Die Anästhesie am USZ ist eine top Adresse für jeden/jede mit Vorerfahrungen in der Anästhesie und Interesse an eigenverantwortlichem Arbeiten! In der Regel ist man während der 4 Monate in zwei verschiedenen OP-Bereichen eingeteilt (dass ich in 4 war ist eher untypisch). Bei mir erfolgte eine strukturierte Einarbeitung, bei der ich Schritt für Schritt die Abläufe und vor allem das elektronische Dokumentationssystem (PDMS) kennenlernte und von Tag zu Tag mehr Aufgaben übernehmen sollte. Dadurch wurde Überforderung am Anfang (wie in einigen älteren Erfahrungsberichten geschildert) effektiv vermieden.
Das Schweizer Anästhesiemodell unterscheidet sich etwas von dem in Deutschland: Die Anästhesiepflege hat ein zweijähriges Bachelorstudium absolviert und ist daher unglaublich kompetent und führt eigene Narkosen durch. Es lohnt sich, am Anfang mit der Pflege mitzulaufen, da diese einem wertvolle Tricks zeigen können. Nach etwa zwei Wochen steht man dann das erste Mal alleine im Saal, in der Regel bei einer Analgosedierung - und auf einmal ist der Adrenalinspiegel ein anderer! Aber man hat jederzeit einen Oberarzt / eine Oberärztin im Hintergrund, die bei Problemen sofort zu Stelle sind.
Über die Zeit kann man immer komplexere Operationen betreuen. So habe ich gegen Ende des Tertial Anästhesien bei ASA III Patient*innen mit Laparoskopien und teilweise sogar DaVinci-OPs selbstständig betreut. Durch dieses hohe Maß an Eigenverantwortlichkeit hat man eine extrem steile Lernkurve, wie wohl in keinem zweiten Krankenhaus im deutschsprachigen Raum. Für Leute ohne jegliche klinische oder anästhesiologische Vorerfahrungen kann dies jedoch vielleicht etwas überfordernd sein.
An Tätigkeiten habe ich von PVK, AK, DK Anlagen bis Intubationen (konventionell, videolaryngoskopisch, fiberoptisch) alles unter Anleitung machen können.
Die Oberärzt:innen teachen einen wenn sie im Saal sind sowie bei Ein- und Ausleitung gerne - fordert dies jedoch auch aktiv ein und stellt Fragen! Rotationswünsche kann man äußern, werden aufgrund der festen Einteilung der Unterassistent:innen jedoch nur bedingt berücksichtigt.
Insgesamt ist das Arbeitspensum für das Gehalt ziemlich hoch - auch im Vergleich zu anderen Unterassistenzen am USZ - der Lerngewinn entschädigt jedoch dafür. Gewohnt habe ich im Personalwohnheim in der Vogelsangstraße, wo eigentlich alle Unterassistent:innen untergebracht sind. Der perfekte Ort um unkompliziert Leute kennenzulernen und auch außerhalb der Klinik eine gute Zeit zu haben!
Zürich und Umgebung hat unglaublich viel zu bieten, davon brauche ich nichts erzählen - ich stand jedes Wochenende auf meinen Skien.
Bewerbung
Etwa 1 1/2 Jahre im Voraus über Donata Gröflin.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Punktionen Blut abnehmen Patienten untersuchen Braunülen legen Eigene Patienten betreuen