Anders als in Deutschland, ist man hier nicht auf Station eingeteilt, sondern vor allem im OP. Wenn man möchte und im OP nicht gebraucht wird, kann man jederzeit in die orthopädische oder allgemeinchirurgische Sprechstunde mitgehen. Auf Wunsch darf man auch mal auf Station oder in die Notaufnahme; da es ein ziemlich kleines Haus ist, sind dort allerdings nicht so viele und nicht besonders komplexe Fälle oder Schockräume.
Im OP kann man je nach Operateur unterschiedlich viel machen, von Zuschauen über Hakenhalten bis hin zu selbst Nähen war alles dabei. Wenn man fest eingeteilt ist und wenig Assistenzärzte da sind, muss man manchmal bis abends bleiben; in der Regel war es aber kein Problem, wenn man mal früh wegmusste oder auch ein paar Tage gar nicht da war. ;-) Gute Französischkenntnisse sind auf jeden Fall von Vorteil, aber es sind meistens auch alle bemüht, Englisch zu sprechen, wenn man mal etwas nicht versteht. Und es gibt zwei deutsche Orthopäden im Team, die auch sehr nett sind und viel erklären.
Die meisten KollegInnen, egal ob ärztlich oder aus der Pflege, sind super lieb und freuen sich über PJler. Bei Interesse kann man auch in die anderen Säle gehen, also zum Beispiel HNO, Urologie oder Auge.
Wegen Covid sind vor allem in meiner zweiten Tertialhälfte recht viele OPs ausgefallen, was einerseits schade war, aber andererseits natürlich auch entspannter bzgl. der Arbeitszeiten.
Mittagessen oder Vergütung bekommt man leider nicht, aber man kann über Erasmus plus eine Förderung beantragen (waren bei mir ca. 500€ pro Monat).
Bewerbung
Die Bewerbung lief über die (super nette) Sekretärin der Chirurgie, Maryse Jamoulle. Ich habe mich ca. ein Jahr im Voraus beworben, kann mir aber vorstellen, dass es auch kurzfristiger gegangen wäre.