PJ-Tertial Gynäkologie in Sana Klinikum Lichtenberg (10/2008 bis 1/2009)

Station(en)
4A/Kreißsaal
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe mich schwer auf dieses Tertial gefreut: Endlich die Fachrichtung, die ich eventuell mal fachärztlich machen möchte...die Begeisterung sank auf ein unterirdisches Level, meine Freunde!

Die Arbeit auf der Station war noch das Beste, da konnte man Briefe schreiben, ein bißchen was organisieren, war regelmäßig im OP und konnte helfen die Tumorkonferenz vorzubereiten.

Im Kreißsaal steht man eigentlich die ganze Zeit nur im Weg. Wirklich hilfreich ist man bei einer Sectio, da konnte ich wenigstens Haken halten, oder wenn ne Flexüle zu legen war. Sonst schreibt man Briefe, watschelt den Assistenzärzten hinterher und fragt sich die ganze Zeit eigentlich nur: "Was zum Teufel mache ich hier?"

Ich habe während meines gesamten Tertials einmal ein Spekulum in der Hand gehabt, durfte dreimal bimanuell tasten und einmal eine Mamma abtasten. Lerneffekt??? Und mir soll keiner erzählen, daß das in der Gyn ja immer so eine Sache ist. Man kann mit Patientinnen reden und viele sind kooperativer als man denkt. In der Sprechstunde kann man Anamnese erheben üben. Falls ihr also ein bißchen was machen wollt und lernen wollt: sucht euch eine anderes Haus!!!

Zum Thema Ansehen des PJ-lers: der Großteil kennt bis heute nicht meinen Namen! Es gab mal eine Äußerung einer Oberärztin, daß das ja bei dem Wechsel der PJ-ler auch schwierig sei. Ich kann nur sagen: ich hab mir ja auch die Namen aller Ärzte und die der meisten Schwestern und Hebammen gemerkt. Ich denke es ist einfach ein Zeichen des Respektes und der Anerkennung, wenn ich jemanden versuche mit Namen anzusprechen. Es gibt in der Klinik aber auch einige wenige strahlende Ausnahmen, sowohl bei den Assistenzärzten und den Oberärzten; die kannten schon in der ersten Woche meinen Vor- und Nachnamen: Vielen Dank dafür an dieser Stelle! Ich werde euch vermissen!

Die Stimmung unter den Ärzten ist ziemlich angespannt. Nicht jeder kann mit jedem (was in einem gewissen Maße auch normal ist) und man gerät gerne mal unfreundlich aneinander. Östrogenlastige Lästereien sind da an der Tagesordnung!
Der Begriff Stutenbissigkeit hat für mich ganz andere Dimensionen angenommen.

Richtige Fortbildungen gibt es übrigens nicht. Die üblichen Röntgen und Patho-Geschichten, die für die gesamte Klinik Pflicht sind. Das war`s.

Abschließend möchte ich sagen: Überlegt es euch, ob ihr wirklich da hin geht.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.87