Ich war im Lukaskrankenhaus nur für mein Wahlfach in der Pädiatrie.
Ich war sehr aufgeregt und hatte mich sehr gefreut, weil meine letzten beiden Einsätze in den anderen Krankenhäusern nicht ganz so optimal gelaufen sind, da ich zB weder einen eigenen Patienten mal bekommen hatte, geschweige denn mal einen Arztbrief schreiben durfte. Ich war lediglich für Blutentnahmen und Viggos zuständig… daher meine Freude über mein Wahlfach Pädiatrie im dritten Tertial. Endlich als angehende Kollegin ernst genommen zu werden, viel beigebracht zu bekommen. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Das Team war mir gegenüber am ersten Tag sehr freundlich, vor allen Dingen die Assistenzärzte. Ich habe aber schnell zwei Dinge wahrgenommen. Erstens, dass man als PJler der Pädiatrie im Lukaskrankenhaus nicht viel machen darf, noch nicht mal ein Sono ( auch wenn es in den Berichten von 2014 anders steht) und zweitens, dass niemand so wirklich an meiner Ausbildung interessiert zu sein schien. Die Assistenzärzte waren selber neu und mit mir als PJler teils einfach überfordert. Denn wie soll man selbst lernen und gleichzeitig jemanden etwas beibringen?! Dafür konnte ich noch Verständnis entgegenbringen. Wofür ich absolut kein Verständnis mehr hatte, waren die Oberärzte, die sich garnicht für mich interessiert hatten. Noch nicht mal ein „Guten Morgen“ wurde mir entgegen gebracht, wenn man freundlich gegrüßt hatte. Somit habe ich versucht die 4 Monate irgendwie zu überleben und nicht vor lauter Langeweile einzuschlafen. Obwohl ich um 14 Uhr eigentlich Feierabend hatte, war es vielen Assistenten nicht ganz klar. Es wurde dann komisch geschaut, als hätte ich sie veräppeln wollen mit dem Feierabend um 14 Uhr. Also bin ich sehr oft länger geblieben, um Engagement zu zeigen, in der Hoffnung sie würden mich mehr machen lassen, außer körperliche Untersuchung und Visite mitzumachen. 1 mal die Woche gab es am Mittwoch um 13:30 Uhr eine Fortbildung. Die Oberärzte können wirklich etwas und machen da eine tolle Lehre. Leider war es nur so, dass viele sich geweigert haben Unterricht zu machen, wenn man als einziger PJler da ist. Denn die PJler aus der Inneren und Chirurgie und den anderen Fächern wollten nicht daran teilnehmen, sodass ich meist allein oder mit zwei anderen PJlern im Raum saß und die entsprechenden Oberärzte sich dafür zu schade waren mit drei Leuten Unterricht zu machen. Ich selbst als PJler habe mich angegriffen gefühlt, weil ich das angeblich aus Sicht der Ärzte nicht gut genug kommuniziert hätte in der PJ Whats app Gruppe.
Auch Briefe schreiben usw ging nicht, da ich keinen Zugang dafür bekommen hatte. Also hieß es nur Zuschauen, Zuschauen, Zuschauen. Die Pflege war teils auch sehr unfreundlich zu mir. Selbst Botengänge musste ich machen, da mal ne schülerin gefehlt hatte. Habe ich sogar dann gerne gemacht, vor lauter Langeweile. Kein rotationsplan, in welche Bereiche ich soll. Ich musste mich selbst darum kümmern. Die Neuropädiatrie und die Intensiv war aber toll. Endlich wurde mir da ein bisschen Aufmerksamkeit geschenkt und sogar Lehre gemacht. Der Rest war einfach umsonst. Wie gesagt ich musste allein zusehen wie ich da zurecht komme. Eigentlich musste ich mich in dem PJ um alles selbst kümmern. Selbst am Tag der Abschlussprüfung musste ich zusehen, dass ich die Bögen zum Aufschreiben suche, da wir ja keinen Zugang bekommen haben. Im Vorgespräch hieß es wir kriegen die Bögen in die Hand gedrückt. Die Prüfung mit dem Chefarzt war auch nicht sehr nett. Habe am Ende bestanden, aber es war wirklich nicht nett. Umterm Strich einfach ein vergebliches und trauriges PJ. War dann auch froh endlich fertig gewesen zu sein. Spaß an der Pädiatrie wird einem da tatsächlich genommen. Kann ich nicht weiterempfehlen. Weder das Haus, noch die Pädiatrie. Kann nicht verstehen warum das Haus so gute Bewertungen und einen so tollen Ruf hat. Eine absolute Katastrophe dort. Mein Tipp an euch. Macht woanders euer PJ, wo ihr auch geschätzt werdet. Die wollen glaube ich dort vielleicht auch keine PJler.