Genau so sollte ein Tertial sein und ich kann jedem ein PJ hier empfehlen.
Circa 4 Wochen vor Beginn gab es sowohl vom Sekretariat als auch vom Chefarzt Emails mit allen benötigten Informationen und am ersten Tag war alles vorbereitet (Zugangskarte, Spindschlüssel, Telefon, Kleidung etc.). Wir haben zu zweit angefangen (mehr als 2 PJ`ler gibt es eigentlich auch nicht) und haben sogar eine kleine Führung durchs Haus bekommen.
Man bekommt einen Tutor unter den Assistenten zugeteilt, der als direkter Ansprechpartner gilt, aber bei irgendwelchen Fragen kann man auch auf alle anderen zugehen, es war eigentlich jeder willig, einem etwas beizubringen. Es gibt einen offiziellen Rotationsplan, der aus Ambulanz mit offener Sprechstunde, Station, OP und Sehschule besteht, aber man war ziemlich frei in der Umsetzung. Für den Anfang ist die Ambulanz sehr sinnvoll, da man dort nach ein paar Wochen sehr selbstständig Patienten untersuchen kann, bis hin zum eigenen Untersuchungszimmer mit nur noch oberärztlicher Vorstellung. Bei OPs zugucken konnte man immer unabhängig vom Einsatzbereich und teilweise wurde man direkt angerufen, wenn irgendetwas besonders spannendes auf dem Plan stand. Dort stand ich oft mit am Tisch und konnte mit durch das Mikroskop schauen und besonders der Chefarzt hat sehr viel erklärt. Auf Station konnte man neben den Visiten auch selbstständig unter Supervision Aufnahmen durchführen. Besonders ist der Eyesi Operationssimulator für Katarakt Operationen, wo man auch einen Zugang bekommen kann zum Üben, der ist so in Norddeutschland nicht zu finden.
Insgesamt wurde ich sehr nett ins Team aufgenommen und fühlte mich wirklich wie ein Teil von diesem, auch die Pflege hat einen sehr gut behandelt, wenn man freundlich war. Man lernt hier praktische Augenheilkunde und lästige Aufnahmen wie Blutabnahmen sind ein ziemlich kleiner Teil gewesen. Braunülen werden in der Ambulanz relativ viele gelegt, aber jeder war einem dankbar für das Übernehmen und hat einem das auch immer mitgeteilt, so dass ich mir nicht als selbstverständlich vorkam. Einziger negativer Punkt sind die vielen PCR Schnelltests gewesen, die in dieser Klinik von ärztlicher Seite durchgeführt wurden. Zwischendurch gab es 3-4 am Morgen, weswegen über eine Stunde draufgegangen ist.
Arbeitsbeginn ist bis auf Mittwoch (da 7:30) um kurz vor 8 Uhr, Ende offiziell 17 Uhr (am Freitag 15 Uhr), aber grade in der Ambulanz kann man oft früher gehen, wenn keine Notfälle kommen nachmittags und nur noch gelasert wird, wo man aber auch immer zuschauen kann.