Ich kann das PJ in der Psychiatrie des UKL und vor allem die Station PSY 2 uneingeschränkt empfehlen! Auf der PSY 2 findet man vorrangig Patienten mit affektiven Störungen (Depression, bipolare Störung) aber auch andere Krankheitsbilder wie Angst- und Zwangsstörungen usw...
Man wird schnell und herzlich ins Stationsteam aufgenommen und kann sich erstmal in Ruhe mit allen Stationsabläufen vertraut machen.
Man kann während des PJ zahlreiche verschiedene Tätigkeiten übernehmen. Neben der Dokumentation der Visiten (montags große ausführliche Teamvisite im Aufenthaltsraum mit OÄ/ Chefarzt, mittwochs OÄ Visite im Zimmer, freitags ärztliche Visite im Zimmer), körperlichen Untersuchungen und EKGs auswerten, hat man schnell auch die Möglichkeit, selbstständig Aufnahmegespräche zu führen. Die Aufnahmen werden stets mit der OÄ Fr. Dr. Strauß nachbesprochen und die Patienten zu einem erneuten (etwas kürzeren/ fokussierten) Anamnesegespräch dazugeholt. Auch das Schreiben von Arztbriefen gehört natürlich zu den täglichen Aufgaben. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, bei allen Therapien zu hospitieren und Gruppen wie die Psychoedukation Depression oder das Achtsamkeitstraining auch selbst zu leiten. Einmal in der Woche übernimmt zudem jede Station die Elektrokonvulsionstherapien, diese finden im Haupthaus statt, meist fährt man dann gemeinsam gemütlich mit dem Rad durch den Friedenspark dort hin. Bei der EKT selbst übernimmt man dann einige Assistenzaufgaben (Anlegen der Blutdruckmanschette, Kleben von EMG-Elektroden usw.), was aber auch mal ganz abwechslungsreich ist.
Im Verlauf des Tertials bekommt man auch die Möglichkeit, Patienten komplett selbstständig zu betreuen, also auch die Visiten und Einzelgespräche zu führen und in Rücksprache mit dem Ärzteteam Diagnostik zu veranlassen und z.B. eigene Vorschläge über Therapie und das weitere Prozedere zu machen.
Blutentnahmen kann man, wenn man möchte, auch machen, dies wird aber nicht erwartet und meist von der Pflege übernommen. In meiner Zeit auf der PSY 2 hatte ich zudem die Möglichkeit, insgesamt 3 Lumbalpunktionen durchzuführen (zuerst unter Anleitung, dann auch eigenständig).
Dienstbeginn ist um 8 Uhr, Feierabend offiziell um 16:30 Uhr, ich konnte aber auch oft früher gehen. Mittagessen ist eigentlich immer möglich und es wird meist zusammen gegessen.
Auf der PSY 2 hatte ich eine wirklich schöne Zeit und konnte viel mitnehmen. Die Atmosphäre auf Station war allermeistens gut und die Zusammenarbeit mit Pflege, Sozialarbeitern und Psychologen ist super angenehm. Ein großes Lob geht hier auch nochmal an das klasse Ärzteteam der PSY 2 und die super Betreuung! ;-)