Rückblickend war das Innere-Tertial das Beste, das ich dieses Jahr absolviert habe. Wenn man Engagement zeigt, ist man hier perfekt aufgehoben. Selbst wenn man kein persönliches Interesse an einem zukünftigen Weg in der Inneren Medizin hat, kann man sowohl fachlich als auch praktisch super viel dazu lernen.
Egal ob Pflege, Assistenten, Oberärzte oder auch Chefärzte - in den von mir besuchten Abteilungen ist jeder bereit, uns PJler auszubilden und hat Spaß an der Zusammenarbeit. Natürlich gehören auch hier, gerade in der Inneren Medizin, Aufgaben wie Blutentnahmen, Zugänge legen und Patientenaufnahmen dazu, aber primär wird man darin bestärkt eigene Entscheidungen bzgl. der Versorgung von Patienten zu treffen und hat die Möglichkeit supervisiert eigene Patienten zu betreuen - von der Aufnahme über tägliche Visiten bis zur Entlassung. (Dafür muss man allerdings ein wenig Bereitschaft zeigen)
Wenn man möchte, kann man hier auch ein sehr einseitiges PJ-Tertial durchleben - beschränkt auf Blutentnahmen, Viggos und Patientenaufnahmen und Feierabend vor 14 Uhr.
Ich für meinen Teil bin wie Eingangs schon beschrieben, sehr zufrieden mit meiner Wahl, das PJ an diesem Haus zu starten.
Folgende Stichpunkte sollen die Vorteile und Kritikpunkte kurz zusammenfassen:
Pro:
- eigene Patientenbetreuung ( Assistent auf Probe) mit Supervision durch erfahrene Assistenzärzte, Oberärzte oder auch Chefärzte
- familiäres Ambiente, Arbeiten auf Augenhöhe, Integration ins Team
- hohe Wertschätzung auf allen Ebenen
- Möglichkeit zur Dienstteilnahme
mit Freizeitausgleich
- Schulungen einmal pro Woche, zusätzlich praktische Übungen bspw. In Beatmungstherapie (inkl. Leitfaden) oder Echo, EKG + auf Wunsch durch die Pneumologie extra Fortbildungen
- feste Ansprechpartner, gute Organisation, bei Problemen kurzfristige Änderungen möglich
- Für jeden PJler eigener Spind in der Umkleide
- tägliche Pause gesichert + kostenfreies Frühstück und Mittagessen
-Möglichkeit zu Einblicken und Mitwirken in den Funktionsabteilungen oder anderen Fachrichtungen
- bei Bedarf Organisation von Unterbringung möglich
- auf Wunsch Teilnahme am Notarztsdienst
- gute Anleitung bei praktischen Tätigkeiten inkl. ZVK, Arterie, TEE, TTE Pleura/Aszites/Knochenmarkspunktion
- Schockraumtraining
- eigenes Telefon
- Einsatz in der Notaufnahme
- eigenverantwortliches Arbeiten
Kontra:
- Kasack wird offiziell nicht gestellt, man kann sich allerdings mit den Verantwortlichen einigen (wir hatten alle zu jederzeit eine vollständige Ausstattung: Kasack, Hose, Kittel)
- aktuell primär noch theoretische wöchentliche Schulungen, soll jetzt aber mehr und mehr zu eher praktisch Umstrukturiert werden
Besonders hervorheben möchte ich die Abteilung für Pneumologie und Kardiologie. Die enge Betreuung durch Chef- und Oberärzte hat uns PJler hier wirklich besser werden lassen. Unserer Erfahrung nach legt dieses Haus generell Wert auf die Ausbildung der Studierenden und Anfänger, weshalb sich einige von uns PJlern nach bestandener Prüfung auch sehr gut vorstellen können, hier mit der Facharztweiterbildung zu beginnen.
Zuletzt auch ein großes Lob auch an die zwei PJ-Koordinatoren Fabian Schiedat und Falk Wix, die so gut wie alles möglich machen und sich jederzeit für Ihre PJler einsetzen. Sie haben immer ein offenes Ohr (auch im
Dienstfrei) , obwohl beide stark in den Klinikalltag eingebunden sind und stehen einem bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite.
Bewerbung
Für externe Studenten: ca. 6 Monate
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Jederzeit, am besten ca. 2-3 Monate vor gewünschtem Arbeitsbeginn