PJ-Tertial Plastische Chirurgie in Klinikum Wels-Grieskirchen (8/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Plastische Chirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Die KPJ-Zeit auf der Plastischen Chirurgie, die als eine „Unterabteilung“ der Viszeralchirurgie geführt wird war bei weitem die mieseste Erfahrung die ich je gemacht habe und das kommt von jemanden der die meiste Zeit seiner KPJ auf Universitätskliniken gemacht hat!
Man könnte meinen, dass das Team aus Plastikern die nur aus 4 Leuten besteht (3 OA, 1 Assi) sicherlich sehr entspannt und Familiär zugehen wird, der wird des besseren belehrt!
Mein „guter Tag“ war der erste Tag und auch gleich der letzte wo ich von einem OA, der an diesem Tag noch relativ nett war, empfangen und mit ins OP genommen, danach habe ich nur mehr ein müdes Lächeln von ihnen gesehen. Das Team ist untereinander in Parteien gespalten und in Zwietracht, die 2 OA sind untereinander, dann der ältere OA alleine und dann noch der der Assiarzt, der ziemlich deprimiert reinschaut, was nicht verwunderlich ist denn es wird ständig nach unten getreten, wenn etwas nicht klappt!

Der Tag beginnt um 07 Uhr wo die Ärzte pünktlich zu „Morgenbesprechung“ bzw. eher Kaffee trinken in den Gyn-Pausenraum zusammentreffen. Von den 2 OA ist einer so sehr auf seinem Handy fixiert, dass man schon einen Suchtverhalten feststellen kann, in diesen 2 Monaten hat er mit mir höchsten 10 Wörter gesprochen und 5 davon waren „Ich soll in der Morgenvisite meine Hände aus der Tasche tun“ nur um selber keine 5 Minuten später ständig mit Händen in der Tasche in der Visite zu stehen! Soviel zu Wasser predigen Wein trinken!
Danach ging es für die Herrschaften zum „round 2“ Kaffee trinken und hier wurde der lästige KPJler sofort auf die Viszeralchirurgie verbannt! Obwohl ich zuvor 2 Monate auf der Viszeralchirurgie war und genug von Viszeral hatte.
Ab 08:30 konnte man entweder in die Ambulanz oder OP, da aber Corona bedingt die OPs 1x Wöchentlich war, konnte man nur in die Ambulanz. Hier wurde man auch von den 3 OA auf eine demütigende Art verscheucht, wenn sie ihre Privatpatienten hatten, ich frage mich wie das für eine Lehrkrankenhaus vereinbar ist!? Und vor allem wieso gab es in den 2 Monaten wo es keine OPs gab keine Lehre und Fallpräsentationen!?
Der Assiarzt hat einem die Blutabnahmen, Kurvenstellen etc. sehr lapidar erklärt und das auch nicht aus Nächstenliebe sondern damit ihm Arbeit abgenommen wird!

In den OPs war man nur ein Hackenhalter alles andere (nähen, Klammern etc.) kam nicht in Frage, man wurde schon beim Waschen von den 2 OA wie ein blutiger Anfänger behandelt und ständig drauf hingewiesen drauf acht zu geben, als ob ich in meinen letzten 6 Jahren und etliche OPs geschlafen hätte und nicht wüsste wie das geht!
Ein nettes oder lobendes Wort war stehts ein teures Gut den man auf keinen Fall hergeben wollte aber ein ständiges kritisieren war an der Tagesordnung, ich wurde mal von einem OA gerügt wieso ich bei einem seiner OPs nicht unten war um den Hacken zu halten als ich darauf meinte, dass ich nicht am Plan stand belächelte er meine Aussage und meinte indirekt ich wäre zu unwichtig um am Plan zu stehen obwohl ich die letzten Male immer Namentlich drauf stand.

Die Lehre war dort tot, ich habe lediglich in den letzten 2 Wochen etwas Lehre bekommen und das auch nur weil wir eine Basisärztin bekommen haben und ihr „weibliches Charme“ hat wohl den Assiarzt etwas motiviert doch noch Lehre zu treiben…
Der ältere OA der sich am Ende von allen als der netteste herausgestellt hat, hat zumindest mir versprochen gehabt dass er eine Fallpräsentation machen würde, daraus wurde nichts weil er dann Krank wurde. Der Assiarzt war am Ende etwas mehr bemüht als sonst.
Man fühlte sich unwillkommen, ungeschätzt und als Außenseiter behandelt, wo ständig versucht wird einen loszuwerden und als lästig wahrgenommen empfunden. Ich bereue diese Erfahrung am Ende meines Studiums noch gemacht zu haben, wer sich für die Plastische Chirurgie interessiert sollte einen riesen großen Bogen ums KH Wels machen, ersparts euch den Leid!

Positiv ist dem Klinikum Wels Grieskirchen auf jeden Fall anzurechnen, dass für KPJler alles sehr gut organisiert wird und man jederzeit Rückfragen stellen kann. Es gibt in der Klinik selber viele Möglichkeiten an Sozialen Veranstaltungen teilzunehmen, ganz besonders möchte ich den Interreligiösen Raum hervorheben, es ist ein Raum für Menschen (Personal als auch Patienten und Besucher) zu beten, meditieren oder einfach nur Ruhe zu finden, was man auf jeden Fall braucht wenn man auf der Plastischen ist!

Bewerbung
6M im Vorhinein
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
6
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
5

Durchschnitt 3.93