PJ-Tertial HNO in Marienkrankenhaus (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Station, OP, Tagesklinik, Notaufnahme, Funktionsdiagnostik
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Das Marienkrankenhaus ist die beste Anlaufstelle, wenn man Bock auf HNO hat, insbesondere auf den operativen Teil. HNO ist nämlich entgegen jeder Annahme ein hoch operatives Fach und das Haus deckt einen sehr großen Teil des Spektrums, insbesondere Tumorchirurgie und in dem Zusammenhang Lappentransplantationen ab. Schädel-Basis-Chirurgie ist eher weniger vertreten, da das MK keine Neurochirurgie besitzt. Ansonsten gibt es folgende Schwerpunkten beispielhaft genannt:
- Parotis-Tumore
- Kopf-Halstumore (Oropharynx, Nasopharynx, Hypopharynx, Larynx, Schilddrüse, Nasennebenhöhle, Haut, Lymphom etc.)
- Plastische Eingriffe
- Halszysten
- Ohrchirurgie mit Tymplanoplastik I, II, III. Cholesteatom-Chirurgie u.a.
- Schlafmedizin: Schlafendoskopie, Zungenschrittmachertransplantation

Daneben gibt es die Standardeingriffe wie Tonsillektomie, Tonsillotomie/Adenotomie, Paukenröhrchen/Paukendrainage, FESS etc.

Zu Beginn des Tertials wurde ich auf die Station geschickt und dort nett begrüßt und eingewiesen. Ich habe Arbeitskleidung, Spind und ein Telefon gestellt bekommen. Zusätzlich hat man eine Karte, mit der man Zugang zu den Räumlichkeiten hat + für die HNO Klinik selber einen Schlüssel. Mit der Mitarbeiterkarte kann man täglich für 7,50 Euro in der Cafeteria essen. Zusätzlich habe ich einen Zugang für das Softwareprogramm und ein eigenes E-Mail Postfach.

Morgens beginnt der Tag um 7:30 mit der Frühbesprechung. Montags ist um 7:20 Tumorboard und nach der Frühbesprechung anschließend Fortbildung. Danach geht es auf Station zu den Blutentnahmen und Braunülen, von denen es in der HNO echt nicht viel gibt. Danach gehe ich mit auf Visite im Visitenzimmer. Die Patienten kommen zu uns. Zu Beginn der Visite werden die Patienten, die entlassen werden, vorgezeigt. Anschließend alle anderen stationären Patienten und Tumorpatienten. Hier durfte ich nach einer kurzen Zeit der Einarbeitung vieles selber machen: Nase, Mund und Ohr spiegeln. Flexibel Endoskopieren. Tamponaden ziehen und hohe Einlagen legen. Nasenpflege durchführen und Redon-Drainagen ziehen. Im Prinzip kann und darf man alles und sollte dies auch nutzen.

Zur Abwechslung kann man auch nach nebenan zur Visite der Patienten der HNO-Kinderstation gehen. Diese geht aber i.d.R. eher schnell und ist nicht so eindrucksvoll wie die Normalstationsvisite.

Je nach dem wie der OP Plan aussieht, ist man für bestimmte Eingriffe immer fest als 1. Assistenz eingeplant und wird zu den Eingriffen auch angerufen. Im OP herrscht sehr gute Stimmung. Die Operateure und die OP-Pflege sind unglaublich nett und zuvorkommend. Auch als OP-Anfänger bekommt man alles erklärt und gezeigt und ist sehr schnell Teil des Teams. Im OP habe ich viel Haken gehalten aber auch sehr oft zugenäht und Drainagen eingelegt und gegen Ende auch eigenständig unter Aufsicht tonsillektomiert. Ich hatte vor meinem HNO Tertial noch nie wirklich genäht und habe es vor Ort gezeigt bekommen. Danach durfte ich immer zunähen, deshalb keine Scheu und sich trauen! Bei den größeren Tumor-OPs hatte ich feste Aufgaben, wie z.B. Das Bein oder den Arm nach Lappen-Entnahme zu zunähmen, sodass man sich sehr nützlich und integriert gefühlt hat. Bei selteneren Eingriffen, wie z.B. Zungenschrittmachereinlage oder Glomus-Tumor-OPs war man auch immer stets als Assistenz eingeplant. Für die kleineren Eingriffe wie Adenotomie, FESS, Tonsillektomie etc. sowie die Ohrchirurgischen Eingriffe war man nicht eingeplant, konnte aber jeder Zeit zugucken.

War man nicht im OP, dann war nach der Visite auf Station nicht mehr viel los. Dann konnte man in die Notaufnahme gehen oder in die Tagesklinik. In der Tagesklinik hat man sich einem Arzt seiner Wahl angeschlossen und Patienten aufgenommen. Dabei durfte ich auch Anamnese führen oder die Untersuchungen durchführen und falls nicht dann durfte ich immer nachuntersuchen. In der Funktionsdiagnostik konnte man Hörtest und Gleichgewichtsprüfungen anschauen. Wenn es zeitlich gepasst hat, konnte man auch mit in die Tumorsprechstunde oder Ohrsprechstunde gehen.

Am Nachmittag war man verantwortlich für die postoperative Visite. Hierzu hat man die Patienten, die an dem Tag operiert wurden, nachträglich alleine visitiert und je nach Eingriff bestimmte Nachuntersuchungen durchgeführt und diese anschließend dokumentiert.

Man kann jeder Zeit Mittagessen gehen und wenn Arbeit auf Station getan ist auch nach Hause. Mo-Do um 15:15 findet dann die Nachmittagsbesprechung statt, Freitags um 14:00.

Neben dem regulären Unterricht wie Innere, Chirurgie und Radio gab es noch privaten HNO-Unterricht mit dem Chef persönlich 1x/Woche, in denen man selber Fälle zu einem bestimmten Thema (z.B. Leitsymptom Rhinorrhoe) vorgestellt hat und anschließend wie in einem M3-Gespräch mit dem Chef erarbeitet hat. Falls der Chef nicht konnte, ist immer ein Oberarzt eingesprungen. Der Unterricht war sehr gut und wurde immer regelmäßig gehalten!

Ich war alleine als PJlerin da. Maximal ist man zu zweit.

Die Stimmung im Team ist hervorragend und man fühlt sich schnell integriert. Insbesondere der Chef nimmt einen sehr zu Kenntnis und ist um eine sehr gute Lehrerfahrung bemüht. Die Klinik selber strebt immer nach Fortschritt und der best möglichen Patientenversorgung.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Punktionen
Patienten untersuchen
Poliklinik
Briefe schreiben
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07