PJ-Tertial Pädiatrie in St.-Marien-Hospital Dueren (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Peripherstationen K2 +K3, Ambulanz, SPZ, Frühchen-/Intensivstation K1
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Mein Pädiatrie-Tertial in Düren Birkesdorf hat mir super gefallen und mich endgültig von der Pädiatrie überzeugt!
Man wird als PJ-ler sehr nett aufgenommen und integriert - sowohl im Ärzteteam als auch von allen anderen, mit denen man Kontakt hat: organisatorische PJ-Beauftragte des Hauses, PJ-Beauftragter Oberarzt des gesamten Hauses (OA Innere), Sekretärin und nicht zuletzt von der Pflege. Organisatorisch hat bei mir alles super funktioniert: Spindschlüssel, Essensmarken, Namensschild und PC-Zugang habe ich sofort bekommen, man kann Kleidung vom Haus erhalten. Alle wussten Bescheid, dass man am jeweiligen Tag kommt.
Die Oberärztin der Pädiatrie, die für die PJ-Studenten zuständig ist, erarbeitet am Anfang einen individuellen Rotationsplan mit dir und hat immer ein offenes Ohr, wenn du ein Anliegen hast. Man wird für gewöhnlich auf den beiden Normalstationen, in der Ambulanz und auf Frühchen-/Intensivstation eingeteilt, wer mag kann auch dem Sozialpädiatrischen Zentrum einen Besuch abstatten.

Ich war insgesamt 5 Wochen auf den Normalstationen. Dort arbeitet ein Assistenzarzt/-ärztin pro Station. Die Tagesaufgaben bestehen nach der Frühbesprechung (Beginn 8 Uhr) aus der Visite, Veranlassen der notwendigen Untersuchungen und Therapien der kleinen PatientInnen sowie den Entlassungen. Wenn man sich motiviert zeigt, darf man bei all diesen Tätigkeiten fast gleichwertig mitarbeiten, wird aber zu keiner Tätigkeit verpflichtet. Selbst Patienten zu übernehmen bzw. vorzustellen z.B. in der Chefvisite war immer möglich. Die anstehenden Sonos macht der jeweilige Stationsarzt, da kann man auf jeden Fall selbst "vor- oder nachschallen". Zu meiner Zeit hatten wir in der RSV-Welle alle Hände voll zu tun, dementsprechend wurde es nie langweilig. Besonders gut hat mir auch das Verhältnis zur Pflege gefallen, auch als PJ-ler war man ein respektiertes Mitglied im "Stationsteam".

Danach bin ich für eine Woche ins oben erwähnte SPZ rotiert. Dort kann man aus den Berufsfeldern Neuropädiatrie, Sozialpädiatrie, aber auch mal anderen Bereichen wie zum Beispiel Logopädie einiges mitnehmen. Deine Tätigkeiten beschränken sich hier zumeist aufs Zuhören und Mit-Analysieren nach den Gesprächen, ich fand es aber trotzdem total spannend und einfach etwas ganz anderes.
In der Ambulanz ist das Spektrum an Krankheitsbildern sehr breit. Es wird einem als PJ-ler viel zugetraut, man darf Patienten übernehmen und den Fall dann einem Arzt berichten. Es wird sich darum gekümmert, dass man immer jemanden im Hintergrund hat, der sich die Fälle anhört und ggf. mit anschaut, aber es ist ein gutes Gefühl und sehr lehrreich sich erstmal ganz eigenständig Gedanken zu machen.

Zum Schluss war ich für 5 Wochen auf der Frühchen-/Intensiv-Station. Das ist räumlich eine Station, in zwei Bereiche aufgeteilt, mit zwei Ärzte- und Pflegeteams. Im Frühchen-Bereich kann man vor allem die U2 mit-, teilweise selbst machen. Außerdem werden Köpfchen und Hüften geschallt, es geht viel um Pflege und die häusliche Versorgung nach Entlassung. Tägliche Aufgabe des Frühchen-Arztes ist die Erstversorgung bei den Sectiones im Kreißsaal, die man dann teils selbst durchführen darf (U1).
Auf der Intensiv-Seite der Station liegen die kleinen Frühchen ggf. mit Beatmung oder anderen Komplikationen, sowie größere intensivpflichtige Kinder. Da sind oft spannende Erkrankungen dabei. Als PJ-ler assistiert man hier mal bei Untersuchungen o.ä. (hätte es sich ergeben, hätte ich sicher auch mal selbst etwas durchführen dürfen). Auch in der Zeit hier darf man mitgehen zu den Sectiones, insbesondere natürlich bei den Risiko-Schwangeren wie Zwillingsgeburten o.ä.

