Ich habe das Innere-Tertial in Kirchheim gemacht. Vorab konnte man Wünsche äußern, wie lange man in welcher Abteilung sein wollte und ob man auch in Ruit/Nürtingen (Medius Klinikverbund) einen Teil verbringen wollte. Auch innerhalb des Tertials war es noch möglich, seinen Zeitplan anzupassen. Urlaub nehmen durfte man komplett flexibel, andere Dienste als Frühdienst habe ich nicht gemacht. Insgesamt war es ein sehr lehrreiches, angenehmes Tertial.
Vor allem in der Rheumatologie ist man Teil des Teams: man betreut unter Aufsicht eigene Patienten, die man aufnimmt, visitiert sowie in der Besprechung und bei der OA-/CA-Visite vorstellt und für die man, wenn man die Zeit hat, auch die Briefe mitschreibt. Dabei wird man nicht alleine gelassen, sondern alles erfolgt mit dem Assistenten, mit dem man "mitläuft". So hat man einen immensen Lerneffekt, weil man selbst denkt, aber nicht mit der Verantwortung alleine gelassen wird. Für Blutabnahmen wurde man nicht regelhaft abgestellt, sodass man die Chance hatte den gesamten Tagesablauf der Assistenten mitzuerleben. Außerdem durfte man viele Sonographien selbst durchführen, Aszites, Pleura und Gelenke punktieren und auch in die Endo etc. mitgehen. Es werden nicht nur rheumatologische Patienten, sondern auch solche mit anderen internistischen Krankheitsbildern versorgt, sodass man einen sehr guten internistischen Überblick bekommt. Die Oberärzte verfügen über ein fachübergreifend großes Wissen, das sie gerne auch weitergeben. Ich bin hier oft länger geblieben, was nicht erwartet wurde, sondern meinem Interesse und dem netten Team geschuldet war.
In der Kardiologie war ich nicht sehr lange auf der Normalstation, hier fühlte man sich als PJler nicht ganz so gut eingebunden, was vielleicht auch dem derzeitigen Personalmangel geschuldet war. Deshalb habe ich mehr Zeit auf der kardiologisch geführten Intensivstation verbracht, was ein großer Gewinn war. Die Assistenten und Oberärzte haben viel theoretisch und praktisch gezeigt und einem auch die Chance gegeben, seine praktischen Fähigkeiten zu verbessern - natürlich alles unter Aufsicht.
Zuletzt war ich in der Notaufnahme. Hier durfte ich wiederum Patienten selbst anamnestizieren, untersuchen, mir Gedanken zu Diagnostik und Therapie machen und diese unter Rücksprache anordnen. Die Betreuung war sehr gut, und wenn wenig internistische Patienten da waren, bin ich mit den unfallchirurgischen Kollegen mitgegangen. So kam ich auch zu der einen oder anderen Naht.
Insgesamt herrscht in Kirchheim eine angenehme Arbeitsatmosphäre und eine freundliche Stimmung in den Teams. Man wird einbezogen und nicht als günstige Arbeitskraft ausgebeutet.