PJ-Tertial Unfallchirurgie in Kardinal Schwarzenberg`sches Krankenhaus (5/2022 bis 7/2022)

Station(en)
Erstuntersuchung, OP, Wundversorgung, Station
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Wie läuft ein Tag ab?
- Morgenbesprechung um 7:30 Uhr (5-15 Minuten), hier werden die Bilder durchgegangen der vergangenen und bevorstehenden OPs, alle CT/MRT des vergangenen Tages/Nachtdienstes und alle stationären Aufnahmen. Teilweise sehr schnelles durchscrollen, Erklärungen gibt es oft nicht bei Pathologien - nach einer Zeit kommt man aber besser mit und kann auch mehr nachvollziehen. Danach geht es in die Erstuntersuchung (EU), die grundsätzlich die Basis für den ganzen Tag darstellt. Von hierorts wird man dann bei Bedarf in den OP gerufen, in die Wundversorgung oder auf die Station zu bspw. schwierigen Blutabnahmen/Venflons.
- bis 08:00 Uhr ist dann meistens noch nichts los, hier kann man sich nochmal Bilder der Morgenbesprechung in Ruhe ansehen oder nochmal in Ruhe in den Tag starten und das Diensthandy der KPJler holen (es gibt 2 Stück). Am besten man wirft dann einen Blick auf den OP-Plan, hier stehen Studierende als Assistenz bei OPs als "Famulant" eingetragen. Beim ersten OP-Punkt des Tages muss man selbstständig im OP aufschlagen, bei den OPs danach wird man angerufen/vom Operateur direkt mitgenommen.
- nach einer OP kehrt man selbstständig in die EU zurück und bekommt weitere Aufgaben
- 13:00 Uhr: Mittagsbesprechung: Hier werden die OP-Punkte des nächsten Tages durchgegangen, die stationären Aufnahmen etc. Die Besprechungsliste erstellt der KPJ-Studierende, die Anleitung gibt es vor Ort. Bis 12:30 Uhr sollte die Liste fertig erstellt sein.
- 16:00 Uhr: offizielles Dienstende: Wenn es in de EU nachmittags ruhig ist und man für keine OP mehr eingeteilt ist, kann man manchmal schon ab 15:00 Uhr nachhause, früher hab ich es nie rausgeschafft eigentlich. Manchmal bin ich auch länger geblieben, wenn z.B. noch ein Schockraum angekündigt war oder eine OP länger gedauert hat.

Pro:
- Nach Absprache mit dem eingeteilten Arzt/Ärztin in der EU eigenständiges Aufrufen, Untersuchen von PatientInnen. Anschließend diktiert man der Sekretärin den Untersuchungsbefund und diese gibt das Röntgen ein. Entweder man bespricht den Patienten direkt mit dem Arzt oder wenn die Röntgenbilder fertig sind. Dann schaut den Patienten der Arzt meistens selbst noch einmal an und macht dann die Entlassungspapiere fertig/schickt den Patienten zum CT/Gipsen etc. In der EU hab ich am meisten gelernt. CAVE: Das ist aber eher mehr/nur in NICHT-Wintermonaten möglich, da die EU im Winter anscheinend so überrannt wird, dass der Studierende/Turnusärzte da einfach die Abläufe verlangsamen.
- Wundversorgungen sind auch selbstständig möglich, zu Beginn mit dem eingeteilten Arzt, dann oft auch alleine. Bei komplexeren Versorgungen auch in Zusammenarbeit mit einem Arzt. Oft nach dem Motto: Einmal gemeinsam, das nächste Mal selbstständig, was mir zu einem großen Lernerfolg beigetragen hat. Gegen Ende meines Praktikums habe ich auch bspw. Metallsplitter unter Bildwandler-Kontrolle selbst entfernen dürfen oder auch Nagelentfernungen selbst gemacht.
- Nach Einführung konnte ich auch Schulter-Injektionen durchführen, bei Bedarf ist das bestimmt auch am Knie möglich.
- Super liebes Team, auch wenn man sich bei dem ein oder anderen erst etwas beweisen muss. Auch im OP sind alle sehr nett, zum Ende habe ich eigentlich alle OP-und LagerungspflegerInnen gekannt und mich sehr gut mit ihnen verstanden.
- Keine Stationsarbeit, kein Brief Schreiben. Auf die Station muss man nur manchmal zum Blutabnehmen/PVK legen bei schwierigen PatientInnen.
- Keine Aufklärungen, die machen die Turnusärzte/Assistenzärzte.
- Keine Planaufnahmen, lediglich die ungeplanten Aufnahmen aus der EU, hier aber nur Blutabnahmen, Kurve vorschreiben und Med/Vorerkrankungen erfragen - meist schnell erledigt.
- die letzte Woche habe ich mir wegen einer Prüfung frei genommen, das war absolut kein Problem.

