Das Tertial in der Inneren konnte zweigeteilt werden. Den größten Teil davon absolvierte ich auf der Nephrologie. Den darauf folgenden dann auf der Intensivstation. Grundsätzlich war es möglich, Wünsche anzugeben und die beiden PJ-Beauftragten haben sich dann darum gekümmert und eine Anfrage an die verschiedenen Abteilungen gestellt. Die Endokrinologie hatte zu dem Zeitpunkt, wo ich dort war, leider keine eigene Station mehr, deshalb wurde die Klinik zu der Zeit nicht empfohlen. Selbiges galt auch für die Hämatologie/ Onkologie. In den anderen internistischen Fachabteilungen war ein PJ aber problemlos möglich.
Nephrologie:
Die Nephrologie ist eine mittelgroße Station mit der Besonderheit, dass Ambulanz, Dialysestation und normale Station auf einer Etage dicht beieinander lagen. Administrativ (Medico-Zugang, Passwörter, Telefon, Computerzugang etc.) gab es hierbei keine Probleme. Morgens sollten wir PJler erst die Blutentnahmen erledigen. Dann folgte um 8 Uhr die Frühbesprechung mit anschließender Visite. Wir konnten uns entscheiden, ob wir mit zu Visite auf der nephrologischen Station mitkommen wollten, oder die Visite auf den Außenliegern begleiten wollten. In der Ambulanz-/ und Dialysestation hielten wir uns für gewöhnlich nicht auf. Dennoch konnte man auch mal in der Dialyse reinschnuppern. Insbesondere die Assistenzärztinnen und eine der Stationsärztinnen war sehr aufgeschlossen, uns einiges beizubringen (EKG`s durchgehen, Patientenaufnahmen besprechen, Laborparameter, BGA`s auswerten, Briefe durchgehen und korrigieren etc.). Auch konnte man mal einige Späße machen. Die Betreuung war also weitestgehend gelungen. Auch auf der Visite konnten wir oft mitschreiben und unter Aufsicht Untersuchungen anmelden. Die Oberärzte waren da leider weit weniger bemüht und waren nicht bestrebt, uns wirklich etwas beizubringen. Der Chefarzt konnte zuweilen mal etwas fordernd sein mit seinen Fragestellungen, aber das alles im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung. Fragen kamen aber nur ab und zu. Häufig ist man während der Chefarztvisiten eher nur mitgelaufen. Einige speziellere Untersuchungen (Nierenbiopsien und mikroskopische Untersuchungen) konnten manchmal richtig spannend sein. Grundsätzlich also zu empfehlen.
Intensivstation:
Hier erwartet einen ein großes Spektrum unterschiedlichster Erkrankungen (Internistisch, chirurgisch, neurologisch, anästhesiologisch etc.). Die Expertise und der Anspruch ist hier sehr hoch. Alle Mitarbeiter sind durchweg routiniert und haben einen hohen praktischen und theoretischen Kenntnisstand. Man kann also so einiges lernen. Leider konnte man als PJler praktische Routinetätigkeiten (Briefe, Untersuchungen anmelden) nicht ganz wahrnehmen, weil schon einiges an Erfahrung vorausgesetzt wird, was man als Student noch nicht ganz hat. Auch reichte hier der Normale Medico-Zugang nicht aus. Man brauchte zusätzlich einen anderen Zugang, da erst kürzlich ein eigenes System auf den Computern auf der Intensivstation eingeführt wurde. Die Chefärztin ist sehr engagiert und recht freundlich im Umgang mit allen. Viel Zeit hatte sie jedoch nicht für einen und hat auch nicht so viel erklärt. Die Patienten konnte man oft untersuchen, auch wenn diese häufig sediert waren. Es gab auch einige Patienten mit Covis-19, die in Isolierzimmern lagen. Wenn man dies mal mtibekommen wollte, konnte man auch eine komplette Schutzausrüstung (FFP3, Face shield, doppelt Handschuhe, Schürze etc.) anlegen. Positiv hervorzuheben war, dass man einige praktische Tätigkeiten wahrnehemen konnte (ZVK legen, Arterieller Katheter, Bronchoskopie) und unter Anleitung auch selbst ausführen konnte. Also auch zu empfehlen.
Es wurde auch eine Prüfungssimulation angeboten, die relativ realistisch zu dem Examen war. Ansonsten hat man die Möglichkeit im Wasserturm auf dem Klinikgelände unterzukommen. Da wohnten dann auch noch andere PJLer, mit denen man sich treffen und eine gute Zeit Vorort haben kann. Schwerin ist eine hübsche, kleine Stadt. Es ist jedoch wenig los und es gibt nicht so viele Aktivitätsmöglichkeiten in der Stadt. Die nahe liegenden Seen und das Schloss ist definitiv einen Besuch wert.
Bewerbung
Bewerbung über das PJ-Portal. Plätze kann man in der Inneren wohl ganz gut bekommen.