PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetsklinikum Halle (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Konservative/ OP/ Onkologie/ Ambulanz
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Diagnostik
Heimatuni
Halle
Kommentar
Jeder, der mal in die Dermatologie reinschnuppern möchte, ist hier goldrichtig.
Der erste Tag des Tertials war auch der Tag, an dem die Station geschlossen wurde und zur COVID-Kontaktstation wurde. Dadurch wurden unsere Patienten im ganzen Uniklinkum verteilt und man musste auch öfter sehr weite Wege für die Blutentnahmen, Visite oder bei Fragen zurücklegen. Da kommt man schon gut und gerne auf seine 15.000 Schritte am Tag. Der OA, der für die Studenten zuständig ist, war sehr bemüht. Er hat uns am ersten Tag eine kleine Einführung gegeben und ein wenig erklärt, wie es abläuft. Wir waren zu Viert. Zwei sollten auf die OP-Seite gehen, 2 auf die konservative Station. Aller 2 Wochen am Donnerstag fanden von 13:30-14:30 Uhr die PJ Seminare statt. Da wurden unter ärztlicher Leitung Themen präsentiert, die für die Prüfung und für den Alltag relevant sind.
Der Tag beginnt 7:20 mit der Frühbesprechung. Da werden aus dem Dienst die Neuaufnahmen oder Probleme von den Patienten berichtet. Einen Schlüsse, Telefon und alles bekommt jeder gestellt.

OP- Seite:
Durch Corona gab es anfangs 3 und dann nur noch 2 Tage an denen operiert wurde. Montags und Mittwochs wurden die Aufnahmen gemacht von den PJlern. Diese sind meist etwas kürzer, sodass man die 5-7 Patienten gut schafft. Da wir zu 2. waren, hat einer immer gleich die Briefe fertig gemacht und der andere das Aufnahmegespräch und die Untersuchung und BE gemacht. Meist sind es Melanome oder Karzinome gewesen, die man aufgenommen hat. Mittags werden die Patienten dann dem OA vorgestellt und dann nochmal fragen o.ä. geklärt. Dienstags fanden die Operationen statt, die in Narkose durchgeführt wurden (meist Lymphknotenbiopien oder Extirpationen). Donnerstags fanden die OPs in Lokalanästhesie statt. Du musst allerspätestens 7:55 im Saal sein, sonst kann es auch mal Ärger geben.
Dadurch, dass die Fachärztin anfangs nur mit uns auf Station war, durfte immer einer mit an den Tisch. Entweder mit der Fachärztin oder dem OA von der OP Seite. Beide sind total nett und erklären auch gerne und viel. Das Dermateam im OP ist auch richtig nett und locker drauf. Man durfte sogar öfter mal selber nähen. Ansonsten assistierst du.
Die Fachärztin und Assistenzärztin auf der OP Seite sind auch ein richtig liebe und freundliche Menschen, ganz locker drauf und immer hilfsbereit. Da hat man auch keine Angst gehabt mal was zu fragen oder wenn man einen Fehler gemacht hat.
Montags ist dort die OA- Visite, Freitag die Chefarztvisite, wo es auhc gewünscht ist, dass ihr mindestens einen Patienten vorstellt.
Man hat auch mal Botengänge erledigt, aber wir haben das gerne gemacht, weil die Ärztinnen auch einfach super viel zu tun hatte und auch einem für jede Hilfe dankbar war und für jedes Telefonat, Flexüle, Verband, Akte gucken etc.... deswegen alles halb so schlimm
Das gute auf der OP-Seite : es war alles sehr strukturiert und durchgeplant, wann wie wo was passiert und passieren soll. Essen gehen war hier auch eigentlich immer möglich außer einmal glaube ich. Wir haben es so gemacht, dass einer bis 12:00 Uhr im OP war und dann getauscht, sodass beide essen gehen konnten.

