Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ich war außerordentlich zufrieden mit meinem Tertial in der Psychiatrie. Die Organisation am ersten Tag war ausgesprochen gut. Man bekommt direkt eine ganze Mappe mit allen Schlüsselanträgen, Wegbeschreibungen und Logbuch. Die Kleidung bekommt man gestellt und wird sogar in der Wäscherei passend ausgemessen und personalisiert. Auf Station wurde ich von einem "Alt-PJler" rumgeführt und eingearbeitet. Das Arztzimmer ist zugegebenermaßen etwas zu klein, in der Regel hat man allerdings einen kleinen Arbeitsplatz mit Laptop.
Das Team war unfassbar herzlich. Der Kontakt zur Pflege, den PsychologInnen und der Ergotherapeutin war ausgesprochen gut. Es wurde explizit genannt, dass ich nicht Blut abnehmen muss, da eine MFA diese Aufgabe übernimmt und ich genau die ärztlichen Tätigkeiten ausführen kann, die ich erlernen und vertiefen möchte. Dies war insbesondere dem Oberarzt der Station wichtig, der immer wieder um konstruktives Feedback für ein noch besseres PJ gebeten hatte und sich in dem Rahmen auch persönlich mit mir hingesetzt hat, um zu evaluieren, wie meine individuellen Ziele für das Tertial erreicht werden.
Ich wurde gut in den Stationsalltag integriert. Beginn um circa 08:00 Uhr und Morgenbesprechung. Im Laufe des Vormittags läuft man bei den ÄrztInnen mit, die psychotherapeutische Gespräche mit den Patienten führen. Im Verlauf kann man diese unter Supervision selbst führen und dokumentieren sowie PatientInnen selbst betreuen. Im Rahmen von stationären Aufnahmen übt man Anamnesegespräche und die körperliche/neurologische Untersuchung sowie das Auswerten von EKGs. Es gibt interdisziplinäre Team-Besprechungen, Supervisionen und Freitags die ausführliche Oberarzt Visite.
PJ Unterricht fand regelmäßig statt. Es gab einerseits Vorträge zu den Themen der Ambulanz-Sprechstunden, andererseits auch selbst vorbereitete Patientenvorstellungen mit Feedback des Oberarztes zur Examensvorbereitung. Zusätzlich die Teilnahme an den Assistenzarztfortbildungen.
Ich wurde dazu angehalten, ruhig alle therapeutischen Einheiten anzuschauen und mitzumachen: EKT (auch komplett selbstständig durchführen), Entspannungs-, Meditationserfahrungen, Gruppentherapien (mit anleiten), Beisitzen in den Gesprächen mit PsychologInnen, Ergotherapie, Morgenaktivierungs-Spaziergang, Tagesklinik, Sprechstunden (z. B. FASD), Konsildienst, Notaufnahme. Ich konnte auch mit auf die Jugendfarm zur Tiergestützten Therapie.
Zu einigem wird man explizit eingeladen, bei vielem hab ich mich auch selbst gekümmert, dass das alles so klappt. Die Lern-Dynamik ist natürlich wie überall sehr viel schöner und alle haben mehr Spaß, wenn man sich auch selbstständig einbringt.
Studientage 1x/Woche, ich konnte meine Tage problemlos kumulieren. Jeden Tag kostenloses Mittagessen, kein Gehalt. Rotationen in Absprache mit den anderen PJlerInnen möglich.
Insgesamt sehr zu empfehlen!
Bewerbung
Bewerbung übers PJ Portal
Ich hatte mich vor dem Tertial telefonisch gemeldet und den Wunsch geäußert, auf Station P21 eingeteilt zu werden. Das hat problemlos geklappt.