Beginn: 7.30 im Aufwachraum der jeweiligen zugeteilten OP Gruppe. (Mittwochs Morgenfortbildung um 7.30 - derzeit online, daher Beginn um 8.15-8.30)
Jede*r bekommt eine Mentor*in zugeteilt (Facharzt/Fachärztin) und ist dadurch hauptsächlich einer OP-Gruppe zugeteilt. Man kann Wünsche zur Zuteilung äußern, welche wenn möglich berücksichtigt werden.
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OP-Gruppe I: Gyn, Uro, Allgemeine
OP-Gruppe II: Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie
OP-Gruppe III: MKG, HNO, Derma, Plastische
OP-Gruppe IV: Ortho, Unfall, Auge
OP-Gruppe V: Allgemeinchirurgie, Notfälle
OP-Gruppe VI: Unfall
sonstige: OP Neurochirurgie im Nebengebäude, OP für Sectios bei der Geburtshilfe
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Meistens wird die Zuteilung der Ärzt*innen erst am Nachmittag für den kommenden Morgen gemacht, weswegen ich immer morgens erst wusste, wo mein Mentor eingeteilt ist. Wenn er anwesend war, war ich mit ihm an seinem OP-Tisch, ansonsten kann man einfach in einen der anderen Säle schauen und sich dort an eine*n Anästhesistin*en dranhängen. Bis auf einige sehr wenige Ausnahmen sind alle extrem (!) nett und wirklich motiviert, etwas beizubringen. Habe eigentlich praktisch täglich Teaching im 1:1 Setting erhalten, da v. a. bei langen OPs viel Zeit für Erklärungen und Fragen bleibt. Wenn man sich in die Grundlagen einliest, profitiert man umso mehr, da am Anfang schon sehr viel Info auf einmal hereinprasselt, v. a. mit der ganzen involvierten Technik (Narkosegeräte etc.).
Ablauf:
Morgens Zuteilung sowie OP-Programm herausfinden - Patient*in kurz abschließend prämedizieren (Identität, Risikofaktoren, Einschätzung, ...) - Patient*in wird geschleust - Narkoseeinleitung - OP von unterschiedlichster Länge - Ausleitung - ad Aufwachraum oder ICU und Übergabe - nächste*r Patient*in
Tätigkeiten:
Man muss theoretisch nichts, darf aber extrem viel, je nachdem wie geschickt man sich anstellt, wie lange man schon da ist und ob die Leute einen kennen.
Ich habe gemacht: Monitoring anbringen, periphere Zugänge legen, präoxygenieren, Beutel-Masken-Ventilation, endotracheal Intubieren, Larynxmasken legen, medikamentöse Einleitung, Beatmungsparameter am Narkosegerät einstellen, Narkose führen, arterielle Zugänge legen, ZVKs legen, Medikamente aufziehen und verabreichen, Bed-Side-Tests, ...
Je nach OP-Gruppe gibt es auch die Möglichkeit, regionale Anästhesieverfahren durchzuführen, allerdings brauchen die Assis meistens die Fallzahlen und haben daher natürlich den Vortritt. Habe aber einige verschiedene regionale Anästhesieverfahren gesehen.
Bei längeren OPs ist es kein Problem in andere Säle zu wechseln, um dort bei der Ein-/Ausleitung zu helfen.
Dauer: das normale OP-Programm geht bis 15.30. Bei einer 30h-Woche im KPJ könnte man um 13.30 gehen, bin aber häufig länger geblieben, weil es spannend war. Etwaige Überstunden kann man sammeln und frei nehmen. Es ist auch kein Problem, wegen eines Termins mal früher zu gehen oder einen Spät-/Wochenenddienst mitzumachen und sich dafür andere Tage frei zu nehmen.
Man muss selbst eine Anwesenheitsliste führen und diese dann am Tertialende unterschrieben abgeben.
Ich war ausschließlich im OP Bereich, bis auf drei Tage auf der Intensivstation, da mein Mentor hier eingeteilt war und ich es mir anschauen wollte.
Mittagessen: gegen 10.30 gibt es die Tagessuppe gratis im Aufenthaltsraum
Ich war regelmäßig in der Mensa (gratis für KPJ), aber man muss sich selbst daran erinnern, die Zeit vergeht teilweise sehr schnell und dann ist es plötzlich schon 14.30 und die Mensa hat geschlossen.
Fazit:
Dies war mein bestes Tertial (!!) in jedem Aspekt: Teaching, Lernkurve (Theorie und Praxis), Tätigkeiten, Integration ins Team, Organisation, Freizeit, Stimmung, Freundlichkeit der Kolleg*innen
Bewerbung
2 Jahre vorher, kenne aber Kolleg*innen, welche mehr oder weniger spontan zwischen 6 Monate und 4 Wochen vor Beginn einen Platz bekommen haben.
Administration läuft komplikationslos, das Studierendensekretariat antwortet schnell und verlässlich und kümmert sich um einen reibungslosen Ablauf. Man wird früh genug über alles informiert.