PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in CHU St. Pierre (11/2021 bis 2/2022)

Station(en)
v.a. Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Ich war im Herbstturnus 2021 im CHU St-Pierre in Brüssel und habe mein Chirurgietertial v.a. in der Klinik der Viszeralchirurgie absolviert. Bei Interesse darf man sich aber auch ohne Probleme zu anderen Fachbereichen dazugesellen und alle möglichen Operationen anschauen und bei vielen auch aktiv mitassistieren.

Die Viszeralchirurgie übernimmt dort sehr viele OPs, die in den meisten Krankenhäusern in Deutschland eigentlich die Allgemeinchirurgen durchführen. Somit ist quasi alles von Colonresektionen über HernienOPs bis Choyzystektomien dabei. Wobei der Schwerpunkt tendentiell auf dem unteren GI Trakt lag.
Was ich auch als sehr interessant empfunden habe, war die Tatsache, dass diese Klinik sich sehr auf Bariatrie spezialisiert hat. Dementsprechend gab es sehr oft auch Sleeves, Magenbypässe oder andere bariatrische OPs. Sowohl laparoskopisch als auch offen wurde operiert. Neben den normalen Nachsorge Sprechstunden gab es auch bariatrische Spezialsprechstunden, die man jederzeit besuchen konnte.

Man durfte als Student auch immer mitoperieren und Instrumente anreichen, Kamera halten und sogar selber nähen, nachdem man vorher im Ärztezimmer ausgiebig am Modell mit dem Laparoskopietrainer geübt hat. Zudem durfte man eigene Patienten visitieren, wenn man Lust hatte und auch Dienste in der chirurgischen Notaufnahme mitmachen.
Das Team an sich war super nett, auch wenn es organisatorisch ein bisschen chaotisch zugeht, was ausländische Studenten angeht. Denn die meisten Studenten dort sind natürlich beglische Studenten. Wenn man sich bei den anderen Studenten darüber informiert, hat man zusätzlich auch die Möglichkeit an Seminaren teilzunehmen.
Die meisten Ärzte erklären bei Bedarf auch einiges auf Englisch, da zu dem Zeitpunkt auch Fellows aus anderen Ländern da waren, die ein bisschen so ihre Schwierigkeiten mit der französischen Sprache hatten. Aber tendentiell sind mittelmäßige Französischkenntnisse auch völlig ausreichend. Flämisch ist somit eher zweitrangig und überwiegend eher an anderen Krankenhäusern in Brüssel zu finden (wo die Studenten der VUB rotieren).
Eigene Kasaks, einen Transponder und ein Schließfach bekommt man dort gegen eine Kaution zur Verfügung gestellt. Eine Unterkunft gibt es nur für die Assistenzärzte aus dem Ausland. Für Studenten gab es auf Nachfrage leider kein Angebot.

Insgesamt war die Betreuung sehr gut. Man konnte immer jemanden fragen und durfte auch vieles selbstständig machen. Auch die Oberärzte waren immer offen für Fragen und haben den Studenten im Allgemeinen sehr viel zugetraut.
Zusammenfassend kann man sagen, dass man sehr viel lernt und nach dem Tertial auch wirklich von sich behaupten kann, dass man einen guten Einblick in das Leben eines Chirurgen bekommen hat. Wer allerdings ein eher entspanntes Tertial anstrebt, ist da fehl am Platz, da die Arbeitszeiten eher lang sind und man meistens bis zur letzten OP da bleibt.
Als kleiner Bonus war die Atmosphäre auf Station so kollegial, dass man ab und zu auch mal mit den Oberärzten und Assistenten abends in eine Bar gegangen ist und sich so noch besser kennengelernt hat. Das hat die Arbeit auf Station auch deutlich erleichtert.
Bewerbung
Ich habe mich relativ spontan ca. 2 Monate vorher beworben.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Gipsanlage
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Briefe schreiben
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
5
Betreuung
1
Freizeit
5
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93