Kurzversion:
- ganzes Tertial in der Notaufnahme möglich!
- größtenteils selbstständiges Arbeiten, Wertschätzung vom Team, nette Kolleg*innen
- 2x die Woche richtig gutes Teaching vom OA der ZNA, gelegentlich zusätzliches Teaching in der ZNA zu einzelnen Themen!
- wenig kardiolog. und neurolog. Notfälle durch Trennung in Nord- und Süd-Klinikum, nicht so häufig schwer kranke Pat. da diese häufig direkt auf ITS gehen
- keine Bezahlung, Mittagessen kostenlos
 für mich ein extrem lehrreiches und spannendes Tertial!
Das Klinikum Nürnberg ist ein Maximalversorgen mit zwei großen Standorten, die Fachrichtungen sind schwerpunktmäßig aufgeteilt. Dies hat zur Folge, dass ihr bestimmte Krankheitsbilder weniger sehen werdet als andere, im Nürnberger Norden hat man in der ZNA mehr mit Pulmo und Gastro zu tun, kardiolog. Pat. sieht man weniger. Auch neurologische Notfälle und Polytraumata kommen hier kaum an. Intensivpflichtige Pat. werden häufig direkt auf ITS angemeldet, was für die Versorgung sicherlich sinnvoll, für Notfall-begeisterte Studis aber eher schade ist.
Als PJler*innen seid ihr in das Geschehen in der ZNA von Anfang sehr aktiv mit eingebunden. Man lernt am Anfang kurz die Strukturen und Abläufe kennen, kann sich aber sehr schnell auch eigene Pat. nehmen und mit Anamnese und Untersuchung beginnen. Mit zunehmender Dauer und eigener Sicherheit ist es auch möglich und gewünscht erste diagnostische Schritte einzuleiten und sich über die weitere Therapie Gedanken zu machen. Später waren auch einzelne invasive Prozeduren (Aszites-Pkt., ZVK, Thorax-Drainage) unter Anleitung möglich. Insgesamt habe ich nach einiger Zeit sehr selbstständig arbeiten können, dabei viel gelernt und mich auch als hilfreich und Teil des Teams empfunden!
Fast ausnahmslos alle Kolleg*innen sind super nett und bereit einem jederzeit Dinge beizubringen (manche sind enthusiastischer dabei als andere, wie immer 😉 ). Die Hierarchien sind flach, alle duzen sich und man hat auch bei den OÄ nie das Gefühl, dass man nicht mit einer „dummen“ Frage kommen könnte.
Ein richtiges Highlight sind die versch. Teaching-Möglichkeiten. 2x/Woche findet ein Teaching für alle internistischen PJler*innen durch den ZNA OA Welker statt. Das ist nicht nur quantitativ mehr Teaching als ich es von irgendwo sonst kenne, das Teaching ist auch noch sehr interaktiv und unglaublich gut! Eine super Ergänzung zum ZNA-Alltag und da es hauptsächlich um notfallmedizinische Inhalte geht auch noch direkt bei den nächsten Pat. anwendbar. Zusätzlich nimmt sich der OA immer wieder auch darüber hinaus in der ZNA Zeit um Teaching-Einheiten zu spezifischen Themen zu machen. Immer wieder gibt es auch eine radiolog. Besprechung von den ZNA-Pat. der Vortage, die ebenfalls als Teaching angelegt ist und wo man ebenfalls Fragen stellen kann.
Gearbeitet wird im Schichtdienst, in welcher Schicht ihr kommt ist euch weitestgehend selbst überlassen. Wenn andere PJler*innen da sind muss man sich halt ggf. absprechen, das hat aber immer gut funktioniert. Es achtet auch niemand ganz genau darauf, wie lange man da ist, sodass man sich eigentlich nie überarbeitet. Wenn nichts los ist, wird man auch mal proaktiv eher nach Hause geschickt. Bezahlung gibt’s im Klinikum Nürnberg leider nicht, Mittagessen in der Mensa oder am Kiosk ist mit Essensmarken aber kostenlos. Auch einen Spind gabs für mich leider nicht, das scheint aber nicht immer so zu sein. Auch einen eigenen SAP-Zugang habe ich nicht bekommen, das ließ sich jedoch in der Praxis pragmatisch lösen.
Insgesamt eine große Empfehlung (mit kleineren, genannten Einschränkungen) für alle, die Lust auf Notfallmedizin haben!
Bewerbung
Ich habe ca. 9 Monate im Voraus dem Sekretariat geschrieben, das hat unproblematisch funktioniert. Die eigentliche Bewerbung erfolgt dann über das entsprechende Portal des Klinikums.