Die Chirurgie in Reinbek ist gegliedert in verschiedene Abteilungen und Teams mit verschiedenen Schwerpunkten:
- Team Orange: Urologie (Station 3)
- Team Grün: Upper GI, Pankreaschirurgie (Station 3)
- Team Blau: Leber, Galle, Hernien (Station 3)
- Team Gold: Kolorektale Chirurgie (Station 3)
- Gefäßchirurgie (Station 10)
- Orthopädie/Unfallchirurgie (Station 2 und 11)
Innerhalb der Teams hat man immer einen festen Ansprechpartner bei den Stationsärzten und steht in engem Kontakt mit den Oberärzten. Pro Team gibt es maximal einen PJ-ler.
Der Tag beginnt um 07:00 Uhr, einige Abteilungen beginnen mit der Frühbesprechung andere machen erst Visite - das erfährt man aber am ersten Tag und kann sich gut einfinden. Wir wurden am ersten Tag von den "Alt-PJlern" herumgeführt und z.B. zur Telefonausgabe (jeder PJ-ler bekommt eins) etc. begleitet. Durch welche Teams man wie lange und wann rotiert wird zu Beginn gemeinsam festgelegt, sodass man zu einem großen Teil mitbestimmen kann. Bei Problemen gibt es jederzeit einen Ansprechpartner für die PJ-ler, z.B. wurde eine Zeit lang aus pandemischen Gründen der wirklich gute PJ Unterricht eingestellt und man hat sich sehr darum bemüht diesen schnellstmöglich wieder ermöglichen zu können. Durch den häufigen PJ Unterricht haben wir die anderen PJ-ler (Innere, Anästhesie, Gynäkologie,...) auch sehr gut kennengelernt, oft zusammen Mittag gegessen und haben so eine richtige Clique gehabt. Auch zu den CTAs der einzelnen Teams hat man viel und guten Kontakt - insgesamt arbeitet man wirklich als Team zusammen und ist nicht nur der blöde PJ-ler.
Das Essen in der Kantine ist inkl. Getränke, Nachtisch, Gebäck etc. kostenfrei und auch frühstücken kann man dort wenn man es zeitlich schafft.
Wie viel Zeit man im OP verbringt oder ob man lieber auf Station oder in der Sprechstunde sein möchte kann man selbst sehr gut beeinflussen und auch wenn man sagt man möchte Chirurgie nicht machen wird man in den Teams sehr gut angenommen. Natürlich stehen morgens v.a. auf der allgemeinchirurgischen Station (Station 3) erstmal eine Menge Blutentnahmen an, aber aufgrund der anderen PJ-ler (pro Tertial max. 3) und CTAs teilt man sich das meist sehr gut auf, manchmal haben wir uns auch untereinander angerufen und gefragt ob jemand auf der anderen Station gerade Hilfe braucht. Während der Zeit in der ZNA kann man selbst gucken ob man sich eher unfallchirurgisch oder allgemeinchirurgisch orientieren möchte und je nach Kollege und Eigeninitiative eigene Patienten betreuen, sonografieren etc. und dabei immer in enger Rücksprache stehen. Natürlich kann man auch während der Zeit auf Station immer mal wieder in die ZNA gehen wenn gerade Luft ist. Wirklich jeder in diesem familiären Haus dem ich begegnet bin ist uns PJ-lern freundlich entgegengetreten und wusste WAS ein PJ-ler ist. Fragen wurden bereitwillig beantwortet und ein großer Teil der Chirurgen hat wirklich Freude an der Lehre. Ein Teil von uns hat extracurricular an einem Naht-und Knotenkurs teilgenommen, der über das UKE gebucht werden kann und an einem Wochenende stattfindet. Anwesenheitspflichtige Studientage gibt es zentral über das UKE alle 4 Wochen, bei uns haben sie über den gesamten Zeitraum online stattgefunden.
Ich hatte wirklich Sorge vor dem Chirurgietertial, weil ich dieses Fach niemals machen wollte aber ich hatte eine sehr sehr gute Zeit im Haus und ziehe es jetzt tatsächlich sogar in Erwägung. Ich würde jederzeit wieder Chirurgie in Reinbek machen und hätte gerne auch mein Tertial in der Inneren im Hause gemacht, habe aber leider keinen Platz mehr bekommen.