OP:Positiv:Man kann überall zuschauen, Braunülen legen und Intubieren und die Narkosen ein und ausleiten, teilweise auch (je nach OA) eigenverantwortlich arbeiten. Auf Nachfrage wird vieles erklärt. Das Team ist vorwiegend nett, aber teilweise schlägt der Dithmarscher Stursinn auch durch. Man ist sehr frei und kann auch mal früher gehen oder nen Tag freimachen. Negativ: Man hatte oft das Gefühl, nur lästiges Beiwerk zu sein. Neben Intubieren, Braunülen und Magensonden legen war der Wunsch, mehr zu machen (lokale Anästh., ZVKs etc.) immer von Zeitdruck geprägt und es gab grundsätzlich 100 Gründe, warum genau in dem Moment der PJler das nicht machen konnte. Dies war wie gesagt leider nicht nur manchmal, sondern fast immer der Fall, was nach einiger Zeit sehr frustrierend war.
Intensiv:Die Zeit auf der ITS war leider der größte Reinfall in meinem Studium.Man stand fast die ganze Zeit dumm in einer Ecke, hatte keine eigenen Patienten, wurde null in die Abläufe eingearbeitet (und dann teilweise vom Ltd.OA angemacht, warum man gewisse Dinge nicht weiß, z.b.kein PC-Passwort hat, wie auch, wenn nur Interesselosigkeit dem PJler gegenüber tritt???), hatte null Verantwortung. Da die Station von hausinternem Personal zur ITS-Weiterbildung besetzt war, waren praktisch alle invasiven Maßnahmen diesem vorbehalten (ZVK, Drainagen, Punktionen...) Auf Nachfrage, dass man sich auf den weiten Weg in ein peripheres Haus gemacht hat, um auch was praktisches zu lernen, wurde mit Gleichgültigkeit reagiert. Mehrfaches Ansprechen der Situation wurde völlig ignoriert.Jeder Famulant macht um vielfaches mehr!
Fazit:grundsätzlich nettes Haus, super Wohnung, Verpflegung, Freizeitmöglichkeiten, Fortbildungen, leider geht man nicht dafür in sein Wahltertial. Wer sich Lehrkrankenhaus auf die Fahnen schreibt, sollte diesen Gedanken auch konsequent durchsetzen. Ich habe trotzdem einiges über Anästhesie und vieles darüber gelernt, wie in Deutschland mit angehenden Ärzten umgegangen wird.