Zu Beginn erhaltet ihr eine freundliche Begrüßung des Chefs sowie eine Einführung durch die Lehrbeauftragte (da es offensichtlich laut Website einen Wechsel gab, möchte ich nichts Schlechtes, dass an dieser Stelle aufzulisten wäre, ausführen) über alle wesentlichen Dinge. Ihr erhaltet eine Einteilung für die Rotationen, die ihr aber nach Vorlieben und Interessen anpassen könnt.
Meine Rotationen waren: Chirurgie, MR, CT, Röntgen-Thorax, Mammographie,Kinderradiologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie.
Chirurgie: Hier bekommt ihr einiges geboten: Schockraum inkl. FAST-Sono, CT-Befundung, konventionelles Röntgen (v.a. unfallchirurgische Fälle), Durchleuchtungen.
Der Oberarzt hat Freude an der Lehre, an den meisten Tagen hatte ich einen eigenen PC zur Verfügung, konnte mitbefunden (leider kann über den Studentenzugang nicht diktieren).
MR: Hier hatte ich nie einen eigenen PC zur Verfügung, konnte dementsprechend auch nicht mitbefunden, ist in diesem Bereich aber auch aufgrund der Komplexität schwierig. Die meiste Zeit schaut ihr demenstprechend zu und versucht die Befundungen nachzuvollziehen.
CT: Hier hatte ich fast immer einen eigenen PC, konnte eigene Befunde schreiben. Bei Notfällen (insbesondere Schlaganfälle) könnt ihr immer zuschauen.
Zeit zum Teaching war hier fast nie vorhanden. Die Assistenzärzte lassen einen aber immer an Ihren Gedanken teilhaben.
Konventionelles Röntgen: Hier hatte ich nur manchmal einen eigenen PC, konnte bei Vorhandensein aber immer mitbefunden und es gab einen guten Austausch mit den Assistenten. Vordergründig liegt hier der Fokus auf der Röntgen-Thorax-Befundung.
Mammographie: Hier konnte ich nichts selbst machen.
Kinderradiologie: Netter Chef und insgesamt eine nette Untersuchung, ihr könnt auch selbst schallen und bei er Befundung mithelfen.
Neuroradiologie: Hier könnt ihr nichts selbstständig machen. Man konnte aber bei allen Eingriffen zuschauen und durfte auch immer Fragen stellen. Freundliches Team.
Nuklearmedizin (1 Woche): Schilddrüsenambulanz (hier darf man auch mitschallen), Station (v.a. Aufklärungsgespräche über Therapien), PET-CT, Myokard-SPECT (hier ist immer der Chef anwesend, der Euch viel erklärt), PET-CT-Befundung. Insgesamt ein sehr nettes Team, das auch Freude an der studentischen Lehre hat. Mir hat die Woche sehr gut gefallen und ich wäre gerne länger dort geblieben.
Strahlentherapie (6 Wochen):
Hier seid ihr primär in der Ambulanz eingesetzt, könnt Patienten bei den Besprechungen vorstellen, begleitet Aufklärungsgespräche und dürft diese in Anwesenheit des Assistenzarztes bei weniger komplexen Krankheitsbildern selbstständig durchführen. Zudem könnt ihr mitarbeiten bei der Konturierung des Tumors und der Risikoorgane, seid bei Patientengesprächen während und zum Abschluss der Therapie dabei. Darüber hinaus könnt ihr auch auf die Station rotieren.
Euch erwartet hier ein wirklich kompetentes Team, die ebenfalls Freude an Lehre haben
Insgesamt kann ich für das PJ-Tertial ein durchschnittliches Fazit ziehen. Die Radiologie würde ich mit einer 4 bewerten, wenn ich nicht in die anderen Kliniken rotiert wäre. In der Nuklearmedizin und auch in der Strahlentherapie konnte ich viel dazulernen.
Spezifischen Unterricht erhaltet ihr in keiner der Kliniken. Den Großteil des PJ-Tertials war ich der einzige Pjler, was insbesondere in der Radiologie aufgrund der schlechten Vorbewertungen wohl eher die Regel ist. Ihr könnt jeden Tag Mittagessen gehen, aufgrund der pandemiebedingten Onlinefortbildungen (Innere Medizin fand immer statt, die Chirurgie hatte in der ganzen Zeit keinen aktuellen Plan und ich habe keine Fortbildung erlebt) gab es relativ wenig Kontakt zu den anderen PJlern am UKM.
Die Zwischengespräche erfolgten in der Radiologie mit der Lehrbeauftragten (Nicht-Medizinerin). Aus meiner Sicht macht das überhaupt keinen Sinn, da man fachliche Fortschritte, Ideen und Ziele nicht mit einer Person austauschen kann, die die Arbeitsplätze im Detail überhaupt nicht kennt. Auf einen Verbesserungsvorschlag (ein fortgeschrittener Assistenzarzt hatte sich netterweise dafür aktiv angeboten) reagiert die, ich betone an dieser Stelle ehemalige Lehrbeauftragte, mit: Mischen Sie sich bitte nicht in unsere Abläufe ein! Die Assistenzärzte kann ich abschließend noch mal wirklich loben, dass sie trotz der hohen Arbeitlast regelmäßig Wissen austauschen und weitergeben möchten. Die Assistenten hatten auch einen guten Zusammenhalt untereinander und man fühlte sich gut ins Team integriert. Laut Homepage hat die Lehre naturgemäß einen hohen Stellenwert. Dies bestätigt sich in der Praxis nur eingeschränkt, da z.B. der PJ-Unterricht in der Radiologie bisher immer noch nicht etabliert und Lehre aufgrund der hohen Arbeitslast an der Mehrheit der Arbeitsplätze nur sehr eingeschränkt möglich ist. Die Mitarbeit ist in der Klinik nicht immer möglich, da ein eigener PC-Arbeitsplatz nur manchmal zur Verfügung steht.