Contra:
- Ich war zu meiner Zeit über den größten Zeitraum der einzige Studierende. Das bedeutete oft, den Großteil des (Vormit-)Tages im OP zu verbringen. Dort waren zwar alle seehr nett und es wird natürlich schon auf Nachfrage einiges erklärt. Den Hauptzweck hat man aber zum Haken/Bein Halten. Wenn man dann mehrere Tage in Folge deswegen max. 3 PatientInnen/Tag in der EU sieht, weil man hauptsächlich im OP steht, ist das schon etwas frustrierend.
- Workload oft hoch (was mich nicht gestört hat), dass man oft erst nach 14 Uhr zum Essen kam, wenngleich einige Ärzte schon um 11:30 Uhr wieder zurück vom Essen waren.
- Keinen offiziellen "Mentor", am Ende wird natürlich schon alles unterschrieben und ein "Mentor" für die Uni-Praktikumsmappe selbst erwählt, es wäre aber schon ganz cool, wenn einer wirklich für einen zuständig wäre.
- Keine Studierendenfortbildungen. Abteilungsinterne Fortbildungen gab es nur sehr selten, waren wenn sehr advanced.
- Die eingeteilten Ärzte in der EU waren oft nicht sehr begeistert, dort eingeteilt zu sein, weil das eigentlich die Aufgabe von jungen Assistenzärztinnen sein sollte, die hat es zu dem Zeitpunkt nicht gegeben, da alle recht fortgeschritten waren/bereits FA. Dementsprechend war manchmal die Laune im Laufe des Tages, wenn viel los war. Die Ärzte waren aber trotzdem freundlich zu den Studierenden und froh, wenn Arbeit abgenommen wird.
- Für das Studentenheim geht doch mehr als die Hälfte vom "Gehalt" drauf, das müsste nicht sein.

Zusammenfassend ein gelungenes Praktikum in traumhafter Umgebung in einem tollen Team mit vielen Freizeitmöglichkeiten, bei dem ich viel Lernen und auch selbst machen konnte, mich im Team integriert fühlte und auch meine Arbeit wertgeschätzt wurde - für gemütlich primär die Umgebung genießen aber ungeeignet. Mehr Lernerfolg wäre noch möglich, wenn mehr Studierende im selben Zeitraum da sind und man sich die OP-Assistenzen besser aufteilen kann.
Bewerbung
Ursprünglich wollte ich eine Stelle im Winter, die waren aber 2 Jahre davor schon vergeben - als besser früh als spät. In den Frühlings/Sommermonaten wahrscheinlich auch kurzfristiger möglich - zu meinem Zeitraum war definitiv noch Kapazität für weitere Studierende.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
650 Brutto + 80€ Brutto für max. 1 Nachtdienst/Monat
Gebühren in EUR
305€ pro Monat für das Zimmer im Studentenheim, ca. 3,00-3,50€ pro Mahlzeit

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8