Ich bin super zufrieden mit meinem PJ Tertial in der Neurologie in Haar! Man wird gleich sehr lieb von dem Team empfangen und aufgenommen. Die Stimmung ist gut und es sind ohne Ausnahme alle sehr nett. Man bekommt am Anfang eine Liste an PJ Seminar Themen mit der jeweiligen Ansprechpartner*in und spricht diese/n dann im Verlauf des Tertials an und vereinbart einen Termin für den PJ Unterricht. Das hat bei mir auch geklappt. Da es nur wenige PJler*innen sind, kann man gut Nachfragen stellen und lernt viel.
Eingesetzt wird man auf der Normalstation und der Stroke Unit/Intensivstation. Es ist vorgesehen, dass man mindestens einen Monat auf der Stroke Unit/Intensivstation verbringt. Angefangen habe ich mein Tertial auf der Normalstation. Hier kommt man morgens um 8 Uhr. Um 9 Uhr ist dann die Tafelrunde, wo die Zu- und Abgänge des Tages besprochen werden. Zwischen 8 Uhr und 9 Uhr erledigt man also die Blutabnahmen. Wenn es viele sind, nehmen die Ärzte*innen einem auch welche ab. Danach gehen die Stationsärzt*innen auf Visite. Einmal die Woche gibt es eine Oberarztvisite und einmal die Woche eine Chefarztvisite. Als PJler*in darf man immer mit auf Visite gehen und wenn man eigene Patient*innen betreut, darf man diese auch vorstellen. Grundsätzlich würde ich empfehlen, immer nachzufragen, ob man Patient*innen betreuen kann. Das darf man, unter Aufsicht natürlich, meistens und man lernt einfach mehr. Ansonsten darf man auch viele Lumbalpunktionen machen. Zu den übrigen Aufgaben gehört die Anamneseerhebung und Untersuchung der Patient*innen und das Arztbriefschreiben, wo man auch Rückmeldung zu bekommt, was also sehr wertvoll für später ist. Um 14 Uhr ist dann täglich die Röntgenbesprechung, wo man mitgehen darf. Ich fand die Zeit auf der Normalstation wirklich gut. Man sieht verschiedene Krankheitsbilder: Z.n. Stroke, Multiple Sklerose, Myasthenia Gravis, Epilepsie, idiopathische intrakranielle Hypertension, Parkinson und manchmal auch seltenere Krankheitsbilder. Man darf immer mit zu den Visiten gehen, man geht gemeinsam - wenn es die Corona Situation zulässt - essen und wird als PJler als Teil des Teams gesehen.
Danach ging es für mich auf die Stroke Unit/Intensivstation. Hier kommt man morgens um 7:30 Uhr (man kann aber auch den Spätdienst mal mitmachen). Man arbeitet dann ein paar Wochen auf der Intensivstation und ein paar Wochen auf der Stroke Unit mit. Zeitlich kann man sich das selber einteilen. Morgens findet die Intensivvisite und die Stroke Visite statt, wo man mitgeht. Die Blutabnahmen hat meistens der Nachtdienst schon gemacht. Auf der Intensivstation macht man mittags noch eine BGA Runde, die aber schnell geht, weil die meisten Patient*innen eine Arterie liegen haben. Gefühlt war in meiner Zeit dort kein Tag wie der andere. Es werden viele Schlaganfälle und andere neurologische Notfälle mit dem Rettungsdienst gebracht. Außerdem ist diese Station für die klinikinternen (Psychiatrie, Forensik) Notfälle zuständig, welche über einen Notfallfunk gemeldet werden. Es gibt dann ein Notarztauto mit dem zu den Notfällen auf dem Gelände gefahren wird. Auch hier darf man als Pjler*in mit. Man lernt viel. Außerdem hat man die Möglichkeit, Arterien zu legen. Ansonsten gehört zu den PJler*innen Aufgaben: Untersuchung der Patient*innen inkl. NIHSS Runde mittags, Arztbriefe schreiben, Telefonate führen und Untersuchungen anmelden.
Ihr habt es bestimmt schon rausgelesen: Ich würde euch das Tertial in Haar wirklich empfehlen!
Die Anbindung mit der S Bahn aus München klappt gut. Das Isar-Amper-Klinikum ist ein interessanter Ort - es gibt auch ein kleines Museum auf dem Gelände, wo man etwas über die Geschichte erfährt. Auch das lohnt sich.