Dieser Bericht bezieht sich auf das Tertial Innere und zwar konkret auf die Gastroenterologie / Häma / Onko. Das Innere Tertial al DRK Klinikum ist zweigeteilt: Jeder macht 8 Wochen Pulmologie / Pneumologie und 8 Wochen entweder Gastro oder Diabetologie.
Meine Zeit auf der Gastro war super. Es war meine erste Hälfte des Innere Tertials und ich hatte damals auch ganz neu am DRK als PJ angefangen. Es gab am Anfang eine sehr nette und informative Informationsveranstaltung durch den PJ Beauftragten (für alle PJs des Hauses zusammen, insgesamt gibt es normalerweise 4 Chirurgie PJs und 4 Innere PJs). Von den Innere PJs macht einer Gastro, einer Dia und zwei Pneumologie. Von dieser Info-Veranstaltung wurden wir dann von den jeweiligen Chefs der uns zugeteilten Abteilung abgeholt. Der Chefarzt der Gastro ist einfach total cool. Ich weiss nicht, wie andere das sehen, ist ja auch ein wenig individuell, aber ich habe mich gleich wohlgefühlt, er erschien mir menschlich echt schwer ok, er ist sehr schlau und auch sehr witzig, und gleichzeitig nicht so steif und spaßbefreit wie andere Chefs die mir bislang so begegnet sind. Er ist, so mein Eindruck, sowohl für Assistenten als auch für Studis nahbar im Vergleich zu anderen Chefs.
Die Assistenten auf der Station rotieren natürlich von Zeit zu Zeit. Als ich da war, waren aber u.a. drei Assistentinnen da, die schon fast Fachärztinnen waren und somit sehr erfahren waren. Ich habe eine sehr nette und gute und gründliche Einführung in die Station bekommen, wo was ist, wie was geht usw. Die anderen AssistentInnen waren auch größtenteils sehr nett. Insgesamt muss ich sagen war die Stimmung im Team wirklich aussergewöhnlich gut. Es wurde auch, wenn die Zeit es zuliess, gemeinsam Mittagspause gemacht. Was ich positiv hervorheben möchte, ist dass man auch als PJ wie ein Vollwertiges Teammitglied behandelt wurde und einfach alle sich bemüht haben, einem was beizubringen und sich auch ein bisschen dafür interessiert haben, was man schon kann, was noch nicht so usw. Fachlich habe ich wirklich sehr viel gelernt. Man muss jeden Tag die neuen stationären PatientINnen aufnehmen und bespricht das danach dann mit dem jeweiligen Assistenten. Dazu gehört immer eine komplette Anamnese, körperliche Untersuchung, Flexüle legen, BE, alles in die Kurve eintragen, wenn möglich Brief anlegen, Untersuchungen anmelden usw. Wenn man ein bisschen da ist, kann man dann jeweils einen Patienten quasi selbstständig betreuen (natürlich unter Supervision). Also mir hat das einfach inhaltlich richtig viel gebracht, dass ich aufgefordert war mir erstmal selbst Gedanken zu machen, die zu verbalisieren, und dann wurde es natürlich besprochen. Wenn ich einfach nur mitlaufe und zugucke oder Dinge auf Anweisung ausführe ist der Lerneffekt für mich eher gering. Es war auch möglich, tageweise mal in der Funktionsdiagnostik zuzuschauen, zB für Koloskopie, Gastroskopie, Aszitespunktion, Ultraschall Abdomen, Knochenmarkspunktion usw. In der Funktionsdiagnostik sind meist die zwei Oberärzte sowie eine der erfahrenen Assistentinnen sowie eine angestellte Fachärztin, die nur Sonos macht (alle auch sehr sehr nett und immer bereit einem etwas zu erklären).
Leider hab ich in der Zeit nur eine einzige Oberarztvisite mitbekommen und nur eine einzige Chefvisiten (und das war auch nur eine Kurvenvisite). Allerdings hab ich das nicht wirklich als Manko empfunden, da ich auch so sehr gut eingebunden war und viel gelernt habe. Ich hatte erst Angst, dass das ein Nachteil ist in Hinblick auf die mündliche Prüfung / M3 aber am Ende war das auch irgendwie unbegründet. Ich bin selbst eher so der Schisser und finde es immer etwas unangenehm wenn man so ausgefragt wird in den Visiten, andererseits trainiert einen das natürlich auch für später. Die eine erfahrene Assistentin hat mich regelmäßig gequizzt aber auch sehr nette, konstruktive Weise. Davon hätte es ruhig noch etwas mehr geben können :)
Fazit: Mein bestes Tertial im PJ, in der Summe 1A Mischung aus fachlichem Wissenszuwachs und guter Stimmung auf der Station.