Leider wurde meine erste Bewertung nicht freigegeben (weil sie zu schlecht war?). Mir ist es aber wichtig, dass jeder weiß, worauf man sich in dem Tertial einlässt. Zunächst einmal: Unfallchirurgie ist keine Pflicht im PJ, im Marienkrankenhaus wird man aber dazu gezwungen. Es gibt keine Wahl und es interessiert auch niemanden, dass man laut LPA 8 Wochen Allgemeinchirurgie machen MUSS.
Zum Arbeitsalltag: man ist um 6:45 da und dackelt dann hinter der schnellsten Visite der Welt hinterher. Es gibt nicht Schlimmeres als PatientenInnen, die Fragen stellen (außer PJlerInnen, die Fragen stellen). Danach nimmt man den restlichen Tag nur Blut ab, legt Braunülen oder hält Hüften im OP. Am Anfang meines Tertials lagen sehr viele Corona PatientInnen auf der Station. Das wurde sowohl von der Pflege als auch der ärztlichen Seite komplett auf uns abgewälzt. Abstriche, BEs etc. waren nur unsere Aufgabe, auf den anderen Stationen sollten PJlerInnen dem Risiko nicht ausgesetzt werden. Mein Highlight war, dass wir ohne Anleitung arterielle BGAs bei Corona PatientInnen lernen sollten. Allgemein war der Ton sehr rau und PJlerInnen sehr schlecht angesehen. Von der Pflege der Privatstation wurde man auch schon mal als „Scheiß PJler“ bezeichnet. Weiterhin habe ich noch nie so einen schlechten Umgang mit PatientInnen sowohl ärztlich als auch pflegerisch erlebt. Regelmäßig haben PatientInnen geweint. Einmal wurde mir dann vorgeworfen, dass ich mich „emotional manipulieren“ ließe, als ich eine 80-jährige Patientin getröstet habe. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt die Chance habe, meine KollegInnen, PatientInnen und PJlerInnen anders zu behandeln als es im MK der Fall war.
Kurz zum Unterricht: hat nie stattgefunden.
