Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Das PJ vor Ort gestaltet sich dann recht unkompliziert. Anders als in Deutschland, war man dort in der Allgemeinchirurgie nicht fix in den Klinikalltag eingeplant. Das hat Vorteile und Nachteile zugleich: Zum einen muss man dadurch keine „unnötigen“ oder zeitaufwendigen Dinge erledigen, bei denen man nichts lernt (wie zum Beispiel jeden Tag erstmal 4h Blutabnehmen), sondern kann sich gezielt aussuchen was man machen will/was einem etwas bringt. Zum anderen gibt es dann durchaus Situationen, in denen man nichts zu tun hat, was auch wieder rum nichts bringt/langweilig ist.
Im Endeffekt sah ein klassischer Tag auf der Allgemeinchirurgie wie folgt aus: Um 07:45Uhr traf man sich zur Frühbesprechung in der die Übergabe der Nacht erfolgte, die Operationen des Tages (hier wurde auch meist gesagt, ob man unbedingt einen PJler benötigt) und weitere relevanten Themen besprochen wurden. Anschließend begab man sich auf Station. Hier schaute als erstes jeder Arzt die Akten „seiner“ Patienten durch. Als PJler konnte man hier dabei sein oder auch einzelne Blutabnahmen oder Zugänge erledigen, welche die Pflege nicht geschafft hatte (diese sind in Österreich Aufgabe der Pflege und nicht der Ärzte). Danach gingen man Visite. Diese ist auf einer Station auf 3 „Ärzteteams“ aufgeteilt gewesen, sodass man jeweils weniger Patienten zu versorgen hatte, dafür aber alle in die „Stationsarbeit“ eingebunden waren. Im Anschluss ging es meist in die Ambulanz, welche dann den restlichen Tag ausfüllte. Dort konnte man bei allem zuschauen, wenn man sich etwas einbrachte und Lust hatte aber auch eigene Patienten machen, kleinere chirurgische Eingriffe, wie Abszessspaltungen, Nagelextraktionen usw. assistieren oder unter Aufsicht durchführen.
Parallel dazu konnte man jeder Zeit auch in den OP (leider hat die Allgemeinchirurgie nur einen Saal) und dort zuschauen oder falls nötig auch als 1. oder 2. Assistenz mitmachen. Zusätzlich gab es auch jeden Tag Endoskopien, welche sich die Chirurgie und Innere teilten. Dort wurde man auch immer sehr herzlich empfangen und konnte man jederzeit mitmachen oder zuschauen.
Alles in Allem gab es viel „Kann“ aber wenig „Muss“.
Abgeschlossen wurde der Tag dann jeweils mit der Nachmittagsbesprechung um 15:30Uhr, wo Besonderheiten des Tages und die jeweiligen geplanten und Akutaufnahmen besprochen wurden. Um 16Uhr, teils auch etwas früher war man dann (fast zuverlässig) jeden Tag fertig.
Was ich noch vergessen habe: Zwischendurch wurden jeweils, zusammen mit anderen PJlern oder auch Ärzten die Mensa besucht. Das Essen war für ein Krankenhaus wirklich gut, die Kosten von 4,10€ musste man aber jeweils selbst tragen, wurden dann aber direkt vom Gehalt (650€-100€ Versicherung) abgezogen
Super entspannt war die Suche nach einer Unterkunft. Parallel mit der Zusage wurde man gefragt, ob man denn einen Platz im angegliederten Wohnheim bräuchte. Auch wenn das scheinbar nicht immer klappt habe Ich, zusammen mit meiner Freundin, sehr schnell und unkompliziert ein Zimmer dort reserviert bekommen. Vor Ort war Ich positiv über die Größe des Zimmers überrascht. Selbst zu zweit war es gut möglich dort 4 Monate zu verbringen. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und Toilette und es existieren zwei Gemeinschaftsküchen für die gesamten 4 Stockwerke. Die Küchen waren leider nicht ausgestattet, man musste also alles selbst mitbringen. Dafür gab es genügend Platten, zwei Ofen und für jedes Zimmer ein kleines, verschließbares Fach im Kühlschrank.
Man hatte also das Nötigste und bei einem Preis von 160€ pro Monat (zu zweit also nur gut 80€ pro Person), durfte man sich sowieso nicht beschweren. Praktisch war auch, die Kosten für die Unterkunft wurde jeweils direkt vom Gehalt abgezogen.
Ärgerlich war, dass man im Wohnheim kein WLAN hatte. Demensprechend musste man dafür extra ein Vertrag abschließen und einen Router besorgen. Aber in Anbetracht der geringen Kosten für das Zimmer, war auch das verkraftbar.
Das Beste am Tertial in Zell am See war allerdings die Freizeit. Man stempelt auch als PJler und benötigt nur 35h/Woche, sprich man kann häufig ohne Probleme einen Tag frei machen. Der See mit Strand und Beachvolleyballplatz ist nur 200m von der Klinik entfernt und im Winter sind die Skigebiete nur ein Katzensprung entfernt.
Wer gerne draußen aktiv ist, der ist hier im PJ genau richtig!
Bewerbung
1 Jahr im voraus unkompliziert telefonisch und dann schriftlich.