Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Die Rahmenbedingungen in Tamsweg sind sehr gut: Es gibt 2 kostenlose Wohnungen, die das Krankenhaus gemietet hat: Eine kleinere direkt neben der Klinik und eine größere, etwa 6km entfernt. Wenn ihr die Wahl habt, würde ich auf jeden Fall die direkt neben dem Krankenhaus nehmen, da man so viel flexibler ist.
Außerdem bekommt man jeden Mittag ein sehr, sehr leckeres, abwechslungsreiches und üppiges Essen in Buffettform.
Jeder PJler hat ein eigenes Telefon und einen PC Zugang.
Der Freizeitwert der Region ist sehr hoch, wir waren im Winter da und konnten viel skifahren gehen. Das nächste Skigebiet (Katschberg/St.Margarethen) ist nur ca. 15 Minuten mit dem Auto entfernt, sodass es sich auf jeden Fall lohnt, dort für eine Nachmittagssession hinzufahren. Wir haben uns im Vorfeld die Salzburg Super Ski Karte gekauft, die sich schon nach kurzer Zeit komplett ausgezahlt hat. Große Skigebiete wie Obertauern und Ski amadé sind nur 30 bis 60 Minuten entfernt und dank unserer Saisonkarte konnten wir jedes Wochenende ein neues Gebiet besuchen. Um flexibel zu sein, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, ein Auto vor Ort zu haben.
Im Krankenhaus sind alle super lieb und bemüht. Das Krankenhaus ist sehr klein und familiär und wir wurden zu Beginn vom Betriebsrat und der Wirtschaftsdirektorin begrüßt und herum geführt. Ich war mit einer Freundin dort und wir waren zeitweise die einzigen PJler im Haus, deswegen bewerbt euch am besten auch mit Freunden hier, da es sonst passieren könnte, dass ihr alleine da seid.
Auf meiner Abteilung, der Ortho/Unfall, war ich die meiste Zeit die einzige PJlerin, was für mich eher von Nachteil war, weil ich so die meiste Zeit im OP war und wenig Zeit auf der Ambulanz verbracht habe. Meine Aufgaben im OP bestanden meist aus Haken halten, hauptsächlich bei Hüft und Knie TEPs. Einige Ärzte, vor allem der Chef der Abteilung, waren sehr bemüht und man durfte auch selbst kleinere OP Schritte durchführen und zunähen. Durch die Nähe zu vielen Skigebieten wurden auch viele Wintersportunfälle bei uns operiert, was sehr spannend war.
Auf der Ambulanz habe ich wie gesagt leider nur wenig Zeit verbracht, aber hier darf man tendenziell selbst Patienten untersuchen und Wunden nähen.
Die Station in Tamsweg ist eine interdisziplinäre Station, auf der sowohl internistische, chirurgische und gynäkologische Patienten liegen. Die Blutentnahmen wurden eigentlich von der Pflege durchgeführt, sie haben sich aber sehr gefreut, wenn wir PJler sie dabei unterstützt haben. Das komplett Pflegeteam der Station ist sehr lieb und freundlich. Ab und zu bin ich bei der unfallchirurgischen Visite mitgelaufen und habe im Zuge dessen die Wundversorgung und Verbandswechsel durchgeführt.
Die Ärzte der Abteilung sind fast alle nett und wenn die geplanten OPs des Tages vorbei waren, konnte man oft den Nachmittag auf der Piste verbringen. Es gab nur einen Arzt, der manchmal darauf bestand, dass man nachmittags noch da blieb, um bei den Notfall-OPs zu assistieren...
Insgesamt würde ich Tamsweg vor allem wegen des hohen Freizeitwertes, dem familiären Ambiente und der kostenlosen Unterkunft empfehlen. Bewerbt euch am besten direkt zu zweit auf der Ortho/Unfall, dann kann man sich bei den OPs abwechseln und mehr Zeit auf der Ambulanz verbringen und insgesamt wahrscheinlich auch mehr lernen. Ich persönlich interessiere mich nicht für Ortho/Unfall, weiß aber von früheren PJlern, dass man dort wenn man motiviert und ambitioniert ist, viel lernen kann, viel eingebunden wird und auch viel selbst machen darf.
In den Wintermonaten ist Tamsweg wirklich optimal und ein perfekter Standort, um schnell in verschiedene Skigebiete zu kommen.
Bewerbung
1 Jahr zuvor über die PJ Beauftragte der SALK https://salk.at/14570.html
