Ich bin nicht mit großen Erwartungen an das Chirurgie-Tertial (bei mir 3. Tertial) gegangen. Die PJ-Beauftragte ist sehr nett, Organisatorisches wurde gut geregelt. Ich war 5 Wochen auf der allgemeinchirurgischen Station, 5 Wochen in der UCh und durch die 20 Fehltage am Ende 2 Wochen in der ZNA.
Der Umgangston war in beiden Teams sehr freundlich, auch im OP. Auf Nachfrage wurde viel erklärt, Nähen/Verbände/Diagnostisches etc wurde besonders in der ZNA viel erläutert. Die Assistenzärzte haben sich auch zwischendurch öfters Zeit genommen, Nähübungen/Fallbezogenes/Röntgenbilder durchzugehen. Besonders in der UCh war man morgens immer bei der Visite dabei. Darauf folgten Früh- und in der UCh Röntgenbesprechung. Blutentnahmen waren danach zuzweit schnell erledigt. In OPs ist man regelmäßig eingeteilt (ACh: vorallem TAPP, Sigmaresektion, Narbenhernie, Lichtenstein, CHE/UCH: vorallem Hüft-TEP, Knie-TEP, handchirurgische OPs). Ansonsten konnte man auch die verschiedenen Sprechstunden (z.B. Hand, Knie, Adipositas) und das Elektive Zentrum besuchen. Auch hier wird viel erklärt.
PJ-Seminare waren, wenn sie stattgefunden haben (leider nur zu ca. 50%), sehr gut. Der Chefarzt der ACh bietet auch einen Naht-/Knotenkurs an, der zu empfehlen ist. Einen zweiten Kritikpunkt stellt die Betreuung eigener Patienten dar - da muss man schon selbst sehr hinterher sein im Vergleich zu anderen Häusern. Zum Ende hin wurde dies mehr gefördert.
Zusammenfassend habe ich mich während dieses Tertials sehr wohl gefühlt, den Eindruck viel Neues gelernt zu haben und Interesse am Fach wurde auch geweckt.
Pro:
- freundliches Team (sowohl Kontakt Arzt-Pflege, PJler-Assistenten, 2 angenehme Chefs)
- Umgang im OP Pjler-freundlich, auf Nachfrage wird viel erklärt
- Assistenten sind sehr motiviert, den PJ-lern etwas beizubringen
- ZNA besonders lehrreich, eine Voruntersuchung/Anamnese durch den PJler ist fast immer möglich
- kostenloses Essen so viel man möchte, soll wohl leider bald limitiert werden
- Mittag und oft auch Frühstück sind bis auf in wenigen Ausnahmen immer möglich
- Visite um 7.15 auf der UCh wird von den Studenten komplett mitgegangen, auf der ACh zumindest überwiegender Anteil
Kontra:
- PJ-Fortbildungen finden nur unregelmässig statt
- wenn mal nur ein PJler pro Station vorhanden, ist man auf der ACh an manchen Tagen doch sehr mit Blutabnehmen beschäftigt und bekommt nicht so viel von der Visite mit
- zeitweise etwas überplant (kurzfristig 4 Famulanten + Pjler auf einer Station)
- eigene Patientenbetreuung ist optimierbar