Ein erfolgreiches Tertial hängt natürlich immer davon ab, wie gut die Abteilung oder Klinik das PJ für Studierende strukturiert und im Voraus plant. Man kann nur sagen dass die Struktur des PJs in der Neurologie tatsächlich didaktisch sehr sinnvoll aufgebaut ist. Ziel ist es, sich auf einer Station gut zu integrieren damit man eine eigenständige Patientenbetreuung erfolgreich durchführen kann. Dieses Ziel war in meiner Erfahrung gut zu erreichen durch eine tolle Betreuung der Stationsärztin (vorteilhaft war, dass die Stationsärztin bereits 10 Jahre Berufserfahrung hatte). Auch bei einem enormen Durchlauf und viel Arbeit hatte sich die Stationsärztin immer Zeit genommen unsere Fragen zu beantworten. Nach nur 3-4 Wochen im Tertial hatten wir als PJler bereits die ersten eigenen Patienten. Hier konnte wir die Patienten aufnehmen, Untersuchungen anmelden, und bei der Visite sowie bei der täglichen Röntgen Demo die Krankengeschichten der Patienten vorstellen. Hier ist der Lerneffekt sehr groß, da man für alle Aspekte der Patientenbehandlung zuständig ist. Das erforderte, wie in meinem Fall auch, häufiges nachlesen, und man kann sagen dass man sich so Information und Wissen auch länger merken kann. Nachteil der Privatstation war, dass die meisten Patienten elektiv stationär aufgenommen wurden, sodass schon einige Untersuchungen bereits im Vorfeld für sie angemeldet waren. Besonders gut fand ich die täglichen Kurvenvisiten da man als PJler hier für die Dokumentation sowie auch der Medikation und Anordnungen (unter Aufsicht) zuständig ist. Hier lernt man mit häufigen Medikamenten in der Neurologie und deren Dosierungen umzugehen. Zusätzlich kann man Patienten die man anamnestiziert und untersucht hat täglich der Chefärztin vorstellen, was eine sehr gute Übung ist! Die Fortbildungen finden immer Montags statt und sind bei uns nie ausgefallen. Meistens gaben sie auch einen guten Überblick in große Themen der Neurologie. Die tägliche Röntgen Demo ist auch didaktisch wertvoll da man lernt die klinischen Syndrome der Patienten mit der Bildgebung zu korrelieren sowie den Umgang mit verschiedenen MRT Sequenzen. In den letzten Wochen des Tertials kann man Rotationen in der Notaufnahme, Intensivstation, sowie Stroke Unit machen um einen Einblick in die verschieden Bereichen zu gewinnen (Hier reicht meistens eine Woche :D).