Geschlossene Station für Entzugsbehandlungen; Allgemeinpsychiatrische Station
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Das Tertial in der Psychiatrie hat mir sehr gut gefallen. Ich möchte zwar kein Psychiater werden, habe aber dennoch sehr viel gelernt und erfahren.
Ich hatte zwei Rotationen, einmal in das Evangelische Krankenhaus Bethanien in Greifswald (Johanna-Odebrecht-Stiftung) und in die psychiatrische Station der Universitätsmedizin Greifswald. Es wäre auch die Rotation in die psychiatrische Tagesklinik der Uni möglich gewesen anstelle des Krankenhauses Bethanien.
Krankenhaus Bethanien:
Die Johanna-Odebrecht-Stiftung hat in Greifswald den psychiatrischen Versorgungsauftrag und somit auch eine Akut-Psychiatrie. Ich war auf der geschlossenen Station für Entzugsbehandlungen illegaler Drogen eingeteilt. Das Team bestand aus zwei Assistenzärztinnen (wobei meist nur eine da war), einem Psychologen, einem Oberarzt und der Pflege. Alle waren sehr nett und ein gutes Team. Morgens 07:30 Uhr wurde gemeinsam gefrühstückt und anschließend fand die Visite statt (entweder am Bett, nur an der Kurve oder als Oberarztvisite in großer Runde mit Pflege, Therapeuten, Sozialdienst und Ärzten). Patientenaufnahmen konnten nach kurzer Einführung selbständig durchgeführt werden mit anschließender Vorstellung beim Oberarzt. Der Fokus lag vor allem auf der akuten Entzugsbehandlung, also eher medizinisch als psychologisch. Einzelgespräche wurden eher als Krisenintervention durch den Psychologen geführt, bei denen man sich aber auch mit rein setzen konnte. Gruppentherapien fanden eher weniger statt. Mittags war eine Teambesprechung aller Ärzte der Klinik. Am Nachmittag standen diverse Stationsaufgaben an. Mittwochnachmittag war eine Fortbildung (bei mir coronabedingt erst wieder beginnend). Man konnte auch fast immer pünktlich ca. 15 Uhr Feierabend machen. Alles in allem habe ich mich dort sehr wohl gefühlt und man hatte als PJler auch nicht nur den Stand eines einfachen Studenten, so wie man es an der Uni gewohnt ist. Ich kann die Rotation ins Krankenhaus Bethanien also nur empfehlen!
Psychiatrische Station der Unimedizin:
Die Station hat ca. 40 Betten und behandelt auch nur geplante Aufnahmen und nichts akutes. Sie ist in zwei Bereiche geteilt mit je einem Oberarzt, zwei Ärzten und zwei Psychologen, die Krankheitsbilder sind ebenfalls geteilt. Die Einteilung in einen Bereich erfolgte bei mir durch die Oberärzte, man kann sich aber an alle Assistenten wenden und überall mit rein setzen. Man bekommt im Verlauf auch seine eigenen Patienten, die man in Einzelgesprächen und in der Visite unter Supervision betreut. Das Feedback dazu war immer sehr gut. Gruppentherapien können auch übernommen werden. Man erhält auch da entsprechende Vor- und Nachbereitung. Auf die Lehre wird sehr viel Wert gelegt und die Betreuung ist echt super. Der Tag beginnt 07:30 Uhr mit der Frühbesprechung und besteht im Anschluss hauptsächlich aus Therapiesitzungen, mittwochs ist immer große Oberarztvisite. Freitags fand immer eine Fortbildung statt im Zwei-Wochen-Rhythmus entweder für alle Ärzte und Psychologen oder nur als PJ-Seminar. Einziges Manko war, dass ich als PJler Patienten. während Infusionstherapien beaufsichtigen musste, die zu meiner Zeit leider zum Teil dreimal wöchentlich bei 2-3 Patienten stattfanden und ich so mehrere Stunden dort im Patientenzimmer rumsaß. Ansonsten hat mir die Rotation auch sehr gut gefallen!
Bewerbung
Die Bewerbung läuft termingerecht über das PJ-Portal. Die Rotationen werden kurz vorher individuell vereinbart.