In allen Bereichen sind die ÄrztInnen bemüht einem so viel wie möglich zu zeigen und zu vermitteln, die Zusammenarbeit ist sehr kollegial und dementsprechend die Stimmung sehr angenehm. Man merkt die Dankbarkeit dafür, dass man die Ärzte bei der Arbeit unterstützt. Insbesondere auf Frühchen-/Intensiv, wo die erfahreneren Assistenten mehr eingesetzt sind als auf Peripherstation, kann man noch mehr an Teaching mitnehmen.

Ansonsten gibt es bzgl. Teaching einen sehr regelmäßigen EKG-Kurs durch den sehr engagierten PJ-beauftragten Oberarzt der Inneren. Er legt Wert darauf, dass jeder einzelne es versteht und holt bei verpassten Terminen die entsprechenden Themen auf Wunsch nach (im Zweifel im Einzelunterricht, ist aber nicht so schlimm wie es sich anhört! ;) ). Außerdem findet einmal wöchentlich eine interdisziplinäre PJ-Fortbildung statt (abwechselnd wöchentlich Gyn, Pädiatrie, Geriatrie, Innere, Chirurgie, Anästhesie). Ein praktischer Kurs wie zB Abdomensono, Gipskurs, Echokurs, … findet alle zwei Wochen statt. Radiologische Fortbildungen soll es einmal wöchentlich geben, diese sind bei mir allerdings Corona-bedingt ausgefallen. Der praktische und der interdisziplinäre Kurs sind hin und wieder ausgefallen, haben zum Großteil aber stattgefunden, der EKG-Kurs hat eigentlich immer stattgefunden.

Für die Mensa hat man ein Monatskontingent an Essensmarken und kann problemlos Mittagessen mit Getränk und Nachtisch. Ich glaube ein Frühstück wäre ab und zu auch drin gewesen, ergibt sich aber meist nicht so gut, weil es von der Kinderklinik ein Stück durchs Haus ist bis zur Mensa.

Wir waren zu meiner Zeit drei und zum Schluss fünf PJ-ler im gesamten Haus. Je nachdem wer aus Anästhesie/Gyn/Chirurgie gerade im OP stand, waren die Kurse daher in kleiner Runde. Fürs Teaching gar nicht schlecht, für das PJ-ler-Miteinander hätte ich es schön gefunden, wir wären ein paar mehr gewesen, also los, geht alle nach Düren! :)

Letztes Thema soll die Anfahrt sein. Wer aus Aachen kommt, sollte sich überlegen ein Fahrradticket für die Bahn zu kaufen (ich glaube ca. 30€ pro Monat). Vor allem vom Bhf Düren zum SMH ist man in 10 Min mit dem Rad deutlich komfortabler unterwegs als 30Min zu Fuß oder morgens in Bussen voll mit Schülern. (Alternativ das Rad an den Dürener Bhf stellen würde ich nicht empfehlen, ich hab das mit dem ältesten Klapperrad der Familie versucht, war nach 2 Wochen weg…) Die Zugverbindung aus Aachen: vom Aachener Hbf/Rothe Erde klappt Zugfahren ganz gut, von Schanz/West muss man morgens den einen einzigen Zug bekommen, der von dort bis Düren durchfährt (der passt zeitlich aber immerhin sehr gut). Ansonsten umsteigen am Hbf oder halt auch schon mit dem Rad zum Hbf. Leider ist das ganze mit dem Auto etwas einfacher, obwohl man sich in Düren auch erstmal einen Parkplatz in der Umgebung suchen muss, in den Straßen direkt ums Krankenhaus herum ist für Anwohner reserviert.

Ihr merkt, ich habe viel Positives zu berichten und die - je nachdem woher ihr kommt - vielleicht etwas unbequeme Anreise in Kauf zu nehmen lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall!
Bewerbung
im Bewerbungsverfahren über das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Nahtkurs
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
EKGs
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
270

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13