Das PJ-Tertial in der Urologie im Siloah hat mir sehr gut gefallen und war das beste meiner drei Tertiale. Das Team ist super nett, aufgeschlossen und witzig. Ich habe dort sehr viele und interessante Einblicke über das breites Sprektrum der urologischen Arbeit bekommen, von der Notaufnahme, Stationsarbeit bis zum OP mit kleinen ambulanten bis großen Tumoroperationen, wo ich überall mithelfen konnte.
Am ersten Tag treffen sich alle neuen PJler des gesamten Hauses am Sekretariat des PJ-Beauftragten des Haues. Dort bekommt man sein Namensschild, Schlüsselkarte und eine kurze Führung durchs Haus. Anschließend wurde ich zu den Urologen geführt, dort noch einmal begrüßt und alle für die Uro wichtigen Bereiche im Haus wurden mir gezeigt. In der Regel bietet der PJ-Beauftragte des Hauses auch noch eine Einführung ins SAP an, welche bei uns allerdings aufgrund von Krankheit nicht stattfinden konnte. Es ist auch möglich einen Spind im Keller zu bekommen, darum muss man sich aber selber kümmern.
Der Tag in der Uro beginnt um 7:00 Uhr mit Vorbereitung der Visite. Danach folgt die Frühbesprechung mit dem gesamten Uro-Team von 7:15 bis 7:40 Uhr und anschließend die Visite. Danach steht es einem frei, was man den Tag über machen möchte. In allen Bereichen, im OP, der Notaufnahme und im Aufnahme-und Untersuchungszentrum ist man immer herzlich willkommen. Um 14:30 Uhr ist Nachmittagsbesprechung mit Röntgendemo und danach Feierabend.
In der Notaufnahme kann immer mithelfen, von der Anamnese, Untersuchung, Ultraschall bis hin zu DK legen und Blasentamponaden ausspülen.
Wenn man möchte kann man in der Notaufnahme nach einiger Zeit Patienten schon mal eigenständig vorsichten und anschließend dem Assistenzarzt vorstellen.
Im Aufnahme- und Untersuchungszentrum stellen sich Patienten zu elektiven Operationen vor. Auch dort lohnt sich mal für ein zwei Tage mitzugehen, um Patienten zu untersuchen, Ultraschall zu machen und Aufklärungen zu begleiten.
Die Uro im Siloah bietet ein breites Spektrum an Operationen an, von kleinen Eingriffen wie Zirkumzisionen, Kondylomentfernungen über Abszessinzisionen, Hydrozelen, Orchiektomien, Prostata-Fusionsbiopsien, Varikozelenclpping bis hin zu großen Operationen wie Nephrektomien, Nierenteilresektionen, Prostatektomien und Zystektomien, wobei diese im Siloah i.d.R. roboterassistiert durchgeführt werden. Bei den kleinen und offenen Eingriffen kann man i.d.R. immer mitassistieren, dafür hilft es immer mutig zu sein und aktiv nachzufragen. Bei den roboterassistierten Operationen kann man zuschauen und bei der Organbergung und beim Zunähen mithelfen. Außerdem ist man im endourologischen OP bei TUR-B, -P, und URS immer willkommen, kann dort unter Supervision einspiegeln, DJs und Nierenfistelkatheter wechseln. Mein persönliches Highlight war bei einer Mundschleimhautplastik der Harnröhre zu assistieren und am Ende meines PJs eine Hydrozeleresektion unter Supervision selber durchzuführen.
Es ist auch möglich eigene Patienten zu betreuen, was mir ungemein geholfen einen besseren Überblick über Abläufe zu bekommen, selbständiger und sicherer zu werden. Dazu gehört, die Visite rund um den Patienten vorzubereiten, den Patient vorzustellen, zu visitieren, Anordnungen zu machen und abschließend den Brief zu schrieben.
Bei Fragen kann man sich jederzeit an die Oberärzte und Assistenzärzte wenden, diese nehmen sich dann auch die Zeit diese zu beantworten. In ruhigeren Zeiten bieten die Assistenzärzte auch an, mit den PJler noch einmal urologische Themen zu besprechen. Außerdem empfehle ich immer aktiv nachzufragen, ob man die Ärzte begleiten darf und etwas selber machen darf. Das ist in aller Regel nie ein Problem und alle freuen sich über die Hilfe. Im stressigen Alltag wird es aber nicht immer direkt angeboten.
Es gibt ein paar Pflichtaufgaben als PJler: Sollten keine Blutabnahme-Studenten kommen, dann ist es Aufgabe des PJlers Blut abzunehmen und Bräunüle zu legen, dies ist aber in der Regel überschaubar. Außerdem freuen sich die Assistenzärzte, wenn man die Visite dokumentiert und Reha-Anträge anmeldet. Natürlich bleiben einige Botengänge, wie Patienten ausnahmsweise in OP bringen oder ein Sono-Gerät vorbeibringen nicht aus, diese sind aber sehr selten.
Es wird jeden Tag um 12 Uhr ein interdisziplinärer PJ-Unterricht angeboten, an welchem alle PJler aller Abteilungen teilnehmen können. In der Regel findet dieser auch statt. Die Teilnahme ist freiwillig, also kein Muss. Im Anschluss kann man Mittagessen gehen. In der Uro ist es immer möglich Mittagessen zu gehen, entweder mit den anderen PJler oder man schließt sich den anderen Urologen an. Das Essen kostet 4 bis 6 € und es gibt eigentlich immer ein gute Auswahl.
Insgesamt kann ich dieses PJ-Tertial in der Uro im Siloah klar weiterempfehlen! Ich habe in diesem Tertial viel gelernt, war gut beschäftigt, durfte viel selber machen und habe mich dabei als Teil des Teams gefühlt. Ich hatte den Eindruck, dass sich die Urologen immer über interessierte Studierende gefreut haben. Dabei war alles möglich, aber nichts musste. Ein PJ-Tertial oder eine Famulatur in der Uro im Siloah lohnt sich für alle, die gerne mal in die Uro schnuppern wollen oder schon wissen, dass sie später Urologe werden wollen. Auch PJler aus Chirurgie waren wilkommen, in der Uro vorbeizuschauen.
Bewerbung
über das bundesweite PJ-Portal, es lohnt sich auch nach Abschluss der lokalen und bundesweiten Phase regelmäßig nach nachträglich freigewordenen PJ-Plätzen zu schauen