PJ-Tertial Gynäkologie in Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Gynäkologie/Geburtshilfe
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Tertial auf der Gynäkologie war ein sehr entspannter Start in das PJ. Das Team ist recht klein, dadurch lernt man schnell alle kennen und ich wurde sehr nett aufgenommen. Zu meiner Zeit war immer ein/e Turnusarzt/-ärztin da, wir hatten dann circa die gleichen Aufgaben.

Arbeitsalltag:
Der Tag beginnt mit der Morgenbesprechung um 7:30 Uhr. Ab 8 Uhr ist die Ambulanz geöffnet, wo sowohl gynäkologische als auch geburtshilfliche Patientinnen mit Termin kommen oder auch akute Patientinnen bzw. Konsile. Um 8:30 Uhr beginnt die Visite, die meistens der Primar mit jemandem vom Pflegeteam macht. Danach waren wir für die Station mitverantwortlich, haben also vor allem die Abschlussuntersuchungen der Wöchnerinnen gemacht oder auch Untersuchungen angeordnet, Rezepte vorbereitet etc. Außerdem habe ich viel in der Ambulanz mitgeholfen, was vor allem Blutentnahmen machen/Flexülen legen bedeutet hat. Manchmal brauchen sie auch eine Assistenz im Op, vor allem bei den Kaiserschnitten, Konisiationen und transvaginalen Hysterektomien, aber auch mal bei laparoskopischen Eingriffen (z.B. Zystenausschälung, Hysterektomie), heißt also Haken oder Kamera halten. Ich habe auch immer gerne meine Hilfe im Kreissaal angeboten, die Geburten waren aber dann doch meistens nachmittags oder nachts, ich habe am meisten Geburten gesehen, wenn ich mal Nachtdienste mitgemacht habe. Wenn man mit seiner Arbeit fertig war konnte man immer in der Ambulanz vorbeischauen, dort durfte ich auch bei einigen Ärztinnen häufig schallen. Alternativ war meistens auch Pränataldiagnostik, wo man sich auch dazusetzen kann. Letztendlich macht man nicht wahnsinnig viel, aber man konnte immer Fragen stellen und alle haben sich sehr bemüht. Theoretisch ist für uns keine Mittagspause vorgesehen, es war aber doch meistens Zeit etwas zu essen. Um 13 Uhr ist dann die Mittagsbesprechung und danach war der Tag auch schon vorbei.
Außerdem konnte man Rufbereitschaften für 65€ die Nacht unter der Woche machen, um sich etwas dazuzuverdienen. Da konnte man viel Glück haben und man wurde nie gerufen oder auch mal direkt mehrmals hintereinander. Besonders die Unfallchirurgen haben häufig bis Mitternacht operiert und ich muss sagen, dass dort im Team der Umgangston leider ganz anders war, für ein paar Operationen allerdings auszuhalten.

Lehre:
Es gibt ca. 1x im Monat Weiterbildungen für die Turnusärzte & -ärztinnen, an denen man teilnehmen kann. Vom Team haben sich auch durchaus mal einige Zeit genommen einem von sich aus etwas zu erklären. Da das Haus allerdings sehr klein ist, ist das Spektrum an Krankheitsbildern, die man sieht, nicht sonderlich groß, zudem war wegen Covid einen Großteil meiner Zeit dort die Op-Kapazität eingeschränkt und der Alltag somit etwas weniger vielseitig.

Team:
Ich fand die Stimmung im Team sehr herzlich und war vor allem begeistert von dem guten Kontakt zur Pflege und den Hebammen. Vor allem die Ambulanzschwester ist super lieb, mit ihr hat man auch mit am meisten zu tun. Auch das Pflegeteam auf Station ist sehr nett, dort kann man sich auch für Blutentnahmen oder Flexülen legen bereit erklären, im Prinzip ist das aber nicht unsere Aufgabe gewesen. Und das ärztliche Team ist auch cool, zu meiner Zeit waren zwei Assistenzärztinnen da und einige Oberärzte und -ärztinnen. Ich wurde auch schnell in den Dienstplan integriert, sich freie Tage zu nehmen war auch nie ein Problem.

Unterkunft:
Man kann für 130€ im Monat in einem Einzelzimmer im Wohnheim direkt nebenan wohnen. Durch die Gemeinschaftsküche lernt man auch super schnell die anderen PJler kennen. Einige Vorteile sind Fernsehraum im Erdgeschoss, "Skikeller" bzw. Abstellkammer im Keller und die Mitbenutzung des Fitnessraums im Krankenhaus.

Freizeit:
Das Salzkammergut ist wirklich wunderschön, das Tertial im Winter kann man hervorragend für Ski fahren, Langlaufen, Skitouren, Winterwanderungen um diverse Seen oder Ausflüge nach Salzburg nutzen. Ich würde aber raten mit einem Auto anzureisen, ohne ist man dann doch recht unflexibel. Es fährt aber schon ein Skibus direkt vorm Krankenhaus nach Dachstein West (ca. 40 min.). Besonders toll ist, dass man so schnell viele Leute kennenlernt und dadurch, dass man zusammen arbeitet und wohnt, wächst man wirklich schnell zusammen.

Sonstiges:
Allen nicht-österreichischen Studierenden würde ich unbedingt anraten sich um Erasmus+ zu kümmern!
Bewerbung
ca. 10 Monate vorher über das Sekretariat der Direktion, geht aber auch bestimmt auch spontaner
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550
Gebühren in EUR
130 (Miete im Wohnheim)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33