Das Tertial für Innere Medizin war das erste Tertial, welches Ich im vorgezogenen PJ beginnen musste. Es herrschte damals eine gewisse Ausnahmesituation, da wir Pandemiebedingt das 2. Staatsexamen nicht durchführen konnten. Der PJ-Beginn war somit mit dem Auslaufen der ersten Coronawelle.
Aufgrund der Pandemie konnte kein Unterricht stattfinden, stattdessen bekamen wir aber einen Studientag pro Woche frei, was Ich als großes Entgegenkommen empfand.
Meinen ersten Abschnitt absolvierte Ich auf der Privatstation. Die Hierarchien unter den Ärzten sind insgesamt sehr flach, was mir sehr positiv aufgefallen ist. Als PJ wird man hier ernst genommen und Einwände und Fragen werden respektvoll berücksichtigt.
Auf der Privatstation war der Schwerpunkt am ehesten auf der Diagnostik und Therapie von Bronchialkarzinomen/ unklaren pulmonalen Raumforderungen, an zweiter Stellen standen die interstitiellen Lungenerkrankungen.
Einziger Kontrapunkt war hier das deutschsprachige Pflegepersonal, welches Ich als respektlos bis unfreundlich empfand.
Der Arbeitsalltag bestand aus Blutentnahmen, Visite, Patientenaufnahmen, Untersuchungen, EKGs auswerten, Briefe schreiben und Mitwirken bei invasiver Diagnostik (Pleurapunktionen). Das Mitwirken bei Bronchoskopien war aufgrund der Pandemie leider nicht möglich, dürfte aber inzwischen auch wieder gehen.
Wenn keine Arbeit mehr für den PJ zu erledigen war ist man auch schnell nach Hause geschickt wurden. Unnötiges Rumsitzen gab es also zum Glück nie.
Die PJler wurden auch alle auf dem Stand Ihrer aktuellen Fertigkeiten abgeholt.
Weiter ging es auf der Akutstation. Hier waren dann eher COPD und Asthmapatienten anzutreffen. Auch hier war das Arbeitsklima angenehm und die Arbeit kurzweilig.
Meinen letzten Abschnitt leiste Ich dann auf der Infektiologie, wo es viel über Tuberkulose zu lernen gab. Man wurde zwischendurch auch immer wieder freigestellt um sich bestimmte Funktionsdiagnostik mit anzusehen (Labor, Schlaflabor, Spiro, etc.)
Fazit: Gauting ist ein sehr angenehmes PJ gewesen und kann uneingeschränkt weiterempfohlen werde. Im Gegensatz zu den meisten Münchner Kliniken gibt es hier eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Ärzte sind nett, Alle sind bemüht einem Etwas beizubringen, die Hierarchien sind flach und die Arbeitstage eher kurz.
Tipp: Wer das PJ in den warmen Monaten absolvierte, sollte mit dem Fahrrad fahren. Die Gegend ist wirklich wunderschön und im Klinikum gibt es die Möglichkeit zu Duschen.