PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaets-Frauenklinik - Maistrasse (1/2022 bis 4/2022)

Station(en)
operative Gyn, Ambulanzen, Kreißsaal, Tagesklinik, Wöchnerinstation, Kinderwunschzentrum
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für mich war das Tertial an der LMU echt super und hat mich darin bestärkt Gynäkologin zu werden.
Natürlich ist es so wie überall und manche Stationen gefallen einem besser oder schlechter und mit manchen Ärzten kommt man besser zurecht und mit anderen schlechter. Ich fand das Team wirklich sehr nett und habe mich überwiegend sehr willkommen gefühlt.
Operativ war ich auf der I21 eingeteilt, das ist die Privatstation. Hier war es für mich ziemlich entspannt. Um 8 Uhr ist die Frühbesprechung, die zu meiner Zeit über Zoom statt fand. Montags ist um halb acht noch eine Fortbildung. Danach gibt es ein paar Blutentnahmen zu machen, da aber meistens eher zu viele PJler hier eingeteilt sind, hält sich das wirklich in Grenzen. Danach kommt die Visite und dann kann man entweder in den OP gehen, hier hatten wir eine WhatsApp-Gruppe, in der wir uns mit den andern PJlern abgesprochen haben, oder man erledigt verschiedene Kleinigkeiten auf Station. In meinen ersten Wochen konnte ich dann meistens zwischen 14 und 15 Uhr gehen, wenn nichts mehr zu tun war, am Ende habe ich es aber auch erlebt, dass ich nachmittags nur rumsaß und dann tröpfchenweise Botengänge, etc. dazu gekommen sind. Das Problem ist hier, dass meistens nicht genug PCs zur Verfügung stehen und die Studenten zu 3. oder 4. dann nur einen PC haben. Meistens war die Zeit aber gut ausgefüllt. Im OP waren alle immer sehr nett, ab und zu wurde auch etwas erklärt, aber im Nachhinein hätte man da vielleicht mehr aktiv einfordern müssen.
Die Ambulanzen waren für mich auf jeden Fall das Highlight. Das komplette Team inklusive der Schwestern war super nett und sehr motiviert mir etwas zu zeigen. In Großhadern konnte ich in ein paar der Spezialsprechstunden der Oberärzte hineinschnuppern und habe hier auch in nur wenigen Stunden schon einiges mitgenommen. Hier hat man allerdings mehr die Beobachterrolle. Anders war das in der Ambulanz in der Innenstadt (zu meiner Zeit noch in der Maistr. soll aber bald in die Portalklinik umziehen). Hier hätte man auch Spezialsprechstunden besuchen können, da ich in der Allgemeinenambulanz aber super viel selber machen durfte, bin ich dort geblieben. Hier habe ich Anamnese und Untersuchung (TVUS, Spiegeleinstellung) wirklich gelernt und hatte am Ende das Gefühl für meinen Berufsstart wirklich gut vorbereitet zu sein. Hier sieht man auch mal seltenere Krankheitsbilder.
In der Onkotagesklinik sticht man vor allem Ports an und nimmt zwischendurch Blut ab. Ich war nur eine Woche da und das ist natürlich nicht genug Zeit, die ganzen Therapieschemata zu durchblicken, aber der Arzt hat sich große Mühe gegeben mir viel zu erklären und da es hier meistens auch eher entspannt zu geht, hat man viel Zeit für Erklärungen. Nachmittags werden noch die Labore für den nächsten Tag überprüft und dann war es das auch schon. In den Ambulanzen war auch meistens um 15 Uhr Schluss.
Im Kreißsaal und auf der Wöchnerin gab es viele unterschiedliche Erfahrungen. Positiv war auf jeden Fall, dass man immer mit in die Sectios kann/soll und da in der Regel auch die Intrakutannaht machen darf. Die Oberärzte fand ich alle sehr nett und auf Nachfrage wurde immer einiges erklärt. Die Assistenzen waren man mehr mal weniger motiviert einem etwas zu zeigen und beizubringen. Spontangeburten sind immer ein Thema für sich. Man muss sich auf jeden Fall bei der Hebamme vorstellen und fragen ob man dabei sein darf, hier sind einige super nett und freuen sich, binden einen eventuell sogar ein, andere haben gar keinen Bock und strahlen das auch aus, bzw. lehnen es ab, dass man dabei ist. Dann muss man sich natürlich auch bei der Mutter vorstellen bevor es los geht und fragen ob man später dabei sein darf. Da man vormittags in den Sectios ist, habe ich meistens entweder den Zeitpunkt der Geburt oder den Zeitpunkt zum Vorstellen verpasst. Nachmittags bin ich meistens in die Schwangerenambulanz gegangen, wo ich mich auch mal an der Fetometrie versuchen durfte, auch eine vaginale Untersuchung war mal möglich, aber dadurch habe ich dann natürlich auch nicht mitbekommen wann eine Geburt ansteht. Es lohnt sich auf jeden Fall auch mal Dienste mitzumachen. Hier ist mehr Zeit und wenig Hektik und man kann sich einfach an den Arzt dran hängen und kriegt dadurch eigentlich alles mit.
Das Kinderwunschzentrum hat mich total überrascht. Auch hier war das Team klasse und ich habe sehr viel gelernt. Bei den Punktionen hat mir Prof. Thaler das komplette Konzept der Kinderwunschbehandlung erklärt, begonnen mit der Struktur der Hormone über den natürlichen Zyklus und die Probleme und deren Lösung (unbedingt vorher ordentlich vorstellen, sonst kann es wohl auch sehr unangenehm werden). Ich habe unglaublich viel gelernt und es hat viel Spaß gemacht, auch wenn man selbst nicht so viel machen kann.
Zum Thema PJ-Unterricht: am Anfang fand der garnicht statt. Am Ende wurde ein System etabliert, nach dem 1x/Woche ein Oberarzt einen Vortrag hält, abwechselnd in GH und der Innenstadt, dadurch waren oft nicht alle PJler da. Man soll aber in jedem Fall dafür freigestellt werden! Die Vorträge waren dann auch immer sehr gut, wenn sie statt fanden. Wenn im Kreissaal nichts los war, hat einer der Oberärzte auch ein paar mal eine Fortbildung für uns gemacht.

Ansonsten wird das Tertial von Frau Pohle und Frau Weiß wirklich gut organisiert und ich finde auch den Wechsel zwischen den Häusern nicht schlimm. Die Ärzte waren immer sehr nett und wenn es nicht zu stressig war meistens auch für die Lehre motiviert. Allgemein gilt natürlich wie immer, dass man mehr gezeigt bekommt und alle netter sind, wenn man selbst auch motiviert ist. Ich habe mitbekommen, dass sich Pjler teilweise tagelang nicht bei Ärzten vorgestellt haben, welche dann noch nicht mal von deren Existenz wussten. Und es kommt natürlich auch nicht gut, wenn man mehrere Stunden in der Cafeteria verbringt, während die Station brennt (find ich auch den anderen Pjlern gegenüber nicht fair). Ich habe nicht in München studiert und war tatsächlich positiv von der Atmosphäre überrascht. Zur Pflege hatte ich auf Station nicht sonderlich viel Kontakt, sonst war der Kontakt aber gut.
Bewerbung
PJ-Portal, bei mir waren relativ kurzfristig noch einige Plätze frei
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Notaufnahme
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.73