Das Tertial Innere am CBF ist in 2x8 Wochen aufgeteilt. Am ersten Tag werden in einer gemeinsamen Besprechung mit allen PJler*innen die Wünsche aller Studierenden aufgenommen. Bei uns konnten alle Stationswünsche umgesetzt werden.
Die Gastroenterologie am CBF ist eine gemeinsame Abteilung mit der Rheumatologie und Infektiologie. Die Abteilung ist in drei Teams aufgeteilt; ein Team ist hpts. für Tumorerkrankungen des GIT (Team grün) zuständig, ein Team für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Team rot) und ein Team für rheumatologische und infektiologische Erkrankungen (Team gelb). In den 8 Wochen war eine Rotation in alle drei Teams möglich. Die Tätigkeiten als PJ-Studierender hat sich in den drei Teams nicht groß unterschieden.
Ein Großteil des Tages verbrachten wir damit Blutentnahmen, Flexülen und kleinere Hilfsaufgaben zu erledigen. Eine Ärztin/Arzt pro Team nimmt neue Patient*innen auf und eine Ärztin/Arzt betreut die Station. Die ärztlichen Kolleg*innen haben sehr häufig rotiert, sodass keine regelmäßige Betreuung oder Lehre stattgefunden hat. Mitlaufen bei Visiten war kaum möglich, da erstens die Visite meistens während der Blutentnahmen stattgefunden hat und zweitens sehr selten Bescheid gegeben wurde, wenn die Visite losgeht. Ich hatte mit wenigen Ausnahmen nicht den Eindruck, dass es den Assistent*innen wichtig war, dass wir aus der Zeit fachlich etwas mitnehmen. Mittags findet eine Besprechung statt, zu der PJ-Studierende Covid-bedingt nicht mitkommen durften. An den Tagen wo die PJ-Student*innen der anderen Teams Studientag hatten mussten wir die Blutentnahmen des anderen Teams auch erledigen, sodass an diesen Tagen wir meistens wenig anderes mitbekommen haben. An den meisten Tagen konnte man als PJ-Studierender noch eine Aufnahme unter Anleitung selbstständig machen. Die Aufnahmen der Station finden in dem gleichen Zimmer statt, wo Blutentnahmen/Flexülen/Punktionen vorbereitet werden und ist das Durchgangszimmer zu den Stationsmanager*innen. Die Aufnahmen mussten immer sehr schnell erledigt werden, weil die Studierenden/Ärzt*innen der anderen Teams darauf gewartet haben, dass das Zimmer für die eigenen Aufnahmen frei werden. Einerseits spiegelt diese Situation wahrscheinlich sehr gut den zeitlichen Rahmen für Aufnahmen im ärztlichen Alltag ab, andererseits war es frustrierend, dass der spannendste Teil des Tages innerhalb einer halben Stunde erledigt werden musste. Am Nachmittag konnten wir den Brief für unsere aufgenommenen Patient*innen anlegen und vorschreiben, und je nach Team auch den/der zuständigen Oberärzt*in vorstellen. Das habe ich ebenfalls als eine sinnvolle Aufgabe empfunden, hätte es aber geschätzt wenn sich die Assistent*innen Zeit genommen hätten die Aufnahmen zu besprechen und die Briefe zu korrigieren.
Ich war an den meisten Tagen zwischen 17 und 18h raus. Früher zu gehen wäre ohne Probleme möglich gewesen. Wenn man fachlich ein bisschen was mitnehmen möchte empfiehlt es sich allerdings bis später Nachmittag zu bleiben. Ich hätte mir einen besseren Austausch mit den Stationsärzt*innen gewünscht. Sie schienen alle ziemlich überarbeitet und hatten keine bis sehr wenig Zeit für Teaching. Ich hatte mich wirklich sehr auf das innere Tertial gefreut. Ich bin nicht mit der Erwartung in das Tertial gegangen von Morgens bis Nachmittags Lehre zu bekommen, aber in einer Uniklinik wo das PJ unvergütet ist sollten wir ein bisschen Gleichgewicht zwischen Blutentnahmen und Ausbildung erwarten dürfen. Das PJ sollte uns auf den Beruf vorbereiten, und dadurch dass wir kaum den Arbeitsalltag der Assistent*innen mitbekommen haben fühle ich mich durch diese Rotation nicht gut vorbereitet.
Ich möchte zum Schluss noch erwähnen, dass der zuständige Oberarzt des grünen Teams sich mit PJler*innen sehr große Mühe gibt und für das sonstige Teaching-Klima der Abteilung eine Ausnahme darstellt. Es hat mir immer viel gebracht ihm die Patient*innen die ich aufgenommen hatte vorzustellen, und er hat mich zu den Krankheitsbildern gerne und gut abgequizzt, ohne dass es zu irgendeinem Zeitpunkt unangenehm war. Als er gemerkt hat, dass ich an der Inneren interessiert bin hat er immer darauf geachtet mich zu seinen Nachmittagsvisiten mitzunehmen, mit mir die Bildgebung der Patient*innen zu besprechen und zur wöchentlichen Tumorkonferenz mitzunehmen, was in den anderen Teams eigentlich nie stattgefunden hat.
Insgesamt ist die Gastro ein sehr guter Ort um Sicherheit in Blutabnahmen und Flexülen zu bekommen, aber ich denke für Studierende, die sich zukünftig in der Inneren sehen gibt es auch am CBF Abteilungen wo man seine Zeit sinnvoller verbringen kann.