Ich habe mein letztes Tertial im Wahlfach Peumologie in Immenhausen verbracht. Wie jede PJ-Station hatte auch die Tätigkeit in Immenhausen Vor- und Nachteile.
Vorteile:
Das Haus ist einerseits klein (ca. 80 - 100 aktive Betten), durch die erhebliche Spezialisierung jedoch "medizinisch" groß: in der Tat hat man hier das Gefühl sich fachlich auf dem Niveau eines Uniklinikums zu bewegen, sodass die Bezeichnung "pneumologischer Maxiamalversorger" ziemlich zutreffend ist. Gleichzeitig ist das Haus aber auch so überschaubar, dass man als PJ-Studierender nicht untergeht und viel Aufmerksamkeit von allen Seiten geschenkt bekommt. Daher ist es auch nicht weiter tragisch, dass kein regulärer PJ-Unterricht stattfindet: Ich wurde regelmäßig auch von Oberärzten zu Untersuchungen hinzugerufen und die tägliche Röntgenbeprechung mit dem Chef bietet die Möglichkeit niederschwellig Fragen stellen zu können. Insgesamt hat man hier den Eindruck, dass PJ-Studierende vom Assistenten bis zum Chef gerne gesehen werden und willkommen sind, man freut sich über Interesse am universitär unterrepräsentierten Fachgebiet. So dürfen PJ-Studierende auch aktiv bei den zahlreichen Interventionen (Bronchoskopie, Punktionen, Rechtsherzkatheteruntersuchungen etc.) mitwirken.
Die Rahmenbedingungen im Klinikum sind gut: Es wird eine Unterkunft gestellt, als PJ-Studierender erhält man auf Wunsch bis zu drei Mahlzeiten täglich, wobei insbesondere das Mittagessen von herausragender Qualität ist! Auch für WLAN wurde nach kurzer Rücksprache mit der Geschäftsführung gesorgt.
Nachteile:
Der wohl einzige Nachteil ist die Lage in Immenhausen, das ein schönes, aber eben doch sehr kleines Städtchen ist. Gerade im Winter ist bei Dunkelheit nur wenig Freizeitangebot vorhanden. Hier ist es von Vorteil, wenn man einen PJ-Kollegen hat oder ein Auto, mit dem Kassel dann sehr gut zu erreichen ist. Auch eine Anfahrt per Zug ist möglich, aber langwierig. Uns wurde jedoch von allen Seiten immer auch eine Mitfahrgelegenheit, sowohl von Kassel als auch von Göttingen aus, angeboten.
Fazit: Wer sich für Innere Medizin und Pneumologie, oder auch Infektiologie, Schlafmedizin, Allergologie interessiert, sollte definitiv ein Tertial in IH in Erwägung ziehen, gerne wieder! Alternativ besteht die Möglichkeit eines Splittings des Inneren Tertials in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen (je 8 Wochen in IH und Gö).
Bewerbung
Einfach über das PJ-Portal, zwei Plätze stehen für das Wahlfach zur Verfügung. Auch ein Splitting des Inneren Tertials in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen ist möglich (je 8 Wochen IH und Gö).