PJ-Tertial Strahlentherapie in Landeskrankenhaus Salzburg (11/2021 bis 2/2022)

Station(en)
Station für Radioonkologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Die Klinik für Radiotherapie und Radio-Onkolgie der PMU Salzburg bzw. des Salzburger Landeskrankenhauses (SALK) umfasst alle Möglichkeiten der modernen Therapie mit hochenergetischen Photonen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der intraoperativen Radiotherapie (IORT), die der Leiter der Klinik, Prof. Sedlmayer, in Europa maßgeblich mitbegründet hat. Hierfür gibt es einen eigenen OP mit Linearbeschleuniger in der Klinik für Strahlentherapie. Weiterhin finden regelmäßige intra- sowie extrakranielle Stereotaxien statt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit sowohl der vaginalen als auch der intracervicalen Brachytherapie.
An meinem ersten Tag bekam ich alles ausgehändigt/gezeigt, was zum Arbeiten notwendig ist: Telefon, Nutzernamen und Passwörter für alle relevanten Computerprogramme, einen eigenen Arbeitsplatz mit Computer sowie Dienstkleidung für die ersten 2 Wochen (anschließend bekam ich maßgefertigte Dienstkleidung in meinen Spind gelegt), meinen Dienstausweis, ein Dosimeter und einen Termin für die Dosimeter-Schulung, außerdem einen Termin für die Unterzeichnung des Vertrags mit der SALK. Man ist während des kompletten KPJs in Österreich kranken- und unfallversichert. Anschließend wurde ich vom Leitenden Oberarzt eine Stunde lang durch alle Abteilungen geführt und bereits den meisten Mitarbeitern vorgestellt. Zuletzt hatte ich noch ein ausführliches Gespräch mit meinem festen Betreuer während des PJs, der sich während der ganzen PJ-Zeit hervorragend um meine Ausbildung gekümmert hat. Anschließend wurde ich auf die Station gebracht, wo ich in den ersten 2 Wochen eingesetzt war. Hier hatte ich mit der Stationsärztin eine feste Ansprechpartnerin und durfte ab dem ersten Tag eigene Patienten aufnehmen und betreuen, Braunülen legen etc., wobei ich nie das Gefühl hatte, als Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. Auch die Kollegen in der Pflege und die Stationsleitung waren ausgesprochen nett und zugewandt. Ab der 3. Woche arbeitete ich in der Ambulanz. Hierbei rotierte ich im 2-3 Wochenrhythmus zwischen den Fach- und Oberärzten, da diese jeweils eigenen Organfachgebieten zugeteilt sind. Hier wird ein wenig eigenes Engagement gefordert, die Oberärzte selbstständig zu fragen, wann ein guter Zeitpunkt wäre, um bei Ihnen zu visitieren. In der Zeit in der Ambulanz durfte ich vom Erstgespräch über die Planung bis zum Abschlussgespräch alles im Rahmen dessen, was ich mir zutraute, eigenständig durchführen. Trotzdem hatte ich immer einen sich verantwortlich fühlenden Ansprechpartner, den ich bei Fragen jederzeit anrufen konnte oder der dabeisaß. Nach jedem Schritt erfolgte eine ausführliche Rücksprache mit einem Fach- oder Oberarzt und eine konstruktive Rückmeldung, was ich gut gemacht habe und was ich noch verbessern könne. Gleiches galt auch für die Teilnahme an Brachytherapien und der IORT. Neben dem ärztlichen Personal waren auch die Kollegen der Physik und die Radiologie-Technologen am Linearbeschleuniger sehr aufgeschlossen und stets bereit, Fragen zu beantworten und viel zu erklären. Am Ende des KPJ- Tertials war ich in der Lage, nahezu eigenständig zu arbeiten und bekam viel Vertrauen entgegengebracht.
Neben der Arbeit ist Salzburg (sowohl im Sommer als auch im Winter) eine wunderschöne Stadt und hat eine großartige Umgebung. Im Winter fährt am Wochenende morgens sogar ein kostenloser Skibus bis Flachau und am Nachmittag zurück, sodass man theoretisch nicht einmal zum Ski oder Snowboard fahren ein eigenes Auto braucht. Im Sommer lohnt es sich auf jeden Fall, sich ein Fahrrad mitzunehmen, da Salzburg eine außerordentlich fahrradfreundliche Stadt ist.
Insgesamt kann ich das PJ in der Klinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie in Salzburg sehr empfehlen. Man hat eine äußerst steile Lernkurve durch eine exzellente Betreuung von durchweg netten und kompetenten Fach- und Oberärzten. Der Chefarzt behandelt KPJler ebenfalls ausgesprochen fair, begegnet einem auf Augenhöhe und ist stets ansprechbar. Hilfreich ist es für ein PJ in der Strahlentherapie auf jeden Fall, schon eine gewisse Grunderfahrung zu haben, da man sonst relativ viel Zeit seines Tertials damit verliert, erst einmal zu verstehen, wie eine strahlentherapeutische Behandlung abläuft.
Bewerbung
Die Bewerbung für ein KPJ-Tertial sollte immer im Januar für das darauffolgende Jahr erfolgen (bei mir Januar 2021 für den Zeitraum zwischen November 2021 und Oktober 2022), wobei man in der Strahlentherapie in der Regel auch kurzfristiger noch einen Platz bekommt. Die Einstiegszeit ist im Gegensatz zu den meisten anderen Kliniken in Österreich frei wählbar! Es gibt ebenfalls die Möglichkeit einen günstigen Platz im Wohnheim zu bekommen, was zwar von außen nicht sonderlich einladend aussieht, aber 2017 von innen frisch renoviert wurde. Somit sind die (relativ kleinen) Zimmer in einem sehr guten Zustand. Eine Zusage für einen Wohnheimplatz bekommt man in der Regel erst kurzfristig vor PJ-Start.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
650€ brutto
Gebühren in EUR
keine (Wohnung für 250€ möglich)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1