330 CHF für die Wohnung ab, es war also kein finanzielles Plus bei mir
-> also am besten für das PJ als UA bewerben