PJ-Tertial Strahlentherapie in Universitaetsmedizin Goettingen (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
5024
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Das Wahlfach Strahlentherapie an der UMG ist relativ neu (Stand 2021). Bis vor Kurzem gab es nur die Möglichkeit innerhalb des Wahlfachs Radiologie in die Strahlentherapie zu rotieren. Da ihr in eurer Rotation wahrscheinlich der/die Einzige sein werdet, die vier Monate in der Abteilung verbringt, bekommt man einen sehr guten Einblick in das Fach und eine gute Betreuung. Alle sind sehr bemüht euch etwas zu erklären und nehmen sich Zeit, wenn ihr Fragen habt (nicht nur die Ärzt*innen, auch die Pysiker*innen und MTRAs). Das gesamte Team ist sehr aufgeschlossen und daran interessiert, euch etwas beizubringen.

Während der vier Monate ist man an verschiedenen Stellen eingesetzt (siehe unten). Egal wo, beginnt der Tag immer um 8 Uhr mit der Frühbesprechung. Hier werden die Fälle aus der Ambulanz vom Vortag vorgestellt. 1-2-mal in der Woche werden im Anschluss Leitlinien/SOPs oder Paper vorgestellt.

Station:
Auf der Station liegen hauptsächlich Patient*innen die eine Chemotherapie parallel zur Strahlentherapie erhalten. Bei der Aufnahme der Patient*innen sind die meisten Untersuchungen und Befunde schon vorhanden, sodass meist nur ein kurzes Aufnahmegespräch und eine, wenn überhaupt, kurze Untersuchung anstehen. Je nach Chemotherapie-Protokoll müssen noch Voruntersuchungen wie ein EKG oder Lufu angemeldet werden. Ansonsten fallen in euer Aufgabengebiet: Blutentnahmen, Zugänge legen und Ports anstechen, unter Aufsicht auch Chemotherapie anhängen oder Bluttransfusionen vorbereiten. Einmal am Tag ist Visite, donnerstags zusammen mit dem Chef. Insgesamt ist die Stationsarbeit verhältnismäßig entspannt.

Außenambulanz:
In der Ambulanz stellen sich Patient*innen vor, die eine Bestrahlung bekommen sollen. Diese Patient*innen bringen sehr viele Unterlagen mit (manchmal sind die auch schon vorhanden). Diese müssen gesichtet werden und anhand dieser und dem Patientengespräch wird entscheiden, ob und wenn ja, welche Therapie durchgeführt wird. (Es ist schon sehr viel Papierkram, mich hat das aber nicht gestört.) Die meisten Patient*innen werden nach dem Gespräch orientierend untersucht. Im Anschluss werden sie über die Bestrahlung aufgeklärt und bekommen schon die ersten Termine.
Am Anfang habe ich vor allem zugesehen und zugehört. Danach habe ich relativ schnell eigene Patientengespräche geführt, die Untersuchung gemacht, die Patient*innen teilweise auch schon aufgeklärt und anschließend einen Arzt/Ärztin dazu geholt. Ich habe dann den/die Patient*in kurz vorgestellt und es wurden offene Fragen der Patient*innen geklärt. Im Anschluss wurde der Fall mit mir besprochen und ich konnte Rückfragen stellen.
Insgesamt kann man in der Außenambulanz gut selbständig arbeiten, wenn man das möchte und es sich zutraut. Da einige Patient*innen ihre Unterlagen schon vorher abgeben, kann man dann relativ gut vorbereitet in die Gespräche gehen. Am Nachmittag habe ich manchmal schon die Unterlagen für den nächsten Tag vorbereitet. Ich fand das sinnvoll, da ich so besser vorbereitet war und Rückfragen direkt stellen konnte.

Innenambulanz:
Alle Patient*innen die bestrahlt werden bekommen wöchentlich einen Termin zur Kontrolle. Je nach Bestrahlungsgebiet werden die Nebenwirkungen abgefragt und eine orientierende Untersuchung durchgeführt. Mit Patient*innen die ihre letzte Bestrahlung haben, wird ein Abschlussgespräch geführt. Ähnlich wie in der Außenambulanz kann man hier relativ schnell selbständig Patient*innen untersuchen und die Gespräche führen. In der Regel bespricht man die Befunde im Anschluss kurz mit einem Arzt/Ärztin.

Planung:
Alle Patient*innen die bestrahlt werden, bekommen ein Planungs-CT. Auf dieses CT müssen das Bestrahlungsgebiet und Risikoorgane eingezeichnet werden. Man bekommt einen eigenen PC-Arbeitsplatz und kann dann selbst die genannten Strukturen einzeichnen. Am Anfang bekommt man das Programm einmal (oder auch mehrmals) erklärt und arbeitet sich dann langsam voran. Im Planungsraum sitzen meistens mehrere Ärzte und Ärztinnen, sodass man immer jemanden um Hilfe bitten kann. Außerdem gibt es relativ viele Bücher, in denen man nachlesen kann, wenn man nicht weiterkommt. Gerade am Anfang lohnt es sich, öfter Pläne für die gleiche Tumorentität zu zeichnen, um etwas Routine zu bekommen. Fertige Pläne werden von einem/einer Oberärzt*in freigegeben. Ich habe meine Pläne meistens als „PJler-Pläne“ markiert und um Rückmeldung gebeten. Das hat gut funktioniert und ich habe auch Tipps bekommen, was ich noch verbessern könnte.

Brachytherapie:
Es werden vor allem Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren behandelt oder Patienten mit Prostatakarzinomen. Wenn ihr in der Planung eingeteilt seid oder auf Station, bietet es sich an hier zu zusehen. Je nach dem, durfte ich z. B. auch die gynäkologische Untersuchung machen oder einen Teil des Plans im CT einzeichnen.

Sonstiges:
An welcher Stelle in der Abteilung ich meine Zeit verbracht habe, konnte ich mir realtiv frei aussuchen. Festgelegt war, dass ich am Anfang vier Wochen auf der Station verbringen und ich mir jeden anderen Bereich ansehen sollte. Die meiste Zeit habe ich in der Planung und der Außenambulanz verbracht, da mir hier die Arbeit am meisten Spaß gemacht hat und ich viel lernen konnte.
Es steht euch jederzeit frei zu allen Tumorboards zu gehen. Ich fand das teilweise nicht so sinnvoll, da die Fälle so schnell abgehandelt wurden, dass ich kaum etwas mitgenommen habe.
Anders als in anderen Abteilungen in der UMG, habe ich relativ schnell einen eigenen PC-Zugang bekommen, was definitiv ein Vorteil war.
PJ-Unterricht in dem Sinne gab es nicht, da es meistens nur einen Strahlentherapie-PJler gibt. Einer der Oberärzte ist aber regelmäßig ein Thema/Tumor aus dem Logbuch (Arbeitsheft) mit mir durchgegangen (sollte er das vergessen, fragt einfach nach, dann macht er das gerne). Abgesehen davon gab es noch Online-PJ-Vorlesung für alle PJler der UMG, bei denen ich aber ehrlichweise äußerst selten war.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13