Grundsätzlich gilt, dass man nach Absprache mit der super lieben Kerstin Bauer eigentlich so oft rotieren kann, wie man mag und eigentlich auch in alle Bereiche, die nicht zur Inneren gehören.
Ich war 6 Wochen auf der Station 6.5 (Gastro) und etwa 4 Wochen auf der 8.5 (Kardio / Pneumo) und kann diese lange Rotationsdauer sehr empfehlen. Die meisten Ärzte geben auch offen zu, dass sie wenig Lust haben dich einzuarbeiten, wenn du nur 2 Wochen bleibst. Weil ich so lange da war, hatte ich schon das Gefühl mehr ins Team integriert zu werden und mehr machen zu dürfen.
Und wie immer steht und fällt es natürlich mit den Assistenzärzten! Die Situation auf Station kann in ein paar Wochen schon wieder ganz anders sein, als sie es bei mir war...
Zu Station 6.5:
Insgesamt sind 3 Assistenten tagsüber auf der Station, sodass man sich gut den aussuchen kann, der einem am Sympathischsten ist und der am Meisten erklärt.
Dienstbeginn ist ca. 7:45h- 08:00h, morgens wird erwartet, dass man der Needle Nurse bei den Blutentnahmen hilft. Das können schon ganz schön viele werden, vor allem wenn man der einzige PJler ist... kleiner Minuspunkt, weil auf Dauer nervig, dafür kann man´s dann aber wirklich... sonst wird man auch gern zum Viggo legen gerufen.
Was lernt man Praktisch?
- Ports anstechen (kann man dann auch schnell einfach allein machen)
- Aszitespunktionen (erst zuschauen, dann unter Anleitung, zum Schluss bereitet man alles allein vor, sonografiert und holt sich dann die Bestätigung vom Assistenzarzt, fand ich sehr sehr cool!)
- Pleurapunktionen (wenn die Bedingungen gut sind)
- Sonographie zum Ausschluss Pleuraerguss und Aszites
Ich konnte bis auf 1-2 Tage immer Visite mitgehen und durfte auch gern Kurvenvisite mitmachen, wo ich echt viel mitgenommen habe.
Wenn der Patient zustimmt, darf man sich auch gern das Sono-Gerät nehmen und solange schallen wie man mag.
Als ich da war, waren gerade 2 Assistenzärzte aus der Onkologie / Kardio auf ihren Rotationen dort und die haben sehr darauf geachtet, dass wir (fast) jeden Nachmittag ein Thema besprochen haben.
Sonst macht man die Aufnahmen (ist aber nie dazu verpflichtet) und legt dann auch direkt den Arztbrief für den Patienten an.
Fazit: echt viele Blutentnahmen (mit mehreren PJs machbar), aber sonst eine sehr nette Station, auf der man vor allem Praktisch viel lernt! Habe mich zum Schluss mega wohlgefühlt.
Zu Station 8.5:
Eine von 3 Assistenzärzten war mega engagiert. Die hat einen überall mit hingenommen und super viel erklärt. Sie stellt auch gerne mal Fragen, aber es ist auch nicht schlimm, wenn man die Antwort mal nicht weiß. Bei ihr durfte ich eigene Patienten übernehmen und musste mir da wirklich eigenständig überlegen, welche Medis die brauchen, welche Untersuchungen angemeldet werden müssen, die Visite führen und so weiter. Mir hat's mega viel Spaß gemacht. Zwingt einen endlich mal selbstständig zu denken.
Die anderen Assistenten waren sehr nett, aber irgendwie nicht sooo engagiert was Lehre betrifft.
Blutentnahmen fielen kaum an (max. 3-4 über den Tag verteilt), weil eine super Needle Nurse dort arbeitet. Die legt auch die meisten Viggos, ein paar wenige fallen aber auch für PJler an. Aber alles total überschaubar.
Fazit: auch eine sehr nette Station, kann ich weiterempfehlen!