Konservative Seite:
Auf der konservativen Seite ist das alles nicht so vorhersehbar und planbar. Die Patienten hängen komischerweise manchmal bis 13Uhr in der Aufnahme fest, da der Ansturm bei dem Abstrich ( PCR und Ag- Schnelltest) so enorm ist. Dadurch habt ihr vormittags weniger zu tun und das zieht sich alles hinten raus.
Meist könnt ihr nach der Morgenbesprechung mit den ganz ganz ganz lieben Stationsärzten auf der Konservativen einen Kaffee trinken. BE und Flexülen werden meist vom Blutentnahmedienst gemacht, nur wenn sie krank sind oder Prüfungen haben, müsst ihr ran. Wie gesagt, die Ärzte sind auch auf der Seite total lieb. Wir hatten das Glück, dass die Ärztin von OP Seite mit auf die Konservative rotiert ist. Die 2 neuen Ärzte waren aber auch super lieb und wir haben auch echt viel zusammen gelacht. Sie hatten auch manchmal Botengänge für uns aber das war auch nicht so schlimm.
Der OA von der Konservativen bietet auch immer an, dass man mit in seine Sprechstunde geht, was ihr unbedingt machen müsst. Er hat ein wahnsinniges Talent Lerntoff super zu vermitteln und auch nicht so interessante Themen spannend zu gestalten. Also das war wirklich super.
Meist findet ca. 8:30 Uhr die 1. Besprechung mit dem OA statt. Da wird geplant, was mit den aktuellen Patienten geschieht oder die Befunde vom Vortag besprochen. Ansonsten habt ihr am Tag zwischen 1- 6 Aufnahmen. Diese sind meist etwas zeitintensiver, weil ihr einen kompletten Status der Haut machen müsst und den auch im Arztbrief beschreiben müsst. 11:30 Uhr sind wir immer alle zusammen zum Essen gegangen & ggf. danach noch weitere Aufnahmen. Aber 12:30 Uhr MÜSST ihr bei der Mittagsbesprechung beim OA sein. Darauf legt er sehr großen wert. Da stellt ihr die aufgenommen Patienten vor & dann wird das weitere Procedere entschieden, ggf. werden die bereits besprochenen Patienten erneut besprochen und Befunde ausgetauscht oder neue Anordnungen gemacht. Meistens müsst ihr dann nach der Besprechung, die auch gerne mal bis 14-14;30 Uhr geht, noch Probenbiopsien(PE) machen. Das ist eigentlich echt cool, weil ihr es allein machen dürft in Lokalanästhesie nachdem ihr eingeführt und angeleitet wurdet. Durch Corona ist das alles an Aufnahmen etc. etwas eingeschränkt gewesen und man konnte, wenn es sehr zügig war und auch keine Pes mehr anstanden nachhause gehen. Das war meist so zwischen 14:15 und 15:00 Uhr. Auf beiden Seiten wurdet ihr nachhause geschickt, wenn nichts mehr zu tun war. Wir durften sogar manchmal noch früher gehen, wenn es sehr ruhig war.

Ende Dezember kamen weitere 3 PJler, im Februar weitere 3 Famulanten. Wir waren dann 10 Studenten, was echt viel war & man dadurch auch deutlich weniger zu tun hatte, was teils positiv, teils negativ war. Das ist aber nicht normal. Zuvor war es eine PJlerin und davor gab es ewig keine.

Dadurch, dass wir so viele waren, konnte auch jeder eine Woche in die Onkologie und Onkoambulanz gehen. Da sind die Fälle durchaus komplexer und aufwendiger, aber sehr interessant und die OÄ ist auch dort sehr sehr freundlich.

Alles in allem, kann ich euch das Tertial für Dermainteressierte echt empfehlen. Die Fach- und Assistenzärzte sind echt super und auch die Oberärzte sind sehr nett und freundlich. Dadurch macht es einfach deutlich mehr Spaß zu arbeiten und die 4 Monate gingen echt schnell rum.
Bewerbung
Pj- Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Poliklinik
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400 + 100, falls du vorher mind. 9 Monate an der Uni gearbeitet hast

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2