Rundum gelungenes Wahltertial am CBF.
Der Campus Benjamin Franklin ist der kleinere der beiden Augenstandorte der Charite und das Spektrum sind hauptsächlich Aderhautmelanome und Netzhauterkrankungen. Nichtsdestotrotz bekommt man einen sehr guten Überblick über das gesamte Spektrum der Augenheilkunde inkl vorderem Augenabschnitt und Lider.
Es gibt keinen speziellen PJ-Unterricht, jedoch gibt es 3x in der Woche eine Frühfortbildung über Teams mit dem Campus Virchow, bei dem Assistenzärzte eine etwa 15 minütige Präsentation über verschiedene Themen der Augenheilkunde halten. Es wird sich außerdem immer Zeit für Teaching genommen und man kann jederzeit die Assistenz-, Fach- und Oberärzte fragen.
Was mir besonders gut gefallen hat, war das selbstständige Arbeiten schon nach relativ kurzer Zeit, ohne je überfordert zu sein. Man wurde immer ermutigt, eigenständig zu arbeiten und wurde sehr gut auf das Arbeiten eines Assistenzarztes vorbereitet.
Wir waren 3 PJler und konnten uns eigentlich immer frei aussuchen, was wir an einem Arbeitstag machen wollten. Ich war primär in der Ambulanz und habe entweder mit den Assistenten zusammen die Sprechstunde gemacht (Vor- und Nachuntersuchen immer möglich), später dann auch alleine ein Sprechzimmer übernommen und die Patienten selbstständig Fach- oder Oberärzten vorgestellt. Auch im OP war ich sehr gerne, das Pflegepersonal und die Anästhesie ist sehr freundlich und nach einiger Zeit durfte ich kleinere Nahttechniken unter Aufsicht durchführen.
Es ist auch möglich, einige Zeit in der Neuroophtalmologie (getrennte Ambulanz) zu verbringen, für beliebig lange ans Virchow zu rotieren oder auf der Station zu arbeiten. Auch bei (Bett-)Konsilen oder in die Notaufnahme kann man mit dem Dienstarzt immer mitkommen.
Auch ohne Vorerfahrung in der Augenheilkunde hat man die Grundlagen relativ schnell beigebracht bekommen (Spaltlampe, funduskopieren, Applanationstonometrie, Briefe schreiben).
Im ambulanten OP (Katarakte, Lidchirurgie, IVOMS, Glaukomchirurgie) oder bei der Sonographie ist man auch immer gerne gesehener Zuschauer.
Fürs Mittagessen hat man täglich personalisierte Essensgutscheine bekommen (7 Euro), die konnte man auch in der Cafeteria einlösen, falls man es nicht in die Mensa (11-15 Uhr) geschafft hat (was so gut wie nie vorgekommen ist).
Feierabend ist offiziell um 16:30, häufig konnte man aber auch früher gehen, wenn nichts mehr zu tun war oder man an dem Tag etwas früher gehen musste. Pro Woche gab es einen Studientag, den kann man sich beliebig nehmen.
Das ärztliche Team war sehr freundlich und offen, durch die kleinere Abteilung hatte man ein sehr familiäres Gefühl und war schnell fester Bestandteil des Teams.
Durch die Coronapandemie war besonders die pflegerische Situation sehr ausgedünnt, weshalb wir häufig pflegerische Aufgaben übernommen haben (Visus- und Druckmessung in der Voruntersuchung, Perimetrie, IVOM- und Cataraktvorbereitungen), was ich als einzigen Nachteil in dem Tertial erlebt habe. Die Pflege war aber immer sehr dankbar und freundlich!
Insgesamt ein super lehrreiches und tolles Tertial und kann das CBF wärmstens empfehlen!!