Als einziger PJler*in bekommt man hier eine Sonderbehandlung(im sehr positiven Sinne). Das Ausbildungskonzept ist großartig. Man wird so eingearbeitet als wäre man ein Assistenzarzt*ärztin. Dazu gibt es maximale Freiheit bei maximaler Sicherheit. Konkret heißt das, dass ich im Verlauf Narkose Einleitung, Führung und Ausleitung alleine machen konnte und der OA oder Facharzt*ärztin nur hinter mir gestanden und ggf. noch Tipps gegeben hat. So konnte ich meine eigenen Erfahrungen sammeln und unfassbar viel lernen und mich trotzdem sicher fühlen. Es werden sehr viele regional Anästhesie verfahren verwendet, sodass man an manchen Tagen 5 interskalenäre Blöcke stechen konnte oder axilläre Blöcke.
Das Team ist auch großartig. Die Hierarchien sind flach und man fühlt sich direkt integriert in das Team. Ich habe mich rund um wohl gefühlt.
Ich konnte durchschnittlich alle 2 Wochen einen Tag NEF mitfahren. Kein muss, mir hat es aber sehr viel Spaß gemacht.
Klassischen PJ-Unterricht gibt es hier nicht. Es gab nur mich als PJlerin. Klassischer Studentenunterricht macht hier auch einfach keinen Sinn. (Niemand möchtet alleine testiert werden.)Dafür werden lange OPs dafür genutzt theoretische Themen zu besprechen. Sich zwischendurch Zeit zu nehmen, um etwas nach zu lesen ist auch jeder Zeit möglich. Für mich war das nicht zum Nachteil. Vielleicht macht es aber Sinn, hier das erste oder zweite Tertial zu planen, sodass im letzten (vor dem Exam) PJ-Unterricht statt findet.
Einziges Manko ist das Geld. Das erste Gehalt kam 2 Monate später. Das ist allerdings ein Problem von Münster und der komplizierten Freigabe der Einsatzdokumentation. Im Klinikum selbst waren alle sehr hilfsbereit und auch gewillt im Notfall sogar vorzustrecken. Eine Geldlücke muss dann ggf. eingeplant werden.
Auch wenn es hier noch nicht so viele PJler gab, es lohnt sich in jedem Fall!